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Bessere Chancen

Nicht härter arbeiten – intelligenter produzieren!
Bessere Chancen

Einblick in Erfolgsrezepte wettbewerbsfähiger Unternehmen gab der BestPracticeDay am 6. Dezember 2005 in Esslingen (bei Stuttgart): Geschäftsführer, Werkleiter und Projektmanager berichteten über profitable Fertigung in Deutschland, reibungslosen Fertigungsanlauf neuer Produkte sowie über Strategien für den chinesischen Markt. Rund 220 Kongressteilnehmer studierten die Praxisbeispiele von BMW, Opel, DaimlerChrysler, Bosch, J. Eberspächer, Siemens VDO, Claas, Evobus und ZF Lenksystem.

Die Staufen Akademie äußerte sich zufrieden mit dem ausgebuchten Kongress. Sie hatte das in drei Themenschwerpunkte gegliederte, praxisorientierte Programm entwickelt und den Kongress erstmals durchgeführt. Im Herbst 2006 will die Beratungsgesellschaft den BestPracticeDay wiederholen.

„Wir müssen nicht härter arbeiten, sondern intelligenter produzieren“, so brachte Werkleiter Johann Soder die Botschaft auf den Punkt. Der Geschäftsführer von SEW Eurodrive gab detailliert Einblick in die Methoden, mit denen der mittelständische Spezialist für Antriebstechnik in Bruchsal sehr profitabel produziert. „Es ist möglich, die Leistung im Unternehmen permanent zu steigern, wenn wir Fehlleistungen reduzieren und Ressourcen optimal einsetzen“, warb er für die konsequente Optimierung der Produktion. Nicht die Lohnkosten des Standorts, sondern die Produktivität der Unternehmen entscheide über die Wettbewerbsfähigkeit.
„Die zunehmende Komplexität in unserer Industrie erfordert immer mehr Kompetenz bei technischen Systemen“, erklärte Professor Günter Warnecke (Universität Kaiserslautern) in seinem Eröffnungsvortrag. Neben der technologischen Kompetenz spielen nach Meinung des Wissenschaftlers die Unternehmensorganisation, Systemtechnik und persönliche Kompetenz der Mitarbeiter eine immer größere Rolle bei der Wettbewerbsfähigkeit. Die konstante Fertigung eines Produkts über längere Zeit werde selten. „Wir müssen lernen, in immer kürzerer Zeit die Fertigung neuer Produkte zu starten und dabei immer mehr Änderungen zu berücksichtigen.“
Unter dem Leitsatz „Vom Troubleshooting zum geführten Prozess“ stellten Anlaufmanager aus der Automobilindustrie neue Ansätze vor. Das bisherige Problem: Der Produktionsstart (Anlauf) gilt als sensible Phase bei der Produktentwicklung. So haben Fachleute in den letzten Jahren Methoden entwickelt, Fehler und Störungen im Vorfeld zu vermeiden und den Produktionsstart abzusichern. Eindrucksvolle Zahlen nannte Hans Joachim Renz aus dem LKW-Bau von DaimlerChrysler: Im größten LKW-Montagewerk Europas bei Wörth wird heute binnen vier Monaten die Produktion neuer LKW-Modelle hochgefahren; 1996 gingen noch zwei Jahre ins Land.
Wirtschaftlichkeit und Qualität
Nicht nur der Produktionsstart, sondern auch die Fertigung selbst bietet eine Vielzahl von Chancen, wirtschaftlich zu arbeiten und dabei noch die Qualität zu verbessern. Manfred Müller vom Bushersteller EvoBus (Ulm) stellte das Konzept vor, mit dem sein Unternehmen die Lieferanten intensiv in die Busproduktion eingebunden hat. Das Ergebnis: Nach fünf Jahren sanken die Personalkosten um dreißig Prozent. Auch kann sein Unternehmen heute deutlich pünktlicher die bestellten Busse ausliefern; die Liefertreue stieg von 70 auf nahezu einhundert Prozent.
ZF Lenksysteme konnte innerhalb eines Jahres die kostspieligen Bestände im Versandlager um die Hälfte senken. Um siebzig Prozent reduzierte sich der Verlust an Montagekapazitäten, der durch fehlendes Material entstand.
Dr. Andreas Romberg fasste Kernsätze der Vorträge zum Ramp Up zusammen:
Die Regelkommunikation dient dem regelmäßigen und definierten Abstimmungsprozess im Projekt selbst und übergreifend in der Multi-Projektlandschaft und ist damit die Plattform für zeitnahes Störungsmanagement. Projektsteuerung ist nur sinnvoll, wenn sie zeitnah und angemessen erfolgen kann. Eine wesentliche Voraussetzung ist eine Regelung zur Eskalation.
Das Lieferantenmanagement bündelt alle relevanten Funktionen aus Qualitätsmanagement, Logistik, Einkauf und Engineering und zielt auf längerfristige Lieferantenpartnerschaften. Die Reifegrad- und Statusbewertung ist eine der Grundlagen für ein effizientes Projektcontrolling. In Qualitygates wird die Zielerfüllung von Ergebnissen bewertet.
Wissensmanagement unterstützt durch den Einsatz geeigneter Methoden die systematische Sammlung von Wissen. Dieses Wissen wird im Proess bedarfsorientiert und strukturiert zur Verfügung gestellt.
Ein Änderungsmanagement ermöglicht die Definition gezielter Änderungsstände. Fließende Änderungen und damit verbundene Risiken durch mangelnde Transparenz im Teilestatus werden dadurch reduziert oder ausgeschlossen. Gutes Störungsmanagement greift zeitnah und rechtzeitig ein, um erkannte Probleme zu lösen. Problemlösungen, besonders in frühen Phasen, führen zur Reduzierung von Problemen in späten Phasen, die sonst zu Troubleshooting führen.
JG
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