Was für die zerstörungsfreie Materialprüfung entwickelt wurde, steht jetzt auch für ANOVIS-Systeme zur End of Line-Prüfung zur Verfügung: Das Chamäleon-Verfahren. Der Vorteil des Betreibers liegt auf der Hand: Der bisher manuell durchzuführende Parametrieraufwand zum Einstellen und zur Pflege von Grenzkurven wird entscheidend reduziert. Denn das Chamäleon übernimmt diese Arbeiten durch automatisierte Anwendung statistischer Verfahren. Was bisher manuell und unregelmäßig erledigt wurde, wird jetzt automatisch und kontinuierlich ausgeführt. Das Chamäleon-Verfahren arbeitet nach folgendem Prinzip:
Aus einem Messsignal werden Gütemerkmale berechnet und durch Grenzkurven ausgewertet. Chamäleon berechnet die Grenzkurven aus Messreihen durch statistische Auswertung der Gütemerkmale. Die statistische Bewertung erfolgt in Abhängigkeit der Verteilungsdichtefunktionen des jeweiligen Merkmals. Für den einfachen Fall eines Gauß verteilten Merkmals reichen bereits Mittelwert und Standardabweichung aus. Mit steigender Anzahl von Messungen, die für die Berechnung der statistischen Momente verwendet werden, steigt deren Erwartungstreue. Es kann sinnvoll sein, bereits mit wenigen Prüflingen eine erste Bewertung zu unterstützen. Sobald die Grenzkurven bestimmt sind, kann Chamäleon die Grenzkurven entsprechend der Prozessentwicklung innerhalb vorgebbarer Toleranzbereiche adaptieren.
Medav, Uttenreuth
QE 542
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