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„Besucher kommen mit konkreten Anforderungen“

Paul E. Schall im Gespräch im Vorfeld der Control
„Besucher kommen mit konkreten Anforderungen“

„Besucher kommen mit konkreten Anforderungen“
Für die 26. Control vom 14. Bis 17. Mai 2013 zeichnet sich ein neuer Ausstellerrekord ab. Bis Anfang Februar hatten sich bereits rund 900 Aussteller angemeldet. Vor allem ausländische Anbieter drängen in diesem Jahr nach Stuttgart. Messeveranstalter Paul E. Schall verrät im Gespräch mit Quality Engineering, warum ein Messebesuch auch im Internet-Zeitalter noch Sinn macht.

Sabine Koll

Herr Schall, ein neuer Ausstellerrekord bahnt sich an. Rechnen Sie auch mit einem neuen Besucherrekord?
Schall: In der Tat erfreuen wir uns eines sehr regen Buchungsverlaufs und sind deshalb guter Dinge, die Control als Welt-Leitmesse für die Qualitätssicherung weiter entwickeln zu können. Mehr Aussteller aus dem Ausland und verstärkte Marketingmaßnahmen in neuen interessanten Märkten für QS-Themen sollten auch zu einer Steigerung der Besucherzahlen aus dem In- und Ausland führen. Allerdings gilt hier nach wie vor unsere Maxime „Qualität geht vor Quantität“ und in diesem Sinne sind wir bestrebt, noch mehr Entscheider-Fachpublikum nach Stuttgart zu bekommen. Deshalb setzen wir eher nicht auf pure Rekordzahlen, sondern auf eine möglichst hohe Anzahl an investitionswilligem Fachpublikum.
Die Bedeutung der Control für die Experten in der Qualitätssicherung hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen – und dies, obwohl sich viele Lösungen heute über das Internet recherchieren lassen. Woran liegt dies Ihrer Meinung?
Schall: Sofern es um Komponenten und damit sozusagen um Katalogware geht, die sich weitgehend selbst erklärt, hat die Informations- und Beschaffungskultur per Internet durchaus ihre Daseinsberechtigung. Geht es jedoch um Prozesslösungen im Detail oder als Ganzes, was dann ja auch mit einem entsprechenden Investment verbunden ist, steht der persönliche Kontakt zwischen Anbieter und Anwender höher denn je im Kurs. Sehen, fühlen, verstehen in Form von Augenschein, Haptik, Bedienung und Nutzen kann ein mehr oder weniger virtueller Kontakt nicht vermitteln; zumal ja sich ja auch Vertrauen in die Lösungskompetenz des Anbieters aufbauen muss. Da die Control zum einen das aktuelle Weltangebot an QS-Technologien von Produkten bis hin zu Komplettlösungen offeriert, und sich zum anderen hier die Fachwelt trifft, tragen die Anwender wie die Anbieter einen großen Nutzen vom Branchenevent Control.
Gibt es Unterschiede zwischen den Control-Besuchern und denen anderer Messen?
Schall: Mit der Control haben wir dem früher lästigen, weil nicht wertschöpfenden Thema Qualitätssicherung eine Plattform gegeben. Daraus hat sich ein komplett neuer Markt entwickelt. Heute zieht sich die Qualitätssicherung als Querschnittsfunktion wie ein roter Faden durch alle denkbaren Prozesse in so gut wie allen Unternehmen und Institutionen. So gesehen muss sich auch jeder Fachbesucher unserer Fachmessen für Montage, Handhabungstechnik und Automation, Kunststoffverarbeitung oder Blechbearbeitung zwingend mit der Qualitätssicherung befassen. Umgekehrt muss ein Anwender, der sich für Blechbearbeitungsmaschinen interessiert, sich nicht zwangsläufig auch mit der Qualitätssicherung befassen. So gesehen haben die QS-Fachleute schon andere Interessen, sofern man das bei den sicher immer mehr überschneidenden Prozessen überhaupt noch sagen kann.
Was sind für die Control-Besucher die Hauptziele des Messebesuchs?
Schall: Das Angebots-Portfolio der Control mit QS-Technologien, Komponenten, Baugruppen, Subsystemen und Komplettlösungen in Hard- und Software ist einmalig und befriedigt offensichtlich alle Wünsche der Fachbesucher. Sie können sich im Detail und im Ganzen über Lösungen informieren und erhalten so Entscheidungssicherheit für ihre Beschaffungen. Wir stellen mit zunehmender Tendenz fest, dass zur Control immer mehr Fachbesucher mit konkreten Anforderungen und Problemstellung kommen und hier direkt Aufträge erteilen. Entsprechend hoch ist die Erwartungshaltung der Fachbesucher, der die Aussteller und auch wir als Veranstalter mit dem entsprechenden Informations-, Kommunikations- und Produkt-Mix genügen müssen.
Stellen Sie in den letzten Jahren Änderungen fest im Hinblick auf die Länge des Messebesuchs?
Schall: Die Zeiten der mehrtägigen Messebesuche mit ganzen Abordnungen aus den Unternehmen sind definitiv vorbei. Heute kommen einige wenige, aber fachlich hoch stehende und zumeist entscheidungsbefugte Fachbesucher. Die verschaffen sich nur noch kurz einen Überblick und haben ansonsten konkrete Vorstellungen, was sie hier wollen und im Normalfall auch an einem Tag durchziehen müssen. Deshalb relativiert sich auch die Frage nach der möglichst hohen und jedes Mal steigenden Anzahl an Fachbesuchern. Was ist wichtiger: Zahlreiches „Seh-Publikum“ oder „Fach-Publikum“ mit echten Beschaffungsabsichten? Den Erfolg einer Fachmesse macht am Ende nicht die mögliche Rekordzahl an Fachbesuchern, sondern ganz klar das dabei generierte Geschäft für die Aussteller aus.
Stellen Sie in den letzten Jahren Änderungen fest im Hinblick darauf, wie sich die Besucher der Control auf die Messe vorbereiten?
Schall: Früher verschafften sich an einer Fachmesse mehrere Fachbesucher aus einem Unternehmen als Erstes einen Überblick über das Angebot. Danach ging es dann ans Eingemachte und man stieg in konkrete Anfragen bzw. Verhandlungen ein. Heute sind die Fachbesucher zum Beispiel durch Berichte in Fachzeitschriften, durch Newsletter der Anbieter, durch Branchen-Portale und durch eigene Recherchen im Internet ein ganzes Stück weit vorinformiert. Es geht heute viel schneller und vor allem intensiver zur Sache. Darauf haben sich die Aussteller mit genügend qualifiziertem Fachpersonal einzustellen, denn der Wettbewerb ist größer denn je. ■
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