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Wandel mit Fragezeichen

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Wandel mit Fragezeichen

Im Zuge von Industrie 4.0 wird sich das Berufsbild des Qualitätsverantwortlichen verändern – doch das hat es auch in der Vergangenheit schon getan. Ein digitales Verständnis ist zwar unabdingbar, der Qualitäts- wird aber nicht zum IT-Ingenieur werden. Gefragt ist dagegen ausgeprägte Flexibilität.

Vorweg gesagt: Eine abschließende Antwort auf die Frage, ob sich die Anforderungen an Qualitätsverantwortliche künftig ändern werden, ist schwierig. Denn bisher herrscht keine Klarheit darüber, wohin sich der gesamte Themenkomplex überhaupt bewegt.

Der Begriff Industrie 4.0 wurde ins Leben gerufen, um den immer höher werdenden Grad der Automatisierung, die Vernetzung der Wertschöpfungskette und die damit einhergehende Datenflut zu umschreiben.

Betrachten wir im ersten Schritt doch die Vergangenheit. Vor 50 Jahren stand hier die operative, produktorientierte Aufgabenstellung klar im Vordergrund. Schrittweise entwickelte sich ein prozess- und systemorientierter Ansatz, bis zuletzt mit dem Total Quality Management (TQM) ein unternehmensorientierter Ansatz zum Tragen kam. Das Qualitätsverständnis wurde somit immer interdisziplinärer.

Eines der Kernziele von Industrie 4.0 ist die Optimierung und Objektivierung aller Unternehmens- und damit auch der Qualitätsprozesse. Ist dies nicht bereits seit der ISO-9000-Familie (und definitiv im TQM) ein Grundgedanke? Ist Digitalisierung somit konkret weitergedachtes TQM unter Einbeziehung zukunftsorientierter Technologielösungen? Durch immer größere Datenverfügbarkeit, innovative Inline-Prüfsysteme, moderne Sensortechnologien und integrierte Softwarelösungen wird es zukünftig möglich sein, den umfassenden Qualitätsgedanken zu realisieren.

Natürlich wird sich das Berufsbild des Qualitätsverantwortlichen verändern – ebenso wie es bereits auch in der Vergangenheit Veränderungen gab. Aber: Der Qualitäts-Ingenieur wird nicht zum IT-Ingenieur.

Ein besseres IT-Verständnis wird dabei allerdings in Zukunft unabdingbar. So wie Digitalisierung in unserem alltäglichen Leben Einzug hält, wird sie dies auch in der Industrie tun. Die Frage sollte dabei aber nicht heißen: „Welche Anforderungen stellt die Digitalisierung an das Qualitätsmanagement?“ Sondern: „Werden wir den Kunden- und Marktanforderungen gerecht?“

Dass dazu zukünftig auch immer mehr digitale Einflussgrößen kommen, ist doch seit Beginn des Internet-Zeitalters bekannt. Dabei müssen wir erkennen, dass die Komplexität immer mehr zunimmt und die Anforderungen der Märkte immer dynamischer werden. Sinkende Chancen auf Prognostizierbarkeit können damit einhergehen.

In diesem Zusammenhang sehen wir aber auch erfolgskritische Einflussgrößen. Zum einen fehlen bisher für viele Problemstellungen, die Industrie 4.0 mit sich bringt, die notwendigen Technologielösungen und in gleichem Maße die entsprechende Sicherheitstechnik. Ebenso wie die noch völlig unklare Situation im Bereich von gesetzlichen und normativen Regelungen einschließlich der gesellschaftlichen Akzeptanz.

Des Weiteren entwickelt sich eine stetig steigende Anzahl von „Experten“ für Digitalisierung, die bereits heute Strategien oder Modelle zur Beherrschung der Anforderungen, die Industrie 4.0 an das Qualitätsmanagement stellt, ausgearbeitet haben. Diesen allgemeingültigen Theorien sollte skeptisch gegenübergetreten werden, denn wie bereits erwähnt, befinden wir uns zum einen gerade am Anfang und zum anderen nimmt die Dynamik, in der sich Dinge verändern, immer mehr zu.

Einen entscheidenden Faktor sehen wir jedoch bei einem erfolgreichen Qualitätsmanagement und den darin Mitwirkenden: ausgeprägte Flexibilität, um mit dem stetigen Wandel Schritt halten zu können. ■


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Der Autor:

Stefan Wirth

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