Welt der Sensorik

Dieses Jahr hat der AMA Fachverband für Sensorik e.V. dieser Messe ein Schwerpunktthema gegeben: Energieeffizienz. Das Themenspektrum der SENSOR+TEST deckt sich perfekt mit den Themen und Aufgaben, die sich aus den Forderungen nach Energieeffizienz ergeben. Es gibt keine energetische Optimierung ohne Sensorik. Denn erst die Sensoren erlauben energieoptimale Betriebszustände. Genauso liefern Mess- und Prüftechnik die Daten und Informationen für die Forschung und die Entwicklung neuer Maschinen und Anlagen. Mit der Festlegung von Schwerpunktthemen sollen ab jetzt relevante Entwicklungen und branchenübergreifende Anwendungen der Sensor-, Mess- und Prüftechnik hervorgehoben werden.

Für die Qualitätssicherung und die Messtechnik wichtige Themen und Produkte:

Eine patentierte keramische Druckmesszelle für barometrische Messungen von Synotech schafft eine Genauigkeit von ±0,02 % und eine Nullpunktdrift von 0,008 %.

Ein Thermografiesystem von Infratec für Aufgaben in Forschung und Entwicklung bietet je nach Sensortyp eine Auflösung von 320×256 Pixel oder gar 640×512 Pixel. Je nach Detektor können bei einer Messgenauigkeit von ±1 K bis zu 3.000 Bilder/s aufgenommen werden. Die erreichbare Auflösung ist <0,02 K bei 30 °C Objekttemperatur. Sill Optics bietet für diese Thermografie-Systeme die passenden Objektive an.

Für spezielle Schichtdickenmessungen in der Halbleiterindustrie präsentiert Carl Zeiss Microimaging neue Spektrometer-Module mit hoher thermischer Stabilität und einem spektralen Pixelabstand von 0,8 nm/Pixel.

Bruel+Kjaer präsentiert ein System zur Datenerfassung mit zwei bis tausend Kanälen, Dewetron zeigt eine A/D Wandlerkarte mit 110 dB Dynamik, ESA Messtechnik hat sich mit digitalen Hochleistungs-Datenerfassungssystemen auf analoge Signale von DMS-Brücken spezialisiert. Ipetronic, National Instruments, Peekel und ZSE haben neue Chassis, neue Schnittstellen, neue Eingangskarten und neue Software zur Messdatenverwaltung. Ahlborn zeigt komplexe Handmessgeräte und Online-Messtechnik.

Additive wird gemeinsam mit seinem Partner imc Messsysteme einige seiner Neuentwicklungen vorstellen: das neue Messsystem-Flagschiff Cronos compact als modulares High-End System für physikalische Größen, die Messtechnik Software imc Studio und die Signalanalysesoftware Famos 6.1.

Der Automobilbau ist neben dem Maschinenbau eine der großen treibenden Branchen bei der Entwicklung von Sensoren und mobiler Messtechnik.

Auf der SENSOR+TEST können die Besucher in der so genannten Aktionshalle mobile Messtechnik live erleben. Beispielsweise ein speziell entwickelter PC für die mobile Messdatenerfassung mit stoßfester Festplatte und der Option, ihn mit seinem erweiterten Temperaturbereich von –40 °C bis +85 °C auch beim Wintertest einzusetzen. Oder diverse Telemetriesysteme, z.B. zur Bewertung und Optimierung von Turboladern mit Drehzahlen bis 200.000 U/min. Die Arbeitstemperatur der Rotorelektronik reicht bis +160 °C. Ein intelligenter Datenanalysator und -logger speichert derweil alle Informationen, die über den Fahrzeugbus laufen und an der OBD-II-Schnittstelle abgreifbar sind. Zur genauen Höhen- und Positionsbestimmung in Fahrversuchen wird ein Modul vorgestellt, das die Daten von GPS mit einem Inertialsystem kombiniert. Es wird bei der Validierung von Fahrerassistenz wie Spurhalteassistenten eingesetzt oder zur Erzeugung von Streckenkarten mit realistischen Höhenprofilen. Ein anderes Modul arbeitet mit je drei Beschleunigungsaufnehmern, Kreiseln und Magnetometern und liefert Informationen über die Fahrzeugbewegung.

Das Prüfen von erklärten Produkteigenschaften gehört zu den wichtigsten Schritten industrieller Produktion und ist eine der wichtigsten Quellen für Verbesserung und Weiterentwicklung.

Zu den wichtigsten Standardprüfungen gehören mehr oder weniger schnelle Änderungen der Temperatur. Für alle Sensoren und für jede Messsignalaufbereitung sind der Einfluss von Temperaturschwankungen und die Grenzen der Betriebstemperatur ein Thema und oft eine Herausforderung. Als weiterer Störfaktor kommt noch die Feuchte dazu. Grund genug für die führenden Hersteller von Klimaschänken und -kammern, auf der SENSOR+TEST in großem Umfang ihre Produkte vorzustellen. Zu den besonderen Herausforderungen gehört es, schnelle Veränderungen, wie negative Temperaturschocks, zu realisieren. (Weiss Umwelttechnik, Vötsch Industrietechnik, Binder)

Zur klimatischen Prüfung kommt die mechanische. Ein aufgeklebter, bildgebender Ultraschallsensor erkennt Materialfehler, wie z.B. Ermüdungsrisse oder Verformung auf einem Bauteil. (KT-Systems) Berührungslos arbeitet ein Oberflächenmesssystem von Polytec zur Erfassung der Topografie von Werkstücken und Funktionsoberflächen. Ein spezielles Hochfrequenz-Vibrometer wird zur Untersuchung der Dynamik von Mikrobauteilen in Mems-Systemen oder der Schwingvorgänge auf SAW-Komponenten vorgestellt.

Auch das Softwareangebot ist dem Anwendungsspektrum von Sensorik und Messtechnik entsprechend vielfältig. Neben den Hochspezialisierten Programmen können Besucher auch OpenSource-Produkte wie z.B. ein Programm zur Überwachung und Steuerung von drahtlosen Sensor-Netzwerken rund um ZigBee, Bluetooth oder WiFi finden. JG

Am 18. und 19. Mai 2010 treffen sich rund 300 Experten aus Industrie und Forschung zur Fachtagung „Sensoren und Messsysteme 2010“ im Congress Center Nürnberg.

Auf dem Programm steht das Thema Sensoren und Sensorsysteme für den industriellen Einsatz. Dies betrifft Gebiete wie Safety and Security, Sensorik für Massenmärkte, RFIDs, Kraftfahrzeugsensoren, MEMS, energieautarke Sensorik und Sensoren, deren Funktionsprinzip auf einer nanoskalaren Strukturierung beruht. Gleichermaßen informiert die Tagung über neue Entwicklungen auf den klassischen Gebieten der Sensorik und Messsysteme.

Im Rahmen der Fachtagung wird am 18. Mai ein BMBF-Workshop zum Thema Mikro-Nano-Integration angeboten.

http://conference.vde.com/sensoren2010