Faktoren wie Kraft, Zeit und Temperatur beeinflussen die Maße eines Produktes. Welche konkreten Auswirkungen diese Einflüsse auf die Maßhaltigkeit haben, kann anhand von dynamischen Bewegungsanalysen erfasst werden. Der Göppinger Messdienstleister Topometric nutzt diese Technik, um das Verhalten von Werkzeug- und Baumaschinen unter Einsatzbedingungen zu analysieren.
Das dynamische Bauteilverhalten wird in anwendungsnahen Tests simuliert, um die Qualität und die Funktionalität der Produkte unter den Einbau- und Umgebungsbedingungen praxis- und realitätsnah zu prüfen.
Es wird dabei analysiert, wie sehr die Maßhaltigkeit durch die Umgebungsfaktoren — wie etwa Reibungswärme oder auch Sonneneinstrahlung — beeinflusst wird und inwieweit der Bewegungsablauf in der Einbausituation funktioniert.
Durch Einsatz neuartiger optischer Sensoren werden Bewegungsanalysen schnell, zeitnah und in der realen Anwendungssituation durchgeführt. Es werden Schwingungen, Bewegungen, Torsionen oder thermische Deformationen sowohl numerisch als auch vektoriell analysiert. Dabei sind hinsichtlich der Objektgrößen nahezu keine Grenzen gesetzt. Die eingesetzten optischen Analysesysteme sind mobil und laut Topometric aufgrund der kurzen Aufbauzeiten flexibler anwendbar als beispielsweise taktile Messgeräte.
Eingesetzt wird die Deformations- und Bewegungsanalyse unter anderem in der Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie, Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik oder auch im Werkzeug- und Formenbau. „Wir verzeichnen einen wachsenden Bedarf an dynamischen Analysen – sowohl an extrem großen als auch sehr kleinen Objekten“, erklärt Topometric-Geschäftsführer Andreas Tietz. „Mit den optischen Messsystemen können wir Verschiebungen und Deformationen berührungslos und schnell erfassen“.
So hat Topometric zum Beispiel einen speziellen Messaufbau erstellt, um das Schwingungsverhalten einer fahrbaren Autobetonpumpe zu verifizieren. Autobetonpumpen fördern Beton für den Bau von Gebäuden, Brücken oder Staudämmen.
Der Messaufbau deckt das erforderliche Messvolumen von 50 Metern ab. In einem Abstand von 12 Metern werden hierauf die Kameras platziert und speziell angefertigte Referenzmaßstäbe mit codierten Marken an definierten Messstellen aufgebracht. Die Kameras erfassen die sich ändernden Positionen der Messmarken im Bewegungsprozess, sodass das Verhalten der Autobetonpumpe unter Einsatzbedingungen hochgenau berechnet werden kann. ■
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