Ein Team der TU Kaiserslautern erforscht im Projekt „Basys Überprod“, wie sich intelligente Sensorik in der Produktion reibungslos integrieren lässt. „Intelligente Sensortechnik und die daraus resultierenden Daten ermöglichen es Unternehmen, ihre Produktionsabläufe im Sinne von Industrie 4.0 auf die nächste Effizienzstufe zu heben. Doch wenn wir bestehende Anlagen mit Sensoren nachrüsten, können wir nicht einfach für mehrere Tage eine Fertigungsstraße stilllegen“, sagt Paaranan Sivasothy, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Messtechnik und Sensorik der TU Kaiserslautern. „Daher testen wir im Rahmen von ‚Basys Überprod‘ die Sensorauslegung – welcher Sensor an welcher Position im System das angestrebte Optimierungspotenzial entfaltet – anhand von Simulationen und digitalen Zwillingen der Produktionsumgebung.“ Das Arbeitspaket der TU Kaiserslautern ebnet den Weg dafür, dass sich bestehende Anlagen schnell und kostengünstig mit Sensortechnik aufrüsten lassen und die Produktion dadurch generell flexibler und wandelbarer wird.
Die IT-Infrastruktur, um digitalisierte Informationen und betriebliche Systeme über standardisierte Schnittstellen zu vernetzen, schafft Basys. Die Open-Source-Software wird vom Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) in Kaiserslautern, dem Konsortialführer im Projekt, entwickelt. Sensordaten eines im Verbund beteiligten Herstellers sowie fertigungsbezogene Daten aus den am Projekt teilnehmenden Partnerunternehmen bilden die Datengrundlage.
Simulation für Szenarien der Sensor-Integration
In diese Architektur kann sich die Forschungsgruppe per Tablet einklinken, um mithilfe einer Simulationssoftware verschiedenste Integrationsszenarien für die Sensortechnik, die den Bedarf der Betriebe abbildet, realitätsnah durchzuspielen. Hierzu bringen die Ingenieure auch ihre Expertise in punkto „Data Science“ ein und nutzen Methoden der Künstlichen Intelligenz, um die von den Sensoren gelieferten Informationen gezielt für die Prozessoptimierung einzusetzen.
Professor Jörg Seewig, Leiter des Lehrstuhls für Messtechnik und Sensorik, sieht in der digitalen Standardisierung einen Wegbereiter: „Für uns ist die Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IESE im Rahmen des Projektes von zentraler Bedeutung, weil wir unsere virtuellen Sensoren mit Hilfe der bereitgestellten Datenschnittstellen bestmöglich testen und weiterentwickeln können.“