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Roboter gerät ins Schwitzen

Realitätsnaher Test von Autositzen
Roboter gerät ins Schwitzen

Roboter gerät ins Schwitzen
Der Roboter imitiert unterschiedliche Sitzbewegungen Bild: Ford
Wie testet man, ob die Autopolster es aushalten, wenn sich ein verschwitzter Sportler regelmäßig auf ihnen niederlässt? Man lässt einen Roboter mit einem künstlichen Gesäß den Job machen – und zwar 7.500 Mal in drei Tagen. Bei Ford in Köln nimmt Robutt täglich Platz auf den Sitzen der hauseigenen Fahrzeuge.

Sport steht für viele Menschen ganz oben auf der Liste der beliebten Freizeitaktivitäten – sei es im Fitnessstudios, auf dem Fußballplatz oder beim Mountainbiken im Wald. Aber nicht alle Freizeitsportler werden nach dem Training stets die Gelegenheit für eine ausgiebige Dusche haben, bevor sie sich zurück in ihr Fahrzeug setzen.

Autobauer Ford will daher sicherstellen, dass Fahrzeugsitze auch nach der sportlichen Betätigung nicht beeinträchtigt werden. Die Ingenieure im Ford-Entwicklungszentrum in Köln-Merzenich haben daher ein Test-System im Sitzlabor weiterentwickelt: Sie prüfen nun auch, was passiert, wenn ein Mensch nassgeschwitzt in sein Fahrzeug steigt. Ziel ist die Entwicklung von feuchtigkeitsresistenten und somit noch langlebigeren Fahrzeugsitzen.

Dabei kommt ein spezieller Testroboter mit dem Spitznamen Robutt zum Einsatz. An diesem ist ein künstliches Gesäß angebracht. Für den Schweißtest nimmt der Roboter insgesamt 7.500 Mal auf dem Fahrzeugsitz Platz. Dabei imitiert er unterschiedliche Sitzbewegungen.

Basierend auf den körperlichen Abmessungen eines mittelgroßen Mannes wird der Sitzstempel des Roboters auf 36° C erhitzt und mit 450 ml Wasser getränkt. Laut Ford verliert ein durchschnittlicher Mensch beim 1,4 Liter Schweiß pro Stunde. Auf diese Weise simuliert das System in nur drei Tagen das Äquivalent einer jahrzehntelangen Fahrzeugnutzung.

Roboter simuliert auch Ein- und Aussteigen

Der Robutt tut bereits bei der Fahrzeugentwicklung seine Dienste und simuliert wiederholtes Ein- und Aussteigen. Außerdem sorgt er dafür, dass die Materialien, die bei Ford für Autositze verwendet werden, einem jahrzehntelangen, mechanischen Verschleiß standhalten.

„Autos sind ein Teil unseres Alltags, zu dem für viele Menschen auch sportliche Betätigung zählt – insbesondere zu dieser Jahreszeit“, sagt Florian Rohwer, Development Engineer, Body and Chassis Labs, Ford of Europe. „Der sogenannte Robutt hilft uns bei der Entwicklung von Fahrzeugsitzen, die auch nach Jahren intensiver Nutzung noch immer gut aussehen“.

Testroboter Robutt wurde 2018 erstmals bei der Weiterentwicklung des Ford Fiesta verwendet und wird künftig bei allen europäischen Ford-Baureihen zum Einsatz kommen. ■


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