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Messe Vision zeigt smarte Vision-Lösungen

Messe Vision
Bildverarbeitung: smarte Schlüsseltechnologie

Wer auf der Suche nach den aktuellen Trends in der Bildverarbeitung ist, wurde auf der Vision fündig. Die diesjährige Messe zeigt: Embedded-Systeme, Machine Learning und 3D-Technologien gehören zu den wichtigsten Themen im Markt. Treiber sind die Automatisierung und die Digitalisierung.

» Markus Strehlitz

Die industrielle Bildverarbeitung ist im internationalen Automatisierungswettlauf eine Schlüsselkomponente für die Betriebe“, sagt Mark Williamson, Vorsitzender des Vorstands der VDMA Fachabteilung Machine Vision. Das spiegele sich auch in den Absatzzahlen wider: „Die Nachfrage nach Bildverarbeitungskomponenten und -systemen entwickelte sich 2021 stärker als erwartet und stieg in Deutschland um 16 Prozent auf einen Branchenumsatz von 3,1 Milliarden Euro“, so Williamson. Die weiteren Wachstumsaussichten seien trotz der gesamtwirtschaftlichen Unsicherheit für die kommenden Jahre positiv.

Die Einschätzung für das Jahr 2022 wurde sogar noch angehoben. Im Juni war der VDMA noch von einem Plus von 5 % im Vergleich zum Vorjahr ausgegangen. Auf der Vision verkündete Williamson nun, dass die VDMA-Experten mit einem Wachstum von 8 % für die deutsche Bildverarbeitungsindustrie rechnen.

Das liegt auch daran, dass sich das Einsatzspektrum vergrößert. „Bildverarbeitungstechnologie lässt sich für Anwendungen nutzen, die vielleicht vor zehn Jahren noch gar nicht denkbar gewesen wären“, sagte Florian Niethammer, Projektleiter der Vision, schon vor der Messe. Die Qualitätssicherung zählt aber nach wie vor zu den wichtigsten Anwendungsgebieten. So verzeichnet laut VDMA die Qualitätskontrolle bei den Anwendungsfeldern von Bildverarbeitungskomponenten und -systemen mit 20 Prozent die größten Marktanteile – neben der Objekterkennung (21 Prozent).

Die digitale Transformation in der Industrie ist einer der Treiber für den Einsatz von Vision-Technologien. Dabei könne die Bildverarbeitung durch Automatisierung und schneller Datenverarbeitung einen entscheidenden Beitrag leisten, so Boris Lange, Imaging Manager Europe bei Edmund Optics.

Zusammen mit dem Markt für Industrie-Automatisierung wächst laut Len Chamberlain, Chief Commercial Officer bei LMI, vor allem die Nachfrage für 3D-Inline-Lösungen kontinuierlich. „Dieses Wachstum ist auf den Bedarf an Formmessungen zurückzuführen, denn nur so kann sichergestellt werden, dass die Produktbaugruppen zu 100 Prozent passen und fehlerfrei sind“, sagt Chamberlain.

Kombi aus 2D und 3D

Das Thema 3D hat auch Markus Clabian im Blick. Besonders die Kombination aus reinen Bildinformationen (2D) und Oberflächeninformationen (2,5D) bis hin zu Vermessungsinformation in 3D werde immer wichtiger, so Clabian, der beim Austrian Institute of Technology (AIT) die Abteilung High-Performance Vision Systems leitet. Auf der Vision präsentierte AIT entsprechend eine Variante seiner Inline-Computational-Imaging-Technologie, mit der Objekte hochaufgelöst in 2D und 3D synchron erfasst werden können.

Ein weiterer Trend, der auf der Vision zu beobachten war, ist die Entwicklung hin zu integrierten Systemen – also solchen mit eigener Prozessorkapazität. „Über Jahre war das Wachstum von Smart-Kameras höher als das der Kameras“, berichtet Jochen Braun, Vertriebsleiter Vision Produkte bei Baumer. „Inzwischen ist der Smart-Anteil größer als 30 Prozent.“

Viele Anbieter adressieren mittlerweile dieses Thema. Dazu zählt zum Beispiel auch Hersteller Matrix Vision, der auf der Messe ein Komplettpaket mit allen erforderlichen Komponenten zur Bilderfassung und -verarbeitung zeigte, um Embedded-Vision-Anwendungen umzusetzen. Zu den Komponenten des Kits zählen ein 5-MPixel-Kameramodul mit PCI-Express-Schnittstelle sowie ein Xavier NX Prozessormodul von Nvidia mit einem Auvidea JNX30 Carrier-Board.

Ein weiteres wichtiges Thema ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz, die gerade in der Bildverarbeitung ihre Stärken ausspielen kann. So werden etwa zunehmend Systeme auf Basis von Deep Learning genutzt, um Inspektionsaufgaben zu automatisieren und zu beschleunigen. Wichtig sei dabei, dass die Einsatzfelder richtig ausgewählt und die Kundenerwartungen mit den tatsächlichen Möglichkeiten der Technologie abgestimmt werden, so Clabian.

Für die Zukunft sieht Anbieter IDS die Verbindung von klassischer und KI-gestützter Bildverarbeitung als wichtigen Trend. „Unternehmen können damit die Vorteile beider Welten sinnvoll nutzen und sich so Wettbewerbsvorteile sichern“, sagt Jan Hartmann aus der Geschäftsführung von IDS. KI werde die Branche revolutionieren und vollkommen neue Möglichkeiten eröffnen.

Dynamischer Markt

Die Vision machte auch deutlich, dass die Bildverarbeitungsbranche ein sehr dynamischer Sektor ist. „Jedes Jahr entstehen viele neue Unternehmen, während bestehende weiter expandieren“, berichtet Chamberlain. „Gleichzeitig sieht man auf dem globalen Markt eine Konsolidierung. Jedes Jahr finden eine große Zahl von Übernahmen und Fusionen statt.“

Ein Beispiel dafür ist Teledyne. Das Unternehmen hat sich bereits einige Branchenvertreter einverleibt. Auf der Messe zeigte Teledyne ein Ergebnis dieser Strategie – und zwar in Form der 5-GigE-Kameraplattform. Diese sei die erste Plattform zur Flächenerfassung, „die das umfangreiche Kundenwissen und die technische Kompetenz von Teledyne Flir, Teledyne Dalsa und Teledyne Lumenera vereint”, sagt Sadiq Panjwani, General Manager von Teledyne Flir IIS.


Webhinweis

Informationen zu den Produkten, die auf der Vision vorgestellt wurden, finden Sie auf der Website von Quality Engineering in einem speziellen Bereich zur Messe:


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