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3 Jahre Akademie für Qualitätsmanagement

9. Treffen im „Club der Besten“ in Altdorf
3 Jahre Akademie für Qualitätsmanagement

Vor dem traditionellen Buffet am Donnerstagabend hatte der Leiter der Akademie für Qualitätsmanagement, Dr. Manfred Jahn, die Mitglieder des Lenkungsausschusses zu ihrer 6. Sitzung eingeladen. Er konnte über einen zufrieden stellenden Geschäftsverlauf der AfQ für das Jahr 2004 berichten. Trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes konnte die AfQ an allen Seminarstandorten Teilnehmerzuwächse verzeichnen – insgesamt mehr als 22 Prozent. Der größte Teilnehmerzuwachs konnte am Standort Wuppertal mit mehr als 36 Prozent erzielt werden.

Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde von den Mitgliedern des Lenkungsausschusses eine Vielzahl von Anregungen und Verbesserungsvorschlägen für das Seminarangebot und den Marktauftritt der AfQ gemacht. Herr Jahn bedankte sich bei den Sitzungsteilnehmern für ihr Engagement und ihre Unterstützung der AfQ und bat zum gemeinsamen Buffet, zu dem bereits zahlreiche Mitglieder im Club der Besten angereist waren.

Seminar auf Wunsch
Für Freitag, den 12. November, standen hochinteressante Themen auf der Tagesordnung. Zunächst jedoch präsentierte Dr. Jahn den Club Mitgliedern ein neues Angebot der Technischen Akademie Wuppertal und der AfQ – das Seminar auf Wunsch.
Interessenten, die im Programm der TAW oder der AfQ ein gesuchtes Thema nicht finden, oder denen der nächste angebotene Termin vom Seminarort oder Datum nicht in ihre Planung passt, können sich mit TAW oder AfQ in Verbindung setzen. In Abstimmung mit dem Interessenten wird dann eine Ausschreibung für ein offenes Seminar mit den gewünschten Inhalten, dem gewünschten Termin und dem gewünschten Seminarort platziert.
Basel II
Das erste Thema des Tages: „Basel II und die Anforderungen an ein Risiko-Managementsystem sowie eine bonitätsorientierte, nachhaltige Unternehmensführung“ wurde von Jörg Haas, Unternehmensberater für Managementsysteme und Dietmar Stinn, Finanzberater – beide aus Düsseldorf, gemeinsamen vorgetragen:
„Die Zeiten der billigen Kredite sind vorbei“. Solche und ähnliche Schlagzeilen liest man derzeit insbesondere vor dem Hintergrund von Basel II allenthalben. Kein Wunder, stehen die Kreditinstitute durch Basel II und die Krise in der Bankenbranche doch selbst mit dem Rücken zur Wand.
Für viele Mittelständler ist das eine schlechte Nachricht. Für sie läuft das geschärfte Risikobewusstsein der Kreditinstitute auf höhere Kreditzinsen hinaus. Die gute ist: das muss nicht so bleiben. Hauptschwäche vieler Mittelständler ist die zu geringe Ausstattung mit Eigenkapital und dem Fehlen eines integrierten Risikomanagementsystems. Die Eigenkapitalquoten im deutschen Mittelstand liegen regelmäßig unter 10%. Eine Korrektur ist hier längst überfällig. Der alleinige Weg über die Innenfinanzierung ist in aller Regel nicht mehr ausreichend. Gleichwohl gibt es eine ganze Palette von Alternativen wie z.B. Private Equity, Kreditsubstitute (Factoring, Leasing, etc.) sowie Mezzanine-Kapital. Zu letzterem zählen z.B. Nachrangdarlehen, stille Beteiligungen sowie Genussrechte.
Nach wie vor scheuen sich viele Mittelständler vor Kapitalbeteiligungen an Ihrem Unternehmen – aus Furcht, ihre Unabhängigkeit zu verlieren. Hier ist mehr Aufgeschlossenheit unausweichlich, zumal gerade Mezzanine-Finanzierungen eine hohe Flexibilität hinsichtlich der individuellen Bedürfnisse des Unternehmens mitbringen. Auch der Trend der Off-Balance-Finanzierung wird sich verstärken: Leasing belässt den Unternehmen Geld in der Kasse und verbessert die Bilanzstrukturen. Factoring verkürzt die Bilanz und erhöht die Liquidität.
Die Umstellung auf marktgerechte Risikoprämien bietet allen neue Chancen, auch den Kreditnehmern. Bisher haben die Banken guten Schuldnern zu hohe Zinsen berechnet, um so die schlechten Schuldner zu subventionieren. Jedes Unternehmen hat es in der Hand, mit den vorhandenen Finanzierungsmöglichkeiten seine Eigenkapitalquote zu erhöhen und damit sowohl Bonität als auch Rating und auf diese Weise letztlich die Zinskonditionen zu verbessern. Auch Mezzanine-Kapital scheint nur auf den ersten Blick teuer. Als Teil der Gesamtfinanzierung kalkuliert, können sie die Finanzierungskosten senken.
Die deutschen Mittelständler müssen den Umgang mit diesen neuen Finanzinstrumenten ggf. unter Zuhilfenahme erfahrener und kompetenter Berater erlernen und rasch gemeinsam mit den Finanzinstituten eine neue Risikokultur entwickeln. Auch vor diesem Hintergrund ist eine bonitäts- und ratingorientierte Unternehmensführung zukunftsweisend.
Ein Baustein beim Aufbau der notwendigen Strukturen ist die Einführung eines integrierten Risikomanagementsystems. Da in vielen Unternehmen bereits ein Qualitätsmanagementsystem oder andere Finanz- und Controllinginstrumente, wie die Balanced Scorecard, eingeführt sind, braucht es in vielen Unternehmen gar nicht viel, um mehr Transparenz zur Risikobewertung im Unternehmen zu schaffen. Wichtig ist es, dass Risiken detailliert identifiziert und bewertet werden. Nicht für jedes Unternehmen ist jedes mögliche Risiko auch ein unmittelbares. Je nachdem, ob das Unternehmen in Deutschland, in Europa und im außereuropäischen Ausland tätig ist, ergeben sich unterschiedliche Finanz- und Währungsrisiken. Ein Unternehmen, welches noch produziert sieht sich mit ganz anderen Risiken konfrontiert, als ein Dienstleister. Ein Unternehmen mit Entwicklungsabteilung hat andere Risiken zu tragen, als eines, das nach Lizenzen fertigt. Ein Großhandel riskiert beim Thema Einkauf mehr als ein Ingenieurbüro.
Die Risiken müssen identifiziert und ihre möglichen Auswirkungen auf das operative Geschäft bewertet werden. Hat man sich mit den Risiken auseinander gesetzt, gilt es Strategien zu entwickeln, wie Risiken vermieden, die unmittelbaren Auswirkungen der Risiken gemindert oder Risiken bewusst und geplant eingegangen und gemanaged werden können. Ziel des Risikomangements ist es nicht, Risiken unter allen Umständen aus dem Weg zu gehen und zu vermeiden, sondern Risiken besser bewerten zu können, um daraus Gewinn bringende Strategien für die Unternehmensführung ableiten zu können.Letztlich ist Unternehmertum immer ein Stück auch Risikomanagement.
Risikomanagement, Rating und alternative Finanzierungsmöglichkeiten spielen dort ineinander, wo Finanzgeber und Anteilseigner ein Unternehmen besser und risikogerechter einschätzen können, wo mehr Informationen und ein besseres Risikomanagement vorliegen.
Im Anschluss brachte Frau Ute Riedel vom WEKA-Verlag eine Kurzpräsentation ihrer neuen Software-Praxislösung QM-Intranet.
Wissensmanagement
Nach der Kaffeepause präsentierte Werner Neuhauser von Brose Fahrzeugteile GmbH und Co. KG, Coburg, das Thema:
„Vom Problemmanagement zum Wissensmanagement“
– Wissensmanagement ist eine Thematik, die so alt ist wie die Menschheit, denn nur wer hier besser war, überlebte. Ergänzt wird dies durch eine 2500 Jahre alte Weisheit die besagt:
„Nützliches Wissen ist besser als viel Wissen“
Die Prinzipien des Problemmanagements und Wissensmanagements sind heute aktueller den je. Im globalen Wettbewerb der Unternehmen ist es ebenfalls wichtig, die Prinzipien des Problem- und Wissensmanagements zu beherrschen.
Im Vortrag wurden sowohl die Einzelthemen des Problemmanagements und des Wissensmanagements sehr anschaulich definiert, wie auch die Vorgehensweise und die Probleme der Installation derartiger Systeme im Unternehmen. Herr Neuhauser stellte aus unterschiedlichen Bereichen wirksame Beispiele vor. Im Bereich des Problemmanagements den internationalen Standard des 8-D Reports, interne Problemlösungsprozesse, sowie lieferantenorientierte Problemlösungsprozesse. Im Bereich Wissensmanagement das entwicklungsorientierte KIS System (Komponenten-Informations-System) in Verbindung mit einem Entwicklungshandbuch. Ergänzt wurden die Beispiele durch ein qualitätsorientiertes Technologie-Audit und einen Werkzeugkatalog für Stanz- und Kunststoffwerkzeuge der sowohl für die Entwicklung wie den Einkauf eine wertvolle Hilfe im Rahmen des Wissensmanagements darstellt. „Think big –start small and simple“ ist die Erfolgsdevise, um diese Themen nachhaltig in eine Unternehmensorganisation einzubringen.
Qualitätssicherungs- vereinbarungen
Im Anschluss an die Mittagspause referierte Rechtsanwalt und Fachdozent für Produkthaftung Philipp Reusch, Saarbrücken über rechtlich wirksame Regelungen in Qualitätssicherungssicherungsvereinbarungen. Das Verhältnis zwischen Lieferant und Abnehmer hat in den letzten 10 Jahren durch die weitgehende Vertiefung der Zusammenarbeit einige wesentliche Änderungen zu früheren Zeiten erfahren.
Grund ist insbesondere sich durch Just-in-time – Fertigungen ergebende Bedürfnis nach weniger Kontrolltätigkeit beim Abnehmer. Diese Kontrolltätigkeit soll vermehrt beim Lieferanten selbst erfolgen. Selbstverständlich möchte der Abnehmer aber dieselben Rechte – oder weitergehende Rechte – gegenüber dem Lieferanten behalten. Insofern befinden sich Qualitätssicherungsvereinbarungen (QSV) als eines der das Verhältnis bestimmenden Vertragselemente immer in einem erheblichen Spannungsverhältnis zwischen wirtschaftlicher Notwendigkeit und rechtlicher Möglichkeit.
Erhebliche Einschränkungen erfahren die QSV durch die Regelungen zur Wirksamkeit von AGB. Zwar ist selten den Unternehmen deutlich zu machen, wieso es sich bei den Regelungen einer QSV um allgemeine Geschäftbedingungen handeln soll, wie sie etwa an der Einfahrt zur Tankstraße aushängen. Dennoch muss man klarstellen, dass es sich nahezu immer um AGB handelt, wenn eine QSV vereinbart wird. Und daher unterliegen die meisten Regelungen dem engen Prüfungsmaßstab, den die Rechtsprechung um AGB herum gezogen hat. Diese sind damit zumeist unwirksam. Die unangenehme Folge ist, dass entgegen der von beiden Parteien vereinbarten Inhalte dann die gesetzliche Regelung eingreift. Diese weicht aber zumeist nachteilig zu Lasten einer Partei ab.
Im Rahmen des Vortrages hat Rechtsanwalt Reusch daher aus seiner Mandatspraxis bei den teras Rechtsanwälten Lösungen präsentiert, die einige der angesprochenen Probleme beseitigen.
Die PowerPoint-Präsentationen aller Vorträge können im Internet abgerufen werden unter www.afq-taw.de Club der Besten
Termin und Themen für das nächste Treffen: 18. März 2005 in Wuppertal
Themen sind dann:
Logistik und Termintreue (VDA 17)
Referenten: Michael Wänke, Managementberater, Leipzig und Gerhard Meier, DTC, Nürnberg
Integriertes Managementsystem
Referent: Dipl.-Ing. Jörg Hubmann, Ceramtec, Lauf und Thorsten Wallrapp, Sachs Gießerei, Kitzingen
Six Sigma
Referent: Axel K. Bergbauer, ehemals Siemens AG, Erlangen
Weitere Informationen:
AfQ Akademie für Qualitätsmanagement,
Herrn Dr.-Ing. Manfred Jahn,
Fritz-Bauer-Straße 13
90518 Altdorf
Tel.: 09187/931–300, Fax: 09187/931–301
e-Mail: afq@taw.de
QE 505
www.afq-taw
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