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„Die Qualitätssicherungsbranche ist der Treiber der digitalen Transformation“

Bettina Schall über die Themen der Control 2018
„Die Qualitätssicherungsbranche ist der Treiber der digitalen Transformation“

„Die Qualitätssicherungsbranche ist der Treiber der digitalen Transformation“
Laut Bettina Schall ist die Messe eine Benchmark-Plattform für die Anbieter Bild: Schall
Wer sich über die neuesten Entwicklungen in der Qualitätssicherung (QS) informieren möchte, für den ist die Control ein Pflichttermin. Bettina Schall, Geschäftsführerin des Veranstalters P.E. Schall, spricht über die aktuellen Trends und warum die Sensorik immer mehr Raum einnimmt.

Was sind zur Zeit die Trends in der Qualitätssicherung?

Bettina Schall: Aktuell sind drei Trends zu beobachten, wobei die QS-Branche längst mit deren Umsetzung befasst ist. Zum einen schreitet die Vernetzungsfähigkeit der QS-Komponenten und Systeme weiter voran. Sie bildet eine wesentliche Voraussetzung für die Digitalisierung in Produktion, Montage und Endprüfung. Zweitens nimmt der Anteil an IBV- und Vision-Systemen weiter zu, weil mit Kamerasystemen und der Bildverarbeitung weitere Prozessabläufe automatisiert werden können. Drittens und schließlich nimmt die Sensorik immer mehr Raum ein, weil nur durch lückenlose Überwachung aller Prozessabläufe die Qualitätsproduktion in Losgröße 1 – ausgehend von einer hohen Variantenvielfalt bei gleichzeitig sinkenden Chargenstückzahlen – zu realisieren ist.

Wie deckt die Control diese Themen dieses Jahr ab? Was sind die Highlight in diesem Jahr?

Schall: Wohl sämtliche an der Control präsentierten QS-Komponenten und Systeme sind kompatibel und damit Industrie-4.0-fähig. Dazu tragen mehr und mehr standardisierte Schnittstellen sowie auch die weitgehende Elektrifizierung etwa von Kontroll-, Prüf- und Testfunktionen bei. Im Bereich der IBV- und Vision-Systeme bildet die Control wie gehabt das aktuelle Weltangebot ab und nimmt hier – ebenfalls wie gehabt – unangefochten die Leader-Position ein. Hinsichtlich der Digitalisierung in Produktion, Montage, Endprüfung und auch dem Materialfluss wird stärker denn je automatisiert, was sich an der Control 2018 zum Beispiel auch im zunehmenden Einsatz von programm- und sensorgeführter Robotik und Handhabungstechnik bemerkbar macht.

Welche Rolle spielt die QS-Branche bei der digitalen Transformation?

Schall: Genau genommen ist die QS-Branche der Schlüssel, um nicht zu sagen der Treiber der digitalen Transformation. Denn die von der Materialprüfung im Wareneingang über die einzelnen Produktionsschritte und bis zur Funktions- und Endprüfung ermittelten QS-Daten werden nach Auswertung und Interpretation sofort als Korrekturinformationen zur Prozessoptimierung und zum Nachsteuern bei jedem einzelnen Prozessschritt herangezogen. Damit werden teure Fehler und die Produktion von Ausschuss zuverlässig verhindert und über die Dokumentationen auch die Prozessverläufe transparent gemacht.

Wie zeigt sich dies bei den Produkten, welche die Aussteller auf der Messe zeigen?

Schall: Wir stellen bei den auszustellenden Produkten und Leistungen in Hard- und Software eine deutlich erhöhte Prozess-Fähigkeit aller für die durchgängige Qualitätssicherung relevanten Komponenten, Baugruppen, Teilsysteme und Komplettlösungen fest. Isolierte Stand-alone-Prüfstationen werden zunehmend durch integrations- und damit auch systemfähige Module abgelöst. Es steht weniger der einzelne Kontroll- oder Prüfprozess im Vordergrund, sondern der vernetzte und jetzt durch QS-Daten gesteuerte Gesamtprozess.

Welchen Raum nehmen optische Technologien und Bildverarbeitung konkret auf der Control ein?

Schall: Wie schon angedeutet spielen Optische Technologien etwa in der Sensorik sowie die IBV- und Vision-Systeme auf der Control eine zentrale Rolle. Zusammen und je nach Definition dürften diese beiden Bereiche etwa 50 % des Ausstellungs-Portfolios ausmachen. Darüber hinaus sind Optische Technologien oftmals integraler Bestandteil von IBV- und Vision-Lösungen, sodass eine Trennung in früher klassische Segmente gar keinen Sinn mehr macht und auch nicht die Realität in der Praxis widerspiegelt.

In der Messtechnik ist Multisensorik eines der großen Themen. Wie wird die Control diesen Trend abbilden?

Schall: Diese Frage beantwortet sich quasi von selbst. Denn Qualitätssicherung in Produktion und Montage bis hin zur Funktions-Endprüfung und Lieferung lückenlos dokumentierte Qualität basiert größtenteils auf dem multifunktionalen Einsatz von Sensorik und IBV-/Vision-Systemen. Vor allem dank der Integrations- und Vernetzungsfähigkeit von Multisensorik sind heute QS-Prozesse in einem bis vor kurzem noch nicht für möglich gehaltenen Automatisierungsgrad machbar. Das Resultat ist eine nunmehr absolut wirtschaftliche Qualitätssicherung, mithin ein wesentliches Element in modernen Wertschöpfung-Strategien.

Wie ist nach Ihrer Einschätzung derzeit die Stimmung in der QS-Branche?

Schall: Wenn wir die Informationen unserer Aussteller und deren Interessenverbände richtig deuten, schwimmen so gut wie alle Branchen-Mitglieder auf einer anhaltenden Erfolgswelle. Dies kommt nicht von ungefähr, denn nicht nur die in den Industrieländern produzierenden Unternehmen, sondern auch jene aus den Schwellenländern werden seitens der Kunden mit sehr hohen Qualitätsanforderungen konfrontiert. Dies wiederum führt zu einem regen Investment in QS-Technologien und Detail- sowie Systemlösungen, die auf der Control 2018 umfassend zur Vorstellung kommen.

Im vergangenen Jahr wartete die Control mit einem neuen Hallenkonzept auf. Auch in diesem Jahr gibt es eine Änderung im Layout der Messe – unter anderem mit der neuen Messehalle 10. Was können die Besucher erwarten?

Schall: Tatsächlich geht mit dem Neubau der Halle 10, die aber im Fall der Control noch keine Rolle spielt, eine Veränderung in der Layout-Planung einher. Weil mit dem Neubau der Halle 10 auch infrastrukturelle Maßnahme wie der Neubau des Eingangsbereichs West sowie mehr Zufahrtsmöglichkeiten und weitere Parkplätze realisiert wurden, haben wir mit der blockartigen Anlage der belegten Hallen 3, 5, 7 und 4, 6 sowie 8 jetzt ein ideales Layout der Messe. In der Praxis bedeutet das kürzere Wege für die Fachbesucher, schnellere Wechsel unter Dach vom einen zum anderen Hallenstrang, und schließlich für alle eine entspannte Situation beim morgendlichen Zugang wie beim abendlichen Weggang.

Welche Zahlen erwarten Sie für die Control bei Ausstellern und Besuchern in diesem Jahr?

Schall: Mit aktuell nahezu 900 Ausstellern aus 32 Ländern stellt die Control – die internationale Fachmesse für Qualitätssicherung – einmal mehr ein weltweit einzigartiges und zugleich das größte QS-Branchen-Event dar. Viele Aussteller präsentieren hier ihre Weltneuheiten und Innovationen und sehen die Control als Benchmark-Plattform für ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit an. Dies wiederum dürfte rund 30 000 Fachbesucher aus mehr als 100 Nationen anziehen, wobei wir im Sinne der Aussteller eher nicht in Quantitäts- sondern in Qualitäts-Kategorien denken. ■


Der Autor

Markus Strehlitz

Redaktion

Quality Engineering


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