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„Nur Qualität hat Zukunft“

Messechef Paul E. Schall gibt einen Ausblick auf die Control 2014
„Nur Qualität hat Zukunft“

„Nur Qualität hat Zukunft“
Redaktion Quality Engineering
Automatisierung und Inline-Prüfung sind für Paul E. Schall momentan die großen Themen in der Qualitätssicherung. Unternehmen investieren verstärkt in entsprechende Systeme. Auf der diesjährigen Control würden sich diese Trends widerspiegeln, so der Messeveranstalter. Unter den Ausstellern wird es mehr Systemintegratoren geben, die Anbieter präsentieren komplette Anlagen. Einen thematischen Schwerpunkt bildet außerdem die Bildverarbeitung.

Welche Trends sehen Sie derzeit beim Thema Qualitätssicherung?

Schall: Da sind zwei starke Strömungen sichtbar, nämlich eine in Richtung durchgängiger QS-Automatisierung und die andere in Bezug auf die Integration von QS-Prozessen in Produktions- und Montagesysteme. QS-Automatisierung meint den verstärkten Einsatz von Handhabungstechnik und Robotersystemen. Integration von QS-Prozessen ist so zu verstehen, dass verstärkt Inline-Prüfungen und damit frühzeitiges Aussortieren von fehlerhaften Komponenten praktiziert wird, um Ausschussproduktion schon im Ansatz zu vermeiden.
Gibt es eine Veränderung hinsichtlich der Bereitschaft der Anwenderunternehmen, in Qualitätssicherung zu investieren?
Schall: Ganz eindeutig, obschon das eigentlich eher für die Unternehmen gilt, die sich erst jetzt intensiver mit dem QS-Gedanken befassen. Betriebe, in denen QS-Strategien etabliert sind, werden immer bereit sein, für mehr Qualität sowie gesteigerte Produktivität und Wirtschaftlichkeit in der Qualitätssicherung zu investieren. Und Newcomer in Sachen QS müssen verstärkt eben in die QS investieren, wollen sie auf den umkämpften Weltmärkten dauerhaft eine Chance haben.
Globalisierung hat auch Auswirkungen auf die Qualitätssicherung. Muss reproduzierbare Qualität unabhängig vom Produktionsstandort gefertigt werden?
Schall: Dazu kann es nur ein glasklares Ja geben. Denn die Menschen – sprich Kunden – gerade auch in den schnell wachsenden Schwellenländern haben gleich hohe Ansprüche wie jene in den etablierten Industriestaaten und sind durchaus bereit, für Qualitätsprodukte entsprechend mehr zu bezahlen.
Wie deckt die Control die aktuellen Trends in der Qualitätssicherung ab?
Schall: Wir stellen eine stärkere Ausstellerbeteiligung von Systemintegratoren fest, die komplette QS-Systeme inklusive Automation anbieten. Das Verwischen der Grenzen zwischen den einzelnen Disziplinen führt dazu, dass an der Control ganze Anlagen präsentiert werden, wogegen bis vor Kurzem eher funktionsintegrierte Baugruppen und andockbare Subsysteme die Szene beherrschten.
Was sind die Highlights der diesjährigen Control?
Schall: Ein Highlight wird die massive Präsenz von Bildverarbeitungs- und Visionssystemen sein. Dieses Segment ist zur Control 2014 so stark vertreten, dass wir uns entschlossen haben, dafür einen eigenen Messeführer in Online- und Printform zu entwickeln.
Mit welchen Erwartungen kommen die Besucher auf die Control?
Schall: Die Fachbesucher aus aller Herren Länder möchten heute Systemlösungen geboten bekommen und sich die Bausteine für die Lösung ihrer Aufgaben nicht mehr aufwändig selbst zusammensuchen. Für uns als Veranstalter von Fachmessen bedeutet dies, die Business-Plattform Control interdisziplinär zu organisieren und für die QS-Hersteller und Anbieter lautet die Devise, Schnittstellen im Voraus systemlösungsgerecht und prozessorientiert zu gestalten.
Für welche Themen und Technologien interessieren sich die Messebesucher besonders? Stellen Sie dabei eine Veränderung fest?
Schall: Ja und nein, denn die QS-Themen ziehen sich als Querschnittsfunktion wie ein roter Faden durch die verschiedensten Unternehmen. Ja, es wird viel mehr und nachdrücklicher denn je automatisiert. Und nein, die Interessenlage umfasst nach wie vor alle QS-relevanten Bereiche, und für diese bietet allein die Welt-Leitmesse das globale Angebot in Hard- und Software.
Wie ist derzeit die Stimmung unter den Ausstellern?
Schall: Die Stimmung ist vergleichsweise gut, eben weil sich die produzierenden Zulieferer dem Streben der Hersteller wie der Endkunden nach mehr und bester Qualität nicht entziehen können. Dies setzt – global betrachtet – zwangsläufig ein gewisses Investment in QS-Equipment voraus, was für die Hersteller und Anbieter von QS-Produkten und Lösungen auf lange Sicht gute Geschäfte mit sich bringt.
Die Control lockt seit einigen Jahren verstärkt Firmen aus dem asiatischen Raum und aus Nordamerika an. Wie erklären Sie sich diese Entwicklung?
Schall: Um es noch einmal zu sagen: Kein noch so günstiger Zulieferer und Hersteller kann sich dem Drang zur Steigerung der Qualität entziehen. Die Produkte und deren Leistungen werden sich immer ähnlicher, die Qualität gibt oftmals den Ausschlag, das Produkt Y dem Produkt X vorzuziehen.
Im vergangenen Jahr verzeichnete die Control einen Ausstellerrekord. Welche Zahlen erwarten Sie bei Ausstellern und Besuchern in diesem Jahr?
Schall: Zunächst einmal legen wir viel mehr Wert auf qualitatives und weniger auf quantitatives Wachstum. Natürlich freuen wir uns, wenn wir mit rund 900 Ausstellern und einer Brutto-Ausstellungsfläche von 52 400 m² erneut Full House melden können. Zumal wir, wie erwähnt, bei den Herstellern und Anbietern von Bildverarbeitungs- und Visionssystemen wachsen und in neue Dimensionen vorstoßen. Bei den Fachbesuchern verstärken wir speziell unsere internationale Marketing- und Werbekampagne, um noch mehr Fachbesucher aus dem Ausland zu bekommen, da das Fachbesucher-Aufkommen im Inland eben doch endlich ist.
Wie erklären Sie sich den kontinuierlichen Aufwärtstrend der Control in den vergangenen Jahren?
Schall: Nur Qualität hat Zukunft, nur Qualität wird bezahlt, nur Qualität sorgt für Kundenbindung und nur mit produzierter Qualität – also nicht aus einer Überproduktion sozusagen herausgeprüfter Qualität – kann man auf Dauer Geld verdienen. Folgerichtig ist jeder Zulieferer und Hersteller jeder Firmengröße gut beraten, in die Qualitätssicherung zu investieren. Das richtige Equipment findet er garantiert auf der Control. Und weil hier der Markt ist, übt das natürlich auf alle potenziellen Marktteilnehmer und deren potenzielle Kunden eine große Anziehungskraft aus.
Hat die Control jetzt ihren Zenit erreicht?
Schall: Wenn wir die aktuellen Zahlen und die weiteren Entwicklungsmöglichkeiten bezüglich QS-Automatisierung und Prozessorientierung sehen, wohl noch nicht. Außerdem treten immer mehr computertomographische Technologien für industrielle Anwendungen auf den Plan, was zu alternativen QS-Verfahren führen kann also herkömmliche QS-Prozesse substituieren wird. Da ist wohl noch Luft nach oben. ■

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