Die Computertomografie (CT) hat an Tempo zugelegt. Das ist einer der wesentlichen Gründe, warum die Technologie in den vergangenen Jahren auf Erfolgskurs ist und neue Anwendungsgebiete erobert. Darin waren sich die Teilnehmer der Online-Podiumsdiskussion zur Computertomografie einig. Die Geschwindigkeit, die dank neuer Hardware im Bereich Detektoren und leistungsfähiger Computertechnik Einzug gehalten habe, führe dazu, „dass sich dieses Thema viel breiter im Markt durchsetzen kann“, sagte etwa Robert Zarnetta, Leiter des Geschäftsfelds Industrial Microscopy Solutions bei Zeiss Industrial Quality Solutions, auf dem Panel. Dem stimmte Tristan Schubert, der bei Werth den Vertrieb für CT leitet, zu: „Durch neue Transmissionsröhren beispielsweise ist die Geschwindigkeit gerade im Bereich der hochauflösenden Messungen deutlich erhöht worden“, so Schubert
Der Einsatz von Transmissionsröhren habe sich in den vergangenen fünf bis sechs Jahren im Markt etabliert – mit positiven Auswirkungen auf die Auflösung. Entsprechende Geräte böten Brennfleckgrößen von einem Mikrometer. Mit Sub-Mikro-CT ließe sich die Auflösung sogar noch steigern.
Schubert sieht noch weitere Entwicklungen, welche die Verbreitung der CT vorangetrieben haben. In den vergangenen Jahren seien die Geräte deutlich kompakter geworden. Dadurch erobert die Technologie nun die Fertigung. Dort können auch vollautomatische Lösungen eingesetzt werden. Laut Uwe Hilpert, Produktmanager bei Wenzel, lassen sich die Geräte mittlerweile auch einfacher bedienen. „Das ist keine Raketenwissenschaft mehr.“
So gibt es für Unternehmen nun zunehmend mehr Möglichkeiten, die Vorteile der CT zu nutzen. Dazu zählt, dass sich mit der Technologie in einem einzigen Vorgang sowohl Messung als auch Inspektion abdecken lassen. Während man bei taktilen und optischen Methoden meist nur wenige kritischen Merkmale erfasst, „kann man mit der CT mit einem Schuss alle Merkmale auf einmal messen“, wie Zarnetta erklärt. Das sei vor allem bei der additiven Fertigung ein großer Vorteil, so Hilpert. Dort sei die CT das Mittel der Wahl – sowohl für die dimensionelle Messtechnik als auch die Materialprüfung.
Generell bietet die CT laut Zarnetta den großen Vorteil, dass sie eine zerstörungsfreie Prüfung ermögliche und sich innenliegende Geometrien erfassen ließen. Auch das ist ein weiteres Argument für den Einsatz in der additiven Fertigung.
Ein weiterer Pluspunkt der CT ist, dass die zu messenden Objekte nicht speziell vorbereitet werden müssen. „Im Gegensatz zu anderen Technologien muss das Werkstück noch nicht einmal gereinigt werden“, sagt Schubert. Voraussetzung für einen erfolgreichen Einsatz der CT sei aber, dass sich das Bauteil während der Messung nicht bewegt. Zudem sollte die Aufspannvorrichtung eine andere Dichte haben als das Werkstück.
Webcast
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