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„In der QS ist Industrie 4.0 bereits gelebte Realität“

Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung mit rundem Jubiläum
„In der QS ist Industrie 4.0 bereits gelebte Realität“

„In der QS ist Industrie 4.0 bereits gelebte Realität“
Paul E. Schall sieht die an der Control vertretenen Hersteller und Anbieter in einer Vorreiterrolle Bild: Schall
In diesem Jahr feiert die Control ihren 30. Geburtstag. Firmenchef Paul E. Schall spricht über die veränderte Rolle der Qualitätssicherung und die Themen, die dieses Jahr im Mittelpunkt stehen. Dazu zählen Industrie 4.0, Bildverarbeitung, Robotik und Komplettsysteme.

Die digitale Transformation und Industrie 4.0 sind zurzeit in aller Munde. Welchen Einfluss haben diese auf die Qualitätssicherung?

Schall: Die heute als Querschnittsfunktion in den Unternehmen verstandene Qualitätssicherung ist als wesentliches Element der Vernetzungen zur Industrie 4.0 anzusehen. Von der Rohmaterial-Versorgung über die Produktion und bis zur Verpackung der Endprodukte zieht sich das Thema QS wie ein roter Faden durch alle Prozesse. Die QS-Daten aus den einzelnen Prozessen werden direkt für Optimierungen und flexible Anpassungen genutzt und fließen sofort in die weiteren Abläufe ein. Mehr Integrationsfähigkeit als in der Qualitätssicherung ist im Sinne der Industrie 4.0 aktuell in kaum einem anderen Bereich gegeben.
Sind dies auch Themen, welche die Besucher der Control interessieren oder wird das eher noch als Zukunftsmusik wahrgenommen?
Schall: In der Qualitätssicherung ist die I-4.0-Strategie bereits gelebte Realität. Die an der Control vertretenen Hersteller und Anbieter dürfen für sich eine Vorreiterrolle in Sachen I 4.0 beanspruchen. Denn die QS-Baugruppen, Subsysteme und Komplettlösungen sind quasi von Natur aus schon als I-4.0-vernetzungsfähig ausgelegt worden, um die Kommunikation zwischen den einzelnen Betriebsbereichen sicherzustellen. Die Fachbesucher gehen heute berechtigt davon aus, dass sie an der Control Produkte und Lösungen präsentiert bekommen, die sich nahtlos in die Digitalisierung gemäß I 4.0 einfügen.
Inwieweit werden die Control-Besucher schon konkrete Lösungen für Industrie 4.0 auf der Messe finden?
Schall: Wie erwähnt, gibt es an der Control heute faktisch keine nicht I-4.0-integrations- und vernetzungsfähigen Komponenten, Teilsysteme und Komplettlösungen mehr. Das betrifft die CNC-gesteuerte Koordinaten-Messtechnik ebenso wie IBV- oder roboter- sowie lasergestützte Kontroll-, Prüf-, Mess- und Testeinrichtungen. Erst mit der Vernetzung wird die praxisnahe Auswertung aller Daten zum Optimierungs-Instrument, das am Ende das in der gewünschten Qualität wirtschaftlich gefertigte Produkt in Stückzahl 1 bedeutet.
Was sind die Highlights der diesjährigen Control?
Schall: 30 Jahre Control sind ja auch 30 Jahre Entwicklungen, Innovationen und Lösungen in Hard- und Software. Die 30. Control schreibt diese Erfolgsgeschichte fort, indem sie verstärkt die Industrielle Bildverarbeitung, Visionssysteme, den verstärkten Einzug der Robotik in QS-Prozesse, die Integrationsfähigkeit in die I-4.0-Vernetzung präsentiert. Des Weiteren wird es mehr denn je komplette QS-Lösungen in Form von sehr flexibel einsetzbaren, hoch produktiven hoch automatisierten Messzellen geben, die sowohl als Stand-alone-Systeme wie auch als Inline-Stationen zu haben sind.
Die Rolle der Bildverarbeitung wird zunehmend bedeutender, ihre Einsatzgebiete werden größer. Spiegelt auch die Control diese Entwicklung wieder?
Schall: Wir konnten im Segment IBV und Visions-Systeme in den vergangenen drei Jahren einen wahren Boom verzeichnen und sehen uns hier nun als weltweit führende Präsentations-Plattform. Mit unseren langjährigen und neuen Kooperationspartnern wie zum Beispiel Fraunhofer-Allianz Vision oder dem EMVA sind wir für die gesamte Branche eine Art Benchmark-Event, wenn es um die Vorstellung von Neuheiten, Innovationen sowie vor allem auch praktische IBV-Lösungen geht. Grob geschätzt sind dem erweiterten Segment IBV/Visionssysteme aktuell rund 20% der Aussteller zuzurechnen, was – ausgehend von erwartet rund 900 Ausstellern – dann gut 180 Hersteller und Anbieter bedeutet.
Die Control ist bislang gut durch jede Krise gekommen. Ist die Qualitätssicherung eine krisenresistente Branche?
Schall: Die einfache Antwort lautet ja! Denn Qualität hat immer Konjunktur. Die heutige globalisierte Produktionswelt verlangt es, dass die in X gefertigten Produkte genauso gut sind wie die in Y hergestellten. Das setzt zwangsläufig in jedem Fall eine QS-Kultur und entsprechendes QS-Equipment voraus. Zudem stellen die sich weltweit angleichenden Ansprüche der Kunden nach hoher Funktionalität und Qualität sowie steigender Individualisierung bei möglichst geringem Preis eine Herausforderung dar, die alle potenziellen Hersteller und Zulieferer bewältigen müssen.
Die Technik entwickelt sich weiter. Aber gab es auch eine Veränderung in der Besucherstruktur der Control über die vergangenen Jahre hinweg?
Schall: Ja, natürlich hat sich die Besucherstruktur mit der Zeit verändert, denn die Control brachte ja die QS-Welt erst zum Erblühen. War früher QS ein ungeliebtes, weil aufwändiges, unproduktives und teures Thema, so wird QS heutzutage als elementares Wertschöpfungs-Instrument angesehen. Die QS-Prozesse sind nunmehr Bestandteil der Produktion etc. Früher dagegen fungierten sie als 5. Rad am Wagen, indem man im Messraum aus einer bestimmten Zahl an gefertigten Produkten die benötigte Anzahl an GUT-Teilen „herausprüfte“. Jetzt ist der Werker höchst selbst für die von ihm gefertigte Qualität verantwortlich. Deshalb kommen auch immer mehr Besucher aus der Produktion sowie aus der Produktionsplanung, wobei wir wieder bei der I-4.0-Integration wären.
Mit welchen Erwartungen kommen die Besucher auf die Control?
Schall: Als auf alle Bereiche der industriellen Qualitätssicherung fokussierte Fachmesse bietet die Control auch alles, was dafür unter praktischen Gesichtspunkten relevant ist. Die einen kommen wegen bestimmter Komponenten und Subsysteme, die sie selbst integrieren, die anderen kommen mit konkreten Problemstellungen und wollen dafür eine Komplettlösung haben. Beide Seiten erwarten zu Recht, dass sie am Ende ihres Besuchs eine Detaillösung in Händen halten beziehungsweise Lösungsansätze präsentiert bekommen sowie die Zuversicht gewonnen haben, dass sich kompetente Partner um ihre Probleme kümmern. ■

Der Autor
Markus Strehlitz
Redaktion
Quality Engineering

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