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Prüfzellen: Faurecia nutzt teiltransparente Trennsysteme

Industrielle Schutzzaunsysteme
Prüfzellen: Faurecia nutzt teiltransparente Trennsysteme

Automobilzulieferer Faurecia nutzt in seinem neuen Werk in Hannover Trennwände und Türen aus dem industriellen Schutzzaunsystem von RK Rose+Krieger zur Abtrennung und Sicherung seiner Prüfzellen für Autositze. Darin arbeiten Roboter oder es werden Sicherheitsversuche durchgeführt.

Jeder Automobilhersteller hat seine eigenen Prüfvorgaben für Autositze“, sagt Hartmut Kisser vom Support R&D Seating im neuen Forvia Technology & Customer Center in Hannover-Marienwerder. In seinem norddeutschen Entwicklungs- und Testzentrum prüft der französische Automobilzulieferer Autositze internationaler Hersteller auf Komfort, Funktion und Sicherheit. Die verschiedenen Testbereiche unterscheiden sich nach Prüfinhalten und -kriterien. So werden im Komfortbereich Qualität und Belastbarkeit der Schaumpolster und Sitzbezüge durch Einsitzversuche getestet. Dazu simulieren Roboter das Ein- und Aussteigen von Personen in ein Auto. Weitere Komforttests prüfen Kopfstützen und Sitztiefenverstellung sowie das Temperaturverhalten der Sitzpolster. Im Rahmen der Funktionstests prüft Faurecia unter anderem, ob Sitzschienen, Sitzhöhe sowie Sitz- und Lehnenverstellung den Vorgaben der Hersteller entsprechen. Bei den Sicherheitsprüfungen wird zwischen dynamischen und quasistatischen Sicherheitsversuchen unterschieden. Dynamische Tests finden in einem separaten Crash-Test-Bereich statt. Für quasistatische Prüfungen zur Sicherheit – dazu zählt unter anderem eine Gurtzuganlage – stehen verschiedene Testzellen zur Verfügung.

„Beim Bau des neuen Firmengebäudes waren Transparenz und Luftigkeit die zentralen Themen“, erläutert Kisser. Daher sollten die drei Testbereiche Komfort, Funktion und Sicherheit nicht in hermetisch geschlossenen Räumen untergebracht werden. Stattdessen wollte Faurecia, ein Unternehmen der Forvia-Gruppe, durch entsprechend gestaltete und angeordnete Trennwände ein System aus anforderungsgerecht abgesicherten Prüfzellen schaffen. Kisser, der das Sicherheitskonzept des neuen Testzentrums plante und verantwortete, stellte an das gesuchte Schutz- und Abtrennsystem neben der gewünschten Transparenz weitere konkrete Bedingungen. An oberster Stelle stand dabei der zu gewährleistende Schutz der Mitarbeiter und der benachbarten Testeinrichtungen während der Prüfungen. Zudem musste das gesamte Trennsystem seine CE-Konformität belegen können sowie Schutz vor unbefugtem Eintreten in die Testzellen und vor unbeabsichtigter Unterbrechung des Prüfzyklus bieten.

Aluminium statt Holz oder Blech

„Am alten Standort waren unsere Trennwände aus Holz. Das ist allerdings schon lange nicht mehr zeitgemäß“, so Kisser. Eine weitere Option waren herkömmliche Industriewände aus Stahlblech, die jedoch aufgrund fehlender Funktionalitäten verworfen wurde. Die Wahl fiel daher auf Trennwände auf Basis von Aluminiumprofilen. „Die Entscheidung für RK Rose+
Krieger fiel uns sehr leicht. Wir kennen die Produkte des Unternehmens sehr gut und arbeiten schon lange mit dem Blocan-Aluminiumprofilbaukasten, auf dem auch das Trennwandsystem basiert. Daher haben wir sämtliches Zubehör auf Lager“, so Kisser.

Die modularen Schutz- und Abtrennvorrichtungen werden typischerweise zur Einhausung automatisierter Produktionsprozesse und damit zum Schutz von Mensch und Maschine eingesetzt. Dabei minimiert die Rasterbauweise des Systems den Planungs-, Konstruktions- und Montageaufwand. Der Systembaukasten umfasst Aluminiumklemmprofile in verschiedenen Ausführungen zur Aufnahme unterschiedlicher Flächenelemente aus Wellengitter, Polycarbonat, Acrylglas oder Trespa, Klemmleisten für den festen Sitz der Gitter oder Scheiben sowie Aluminiumprofile als Stützen, Verbindungselemente zur Befestigung der Schutzzaunelemente an den Stützprofilen und umfassendes Zubehör. Die Pfosten selbst können je nach Anwendung mit speziellen Füßen fest im Boden verankert oder direkt an die Maschinen angebunden werden.

„Unsere Klemmprofile können Flächenelemente in Stärken von 0 bis 10 mm sicher aufnehmen“, erklärt Mark Bevenitz vom Vertriebsaußendienst bei RK Rose+ Krieger. Bei der Auslegung der Schutzabtrennungen kann die Größe der Flächenelemente und Pfosten in Millimeterschritten konfiguriert werden. Das macht das System sehr flexibel und anpassungsfähig.

Daneben erfüllt das System die Maschinensicherheitsrichtlinie 2006/42/EG und die Norm EN ISO 14120:2015 (D). Die Flächenelemente des Abtrennsystems lassen sich mit speziellen Click&Safe-Verbindungselementen schnell und sicher an den Stützen aus Blocan-Profilen befestigen und nur mit einem Werkzeug wieder lösen. Dabei gleichen sie auch kleine Winkelverschiebungen und Höhenversätze zwischen Pfosten und Flächenelement aus. Zudem kann RK Rose+Krieger die Normkonformität seines Systems durch eine eigens dafür entwickelte Pendelprüfung nachweisen.

Das Trennwandsystem bei Faurecia ist rund 2 m hoch. Zum Einsatz kommen Aluminiumklemmprofile der Baugröße 40×40 mit glatten, pflegeleichten Außenflächen. Auf der Innenseite der Teststände ermöglichen Profilnuten die Anbindung von Kabelkanälen, Monitorhalterungen, Druckluftleitungen und anderen Einrichtungen. Die Stützprofile sind über entsprechende Füße fest im Hallenboden verankert. Für die obere Hälfte der Trennwände wählte Faurecia bis auf wenige Ausnahmen Flächenelemente aus Verbundsicherheitsglas, für die untere Hälfte blickdichte Platten aus Trespa – jeweils in einer Stärke von 6 mm. Ein Brüstungskanal aus einem Aluminiumprofil trennt die beiden Füllungen in der Horizontalen.

Kameraeinsatz erfordert blickdichte Trennwände

„Die Glasflächen sorgen für die gewünschte Transparenz und die weißen Trespaplatten für einen aufgeräumten Look“, so Kisser. Einige wenige Testzellen sind allerdings mit komplett blickdichten Trennwänden versehen. Kisser: „Im Bereich Sicherheit filmen wir viele Tests mit Highspeed-Kameras, um anschließend in Zeitlupe das Verhalten der Gurte, Kopfstützen und Sitze verfolgen zu können. Wären die angrenzenden Bereiche nur durch Glaswände getrennt, würden die Kameras auch die Tests und Produkte dort erfassen. Das ist nicht erwünscht.“ Die Prüfzellen, in denen Roboter arbeiten oder Sicherheitsversuche durchgeführt werden, verfügen über elektronisch gesicherte Schiebe- oder Doppelschwingtüren, alle anderen Teststände werden durch Lichtgitter vor unbefugtem Zutritt gesichert. Die Visualisierung der aktiven Lichtgitter entwarf Faurecia, die Türen lieferte RK Rose+Krieger.

Dank der hohen Flexibilität des modularen Schutz- und Abtrennsystems lässt sich das Trennwandsystem bei Faurecia ausbauen beziehungsweise problemlos an sich verändernde Anforderungen anpassen. Auch die Prüfstände selbst sind nicht an bestimmte Zellen gebunden. Bei einem Produktwechsel oder wenn ein anderer Test ansteht, kann die entsprechende Testvorrichtung einfach ausgewechselt werden.

Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit zur Ableitung elektrischer Potentiale über PA-Nutensteine, die als Erdungsanschlüsse in die Stützprofile eingebracht werden. Die Nutensteine graben sich mit ihren Kanten in das Profil, brechen dadurch die nichtleitende Eloxalschicht der Aluminiumprofile im Nutboden und den Nutflanken auf. So binden sie die Profile in das Schutzleitersystem. Sie ersetzen herkömmliche Kabelbrücken, die schnell zu Stolperfallen werden können.

Bisher sind bei Faurecia 28 Prüfzellen, sieben Roboterkammern und alle Außenwände realisiert. Aktuell werden die Teststände komplett ausgebaut, indem weitere Trennwände eingesetzt werden.

RK Rose+Krieger GmbH
Potsdamer Str. 9
32423 Minden
www.rk-rose-krieger.com


Bernd Klöpper

Marketingleiter
RK Rose+Krieger
www.rk-rose-krieger.com



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