Startseite » Allgemein »

Wohin geht die Fertigungsmesstechnik?

Allgemein
Wohin geht die Fertigungsmesstechnik?

Die dimensionelle Fertigungsmesstechnik unterscheidet sich schon lange nicht mehr von anderen Hightech-Branchen: Wie in der Computertechnik haben sich auch in der industriellen Messtechnik die Innovationszyklen in den vergangenen Jahren dramatisch verkürzt, einhergehend mit einem nicht weniger dramatischen Preisverfall. Die Anwender in den Betrieben können sich über diese Entwicklung nur freuen, für die Messtechnik-Hersteller bedeutet die Fortsetzung dieser Entwicklung zu immer hochwertigeren Messgeräten bei immer günstigeren Preisen eine große und andauernde Herausforderung.

Dennoch ist der Markt für Fertigungsmesstechnik weiterhin durch eine verwirrende Vielfalt von Produkten, Anbietern und Verfahren gekennzeichnet. Nach wie vor sind die Hauptaufgaben der Fertigungsmesstechnik die Prozessüberwachung und die Abnahme von Komponenten und Fertigteilen. Die Bedeutung der zentralen Messräume ist jedoch stark zurückgegangen. Der Werker hat heute neben mehreren Fertigungsmaschinen auch die entsprechende Messtechnik zu bedienen, um die Qualität seiner Arbeit selbst zu beurteilen und zu dokumentieren.
Einer der sicheren Zukunftstrends ist daher der Trend zu einer immer einfacherer Messtechnik: Im Extrem ist das Messgerät der Zukunft eine einfache Black Box mit nur einer einzigen Taste, das auf Tastendruck genau das tut, was der Anwender wünscht und was messtechnisch sinnvoll ist. Unmöglich? Im Bereich der Oberflächenmesstechnik gibt es derartige Messgeräte bereits, die ihre Messbedingungen nach der Norm und nach den Gegebenheiten am Werkstück vollkommen selbsttätig auswählen (zum Beispiel Perthometer S2 und alle Geräte der Perthometer M-Serie von Mahr). Voraussetzung sind eindeutige und allgemein anerkannte technische Normen, die praxisgerechte Vorgaben für die Durchführung von Messungen machen. Hier gibt es in vielen Bereichen der Fertigungsmesstechnik noch eklatante Defizite. Die Internationale Standardisierungsorganisation ISO hat sich jedoch zur Aufgabe gemacht, die bestehenden Lücken mit ihrer laufenden Projektarbeit zur geometrischen Produktspezifikation und -prüfung (GPS) nach und nach zu füllen.
Das Messgerät der Zukunft kann jedoch noch mehr als einfach nur messen: Es beantwortet auch die Fragen des Bedieners, die sich auf das allgemeine Messtechnikwissen beziehen. Die Forschungen bei Mahr sind hier sehr weit in die Zukunft gerichtet. Die mit dem Stichwort „Multimedia“ umrissenen Möglichkeiten eröffnen eine Vielzahl von Lösungsmöglichkeiten, die sich ohne weiteres in bestehende PC-basierte Systeme integrieren lassen. Ziel ist es, dem Anwender mit dem Messgerät ein Expertensystem vor Ort zur Seite zu stellen, das Einweisungen und Schulungen weitgehend überflüssig macht.
In der industriellen Entwicklung der letzten Jahre haben auch die Stichworte Geschwindigkeit und Miniaturisierung ständig an Bedeutung gewonnen. Immer kürzere Taktzeiten in der Produktion erfordern auch eine Verringerung der Messzeit. Der Personalaufwand soll reduziert werden und Messgeräte einen höheren Teiledurchsatz erreichen. Mahr reagiert auf diese Erwartungen durch die Entwicklung von Messmaschinen, die ständig höhere Abtastraten erlauben. Zudem wird die Sensorik durch schnellere Systeme, wie optische Messwertaufnahme, und in Richtung mehrdimensionaler Datenaufnahme, zum Beispiel durch flächenhaftes Erfassen einer Oberfläche, erweitert. Aber auch die industriellen Produkte an sich unterliegen einem ständigen Wandel: Bauteile, beispielsweise in der Elektronik werden ständig kleiner, vieles wird miniaturisiert. Das Schlagwort „Nano“ ist in aller Munde. Wieder muss auch die Messtechnik mitziehen. Um in diese Bereiche vorzustoßen, muss auch Mahr sich mit Nano-Technolgien auseinander setzen und diese bei der Entwicklung und Produktion eigener Messsysteme zum Einsatz bringen.
Ein anderes großes Zukunftsthema ist das Thema der Kompatibilität – Kompatibilität zum Beispiel zwischen einzelnen Komponenten, zwischen verschiedenen Verfahren und zwischen Maschine und Messgerät. Bei Volkswagen in Kassel können die Hublager von aufbereiteten Kurbelwellen heute nur deshalb auf 1µm genau geschliffen werden, weil die Schleifmaschine die Messdaten der nachgeschalteten Messmaschine (PRIMAR MX4 von Mahr) erhält und in die entsprechenden Korrekturbewegungen umsetzt. Ähnliche Ergebnisse werden durch den Einsatz von PRIMAR-Messmaschinen in der Produktion von Kegelradverzahnungen erzielt. Hier ist es heutzutage sogar möglich, Fertigungs- und Messmaschine mit denselben CAD-Daten zu programmieren. Kompatibilität heißt aber auch, das ein Anzeigegerät derselben Bauart sowohl für elektrische, als auch pneumatische Messsignale geeignet ist (Millimar S 1840), oder dass ein Hersteller Messtaster für alle marktgängigen Messgeräte, auch von anderen Herstellern, anbietet (Millimar-Taster P2000). Um dem Anwender die Wahl des für ihn geeigneten Messgerätes zu erleichtern, setzt Mahr als erster Anbieter verstärkt auf das neue Medium Internet. Sobald die noch offenen Fragen zur vollständigen Online-Abwicklung eines Geschäftsvorganges endgültig und für beide Seiten befriedigend geklärt sind, wird Mahr mit einem eigenen Shop im Internet präsent sein. Nicht um die weiterhin wichtige Beratung im persönlichen Gespräch zu ersetzen, sondern als sinnvolle Erweiterung und Ergänzung. Die Automobilbranche macht es vor: Das World Wide Web bietet zur Zeit noch kaum ausgenutzte Einsparungspotentiale im Bereich der Beschaffung von Massenartikeln, wie zum Beispiel von Messschiebern, von Messschrauben oder von Zubehör und Verbrauchsmaterialien.
Die nahezu beliebig erweiterbaren Möglichkeiten, die in der Elektronik und in der digitalen Technik verborgen liegen, noch besser als bisher zu nutzen, ist die aktuelle Herausforderung und große Zukunftschance, der sich alle Anbieter von Fertigungsmesstechnik weltweit zu stellen haben.
Weitere Informationen A QE 402
Unsere Webinar-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Quality Engineering
Titelbild QUALITY ENGINEERING Control Express 1
Ausgabe
Control Express 1.2024
LESEN
ABO
Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Whitepaper zum Thema QS


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de