Startseite » Branchen » Automobil »

Agieren statt reagieren

Umfassende Standardsoftware schließt Regelkreis zwischen Fertigung und Business
Agieren statt reagieren

Mit einer integrierten ERP-Branchenlösung für Drehteilefertiger verschafft sich ein Automobilzulieferer einen kompletten Überblick über seine Produktionsprozesse. Das System zeigt unter anderem vorausschauend Tendenzen möglicher Qualitätsdefizite der Produkte an und sorgt für einen optimalen Fertigungsablauf.

Der mittelständische Familienbetrieb Sauter fertigt seine Präzisionsdrehteile zu gut 90 Prozent für die Automobilindustrie. Wichtig für den geschäftlichen Erfolg ist eine alle Unternehmensbereiche integrierende und skalierbare Informationsverarbeitung, die die besonderen Bedürfnisse bei der Herstellung von Präzisionsdrehteilen berücksichtigt.

Bereits mit Beginn des Jahrtausends hatte sich Sauter für den Einsatz der CAQ-, MDE/BDE-und Kalkulationslösungen von Gewatec entschieden. 2009 wurde dann ein größeres Revirement der gesamten Unternehmenssoftware vorgenommen – mit dem Ergebnis, dass die komplette ERP/MES-Branchenlösung für Drehteilefertiger von Gewatec eingeführt wurde. Alle Bereiche sind somit in ein integriertes ERP/MES auf gemeinsamer Datenbasis eingebunden.
Installiert wurden die Module Winkalk (Kalkulation), GPPS (PPS), Dokumentenverwaltung, Kapplan (Kapazitätsplanung/Leitstandsystem), Produktionsmittel-Management (PMS), Provis (MDE/BDE), Grips (CAQ) und die CNC-Programmübertragung (DNC). Die Abläufe wurden weitestgehend übernommen.
Dem Thema Qualität wird bei Sauter besondere Bedeutung beigemessen, ist sie doch die Grundlage des Erfolges. Das Unternehmen ist seit Jahren nach den CAQ-Normen ISO 9002 und ISO TS 16949 (Autoindustrie) zertifiziert, seit 2010 auch nach der Umweltnorm ISO 14001. Heute werden in allen Phasen der Produktion vielfältigste In-Prozess-Kontrollen durchgeführt, um kontinuierlich die Qualität des Prozesses und der Anlagen über die beiden Kennzahlen cpk und OEE auf dem Bildschirm zu haben.
Der Prozessfähigkeitsindex cpk zeigt an, wie sicher die laut Spezifikation angegebenen Qualitätsziele erreicht werden. Und die Gesamtanlageneffektivität OEE dokumentiert die Qualität/Wertschöpfung einer Maschine beziehungsweise Anlage über die drei Faktoren Verfügbarkeit, Leistung und Qualität. Der Werker sieht im CAQ, wann die Messungen anstehen oder er wird von einer Signallampe auf dem MDE-Terminal daran erinnert. Die Messungen erfolgen jeweils für eine Gruppe von Maschinen in sogenannten Messinseln. Die Messmittel sind direkt mit dem CAQ gekoppelt, sodass Eingabefehler per Hand vermieden werden.
Fertigungsfortschritt und Qualität sind stets präsent
Die meisten Kunden von Sauter fertigen nach Kanban-Prinzipen, vereinzelt auch mit Konsignationslagern. Beide Auftragsabläufe muss das Gewatec-PPS entsprechend beherrschen. Sauter selbst produziert nicht nach Kanban, hat aber die Materialbereitstellung weitestgehend an die Maschinen verlegt, sodass das Zentrallager minimiert wird. Dadurch ist schon aus Platzgründen die Menge des Materials begrenzt, die regelmäßig geliefert werden muss. Und somit ist auch die Kapitalbindung in der Fertigung entsprechend optimiert.
Da sowohl Fertigungsfortschritt als auch Qualität dem Disponenten immer online präsentiert werden, kann er frühzeitig bei Abweichungen im Prozess reagieren, damit es erst gar nicht zu Ausschussware kommt. Durch die integrierte Struktur der Gewatec-Lösung sind die Regelkreise innerhalb der Fertigung sowie zwischen Fertigung und Business geschlossen. Das heißt zum Beispiel, dass vom Plan abweichende Daten von MDE/BDE oder CAQ sich sofort in einer neuen Berechnung der Fertigungszeiten im Kapplan-Leitstand niederschlagen.
Diese Transparenz und das vorausschauende Monitoring der Prozesse und der Anlagen seien ein wichtiger Beitrag zur besseren Auslastung der Anlagen, meint Crnko. Und er sieht einen weiteren entscheidenden Vorteil: „Die heutige Transparenz in unserer Fertigung ist unerlässlich, um die Schnelllebigkeit gerade im Automobilsektor mitgehen zu können. Täglich kommen Lieferabrufe ins System, die Änderungen bisheriger Aufträge sind. Wenn ich dann per Knopfdruck den Status/die Bestände der Teile sehe und neue Fertigungsalternativen durchrechnen lassen kann, erhält der Kunde in kürzester Zeit eine belastbare Zusage, wann er die geforderten Teile an seinem Band erwarten kann.“ ■
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Quality Engineering
Titelbild QUALITY ENGINEERING Control Express 1
Ausgabe
Control Express 1.2024
LESEN
ABO
Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Whitepaper zum Thema QS


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de