Die AfQ Akademie für Qualitätsmanagement hatte am 21. Juni 2002 zum 2. Erfahrungsaustausch ins TAW-Weiterbildungszentrum nach Altdorf bei Nürnberg eingeladen. Von den inzwischen über 50 Mitgliedern im „Club der Besten“ waren mehr als 30 aus ganz Deutschland angereist. Nach einem gelungenen Vorabend mit Gelegenheit zu guten Gesprächen stand am Freitag zunächst das Thema „Lieferantenentwicklung/Lieferantenbeurteilung“ auf dem Programm. Das neu gewonnene Mitglied des Lenkungsausschusses der AfQ, Herr Thorsten Wallrap, führte in das Thema ein. Herr Wallrap ist Leiter Qualitäts- und Umweltmanagement bei der Sachs Giesserei GmbH in Kitzingen. Er berichtete zu den Vorgehensweisen seines Unternehmens bei der Entwicklung und Beurteilung von Lieferanten. Dabei wurden von den Teilnehmern Fragestellungen zu Qualitätsforderungen, Lieferantenauswahl, Musterprüfungen, Qualitätsprüfungen, Sicherstellung der Qualität und Rückverfolgbarkeit von Produkten diskutiert. Besonders angeregt verlief der Erfahrungsaustausch zu Kennzahlen über Qualitätsfähigkeit und Liefertreue von Lieferanten.
Nach der ersten Pause sprach Dipl.-Ing. Michael Wänke zum Thema „Ermittlung der Kundenzufriedenkeit“. Herr Wänke ist Geschäftsführer von TQM 2000, Köln/Leipzig und ebenfalls Mitglied im Lenkungsausschuss der AfQ. Er empfahl, den Kunden dabei so wenig wie möglich zu behelligen. Wichtigster Aspekt bei der Ermittlung der Kundenunzufriedenheit sei es, Schwächen und Potenziale für das eigene Unternehmen zu erkennen, um daraus strategische Maßnahmen abzuleiten. Die Parameter der Kundenunzufriedenheit wie z.B. Reklamationen, Terminuntreue und projektbezogene Probleme lassen sich auf einfache Weise selbst ermitteln.
Der Nachmittag begann mit einem Erfahrungsbericht über die Rezertifizierung auf der Grundlage der neuen ISO 9001:2000. Es berichteten Herr Andre Wahl und Herr Raimund Neske von der Firma Anton Gensler GmbH in Steinbach-Hallenberg. Herr Wahl, Managementbeauftragter der Firma Gensler, stellte sein durchgängig prozeßorientiert aufgebautes Managementsystem vor. Grundlage bilden eine Vision und Politik, die mit strategischen Zielen (Kennzahlen) verknüpft wurden. Deckblatt für die einzelnen Prozesse bildet eine Prozesslandkarte, in der alle Prozeßeigner zugeordnet sind. Das Organigramm ist nicht mehr hierarchisch sondern prozessorientiert aufgebaut. Die Prozesse selbst sind als Flow Charts dargestellt mit den wesentlichen Arbeitsschritten, Dokumenten, Aufzeichnungen, Verantwortlichen, Mitwirkenden und Informationsflüssen. Zur Zeit werden die Flow Charts und Dokumente mit der Prozesslandkarte auf der Basis von HTML verlinkt. Am Ende des Erfahrungsaustausches stand die Bildung eines Benchmark-Zirkels. Dieser Wunsch war von einer Reihe von Clubmitgliedern bereits beim ersten Treffen geäußert worden. Daraufhin hatte die AfQ unterschiedlichste Qualitätskennzahlen von Clubmitgliedern gesammelt und – anonym – in Tabellenform aufbereitet. Dies soll Grundlage für Arbeitsgruppen sein, in denen man sich beim nächsten Clubtreffen branchenweise zusammenfinden will. In diesen Arbeitsgruppen sollen die Grundlagen für die Ermittlung der Kennzahlen einheitlich definiert werden um Vergleichbarkeit zu schaffen. Getragen wird der Wunsch vieler Clubmitglieder nach solchen Benchmark-Zirkeln von dem Wunsch „Von den Besten lernen“.
Das nächste Treffen im „Club der Besten“ wird im TAW Weiterbildungszentrum Elberfeld in Wuppertal stattfinden. Termin ist Freitag, der 29. November 2002. Natürlich trifft man sich auch dort am Vorabend zu Gesprächen und Erfahrungsaustausch. Themen beim nächsten Clubtreffen werden sein: Mitarbeitermotivation, prozessorientierte Qualitätsaudits, QM in der Instandhaltung und die Fortentwicklung des Benchmark-Zirkels.
Weitere Informationen erhalten Sie von:
Herrn Dr.-Ing. Manfred Jahn,
Tel. 0 91 87/931-300, Fax 0 91 87/931-301
E-Mail: afq@taw.de
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