Der österreichische Leiterplattenhersteller AT&S hat einen neuartigen Typ von Solarmodulen mit besonders hohem Wirkungsgrad entwickelt. Ein Romer Absolute Arm hilft dabei, die Leistungsfähigkeit der Module auszuschöpfen.
Für die Herstellung von Photovoltaik-Modulen nutzt AT&S das Know-how aus der Leiterplattenherstellung für eine neue Art der Verbindungstechnologie. Solaranlagen bestehen aus einzelnen Zellen, die gemeinsam ein Solarmodul bilden. Bei konventionellen Modulen erfolgt die Verbindung der einzelnen Zellen durch Lötbänder, die den Strom leiten. Hersteller solcher Module stehen vor der Entscheidung, relativ dicke Bänder einzusetzen – was zur erhöhten Abschattung der aktiven Zellfläche führt – oder sehr dünne, die weniger Strom leiten können. In jedem Fall arbeiten diese Solarmodule weniger effizient, als die Summe der Leistungsfähigkeit der einzelnen Zellen theoretisch erlauben würde. „Insgesamt entsteht durch solche Verbindungsbänder ein Effizienzverlust von bis zu 2 % pro Modul. Bei einer größeren Installation ist das auf Jahrzehnte gerechnet immens“, sagt Mario Egger, Abteilungsleiter Photovoltaik bei AT&S,
Die Photovoltaik-Sparte von AT&S umgeht die Verbindungsbänder komplett. In Leoben entstehen leitende Folien, die auf der Rückseite von Solarmodulen den Kontakt herstellen. Verschiedene Beschichtungen auf einer leitenden Fläche sorgen für Isolierung und Stabilität. Offen bleiben insgesamt 31 Kontaktpunkte pro Folie, die auf genau definierte Punkte an der Rückseite von Solarzellen treffen müssen. Egger: „Der Effizienzverlust von Solarmodulen ist dank der Rückseitenfolie minimal – etwa um den Faktor 10 geringer als mit Lötbändern.“ Ob sich alle Kontaktpunkte an der richtigen Stelle befinden, prüfen die Techniker mit Hilfe eines portablen Messarms von Hexagon Metrology, dem Romer Absolute Arm. Mit ihm prüfen sie die genaue Position von 52 Referenzpunkten pro Folie, die über das Resultat der Beschichtung der Folie Aufschluss geben. Sind sie an der richtigen Stelle, stimmen auch die Kontaktpunkte. Process Engineer Stefan Portner ist einer der Anwender des Messarms: „Der Romer-Arm ist sehr flexibel und leicht zu bedienen. Wir haben auch festgestellt, dass die Messwerte sehr zuverlässig sind und die Genauigkeit über die Zeit stabil bleibt.“ Rund 100 Folien durchlaufen diese Inspektion jeden Monat. Die auf diese Weise entstehenden Messberichte versen-det AT&S zusammen mit der gemessenen Folie an Partner oder Kunden. Egger: „Die Zuverlässigkeit der Messwerte schafft Transparenz gegenüber unseren Kunden. Mit der Messung sichern wir also nicht nur unser Herstellungsverfahren ab, sondern auch das Vertrauen unserer Kunden.“
Hexagon Metrology, Wetzlar www.hexagonmetrology.de
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