Minimale Abweichungen, für das Auge unsichtbar, können in der Medizintechnik schwerwiegende Folgen haben. Maximilian Fischer spricht im Interview über die Qualitätssicherung von radiologischen Bildplatten, den Effizienzgewinn durch moderne Messtechniklösungen von Carl Zeiss und warum er erst bei größtmöglicher Ebenheit zufrieden ist.
Welche Rolle spielt die Qualitätssicherung in Ihrer Produktion?
Wie alle Medizingerätehersteller stellen wir sehr hohe Anforderungen an unserer Produkte. Wir müssen in der Lage sein, zu jedem Werkstück eine Qualitätsaussage zu treffen. Unsere Geräte für radiologisches Imaging kommen ganz am Anfang bei der Diagnose zum Einsatz. Wenn der Arzt hier falsche Schlüsse aus einer Röntgenaufnahme zieht, können die Folgen für den Patienten fatal sein. Die Kunst besteht darin, ein Höchstmaß an Qualität und Wirtschaftlichkeit zu vereinen.
Wie gelingt der Spagat zwischen Anspruch und Kosten?
Wir investieren in moderne Messgeräte, die unsere hohen Ansprüche an Präzision, Schnelligkeit und Benutzerfreundlichkeit erfüllen. Das zahlt sich aus: Die Prozessverbesserung ist so signifikant, dass sich beispielsweise der neue optische Sensor für die Messung der Bildplatten nach sechs Monaten bereits vollständig amortisiert hat. Entscheidend ist, dass wir unsere Erfahrungen mit Wissen über Messtechnik zusammenbringen. Mit Carl Zeiss Industrielle Messtechnik (IMT) haben wir hier einen idealen Partner gefunden.
Worin besteht der Effizienzgewinn?
Wir messen beispielsweise unsere Bildplatten mit der Accura und dem LineScan von Carl Zeiss IMT. Die Platten müssen absolut eben sein, damit einerseits die Bildinformationen beim Auslesen in hoher Detailschärfe digitalisiert werden können. Andererseits darf die Platte beim Transport im Digitizer nirgends anecken. Mit dem neuen Sensor konnten wir die Messgenauigkeit erhöhen und die Messdauer auf nur ein Zehntel der vorherigen Zeit verringern.
90 Prozent schneller ist eine ganze Menge. Hat die Steigerung auch Auswirkungen auf andere Bereiche?
Das Beispiel hat sich herumgesprochen. Einige Partner sowie andere Standorte sind dabei, die positiven Erfahrungen des neuen Messprozesses und deren Anwendung zu untersuchen. Die Zeiss-Messtechnik soll auch bei der Wareneingangsprüfung für mehr Effizienz und schnellere Prozesse sorgen.
Was ist Ihre nächste große Herausforderung in der Qualitätssicherung?
Die Entwicklung geht weiter: Immer leistungsfähigere Trägerplatten müssen immer detailliertere Bildinformationen speichern. Dementsprechend steigen auch die Anforderungen an die Messtechnik. Mit bloßem Auge und Erfahrung lässt sich hier nicht mehr agieren. Wir sind gerade dabei, weitere Qualitätssicherungsschritte, beispielsweise im Bereich der Oberflächenmessung, zu automatisieren.
Carl Zeiss IMT, Oberkochen www.zeiss.de/imt
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