Am Vorabend des 4. Treffens am 28.03.2003 im „Club der Besten“ traf sich der Lenkungsausschuss der AfQ in Altdorf bei Nürnberg. Der Leiter der AfQ – Dr.-Ing. Manfred Jahn – gab dem vollzählig erschienenen Gremium zunächst einen Rückblick auf das erste Jahr AfQ – einer Einrichtung der Technischen Akademie Wuppertal. Auch wenn der Start der AfQ sich in einem wirtschaftlich sehr schwierigen Umfeld abspielte kann man auf ein durchaus erfolgreich verlaufenes erstes Geschäftsjahr zurückblicken. Obwohl der Zwang vieler Unternehmen zum Sparen, der auch bei der AfQ vor allem im Verlauf des 2. Halbjahres 2002, zu spüren war, blieb die Zahl der Teilnehmer an überbetrieblichen Seminarveranstaltungen nur unwesentlich hinter den Erwartungen zurück. Mehr als ausgeglichen wurde dies allerdings durch eine sehr erfreuliche Entwicklung bei Inhouse-Schulungen und Zertifikatslehrgängen, die von der AfQ teils als reine Präsenzschulungen, teils als Kombination aus Selbststudium und Präsenztraining angeboten werden.
Der Autor Dr.-Ing. Manfred Jahn, AfQ Akademie für Qualitätsmanagement, Altdorf
Dem Bericht von Dr. Jahn folgte eine rege Diskussion mit den Mitgliedern des Lenkungsausschusses über künftige Schwerpunkte und Themenfelder der AfQ. Dabei wurden die bereits realisierten Ansätze der AfQ einhellig begrüßt:
– Erschließung neuer Branchen und Zielgruppen, die beim Aufbau von Qualitätsmanagementsystemen noch in den Anfängen stehen.
– Einbeziehung von Themen aus den Bereichen Umweltschutz und Arbeitssicherheit mit der Zielsetzung „Integrierte Managementsysteme“ und
– Ausweitung der Aktivitäten im Bereich Inhouse-Schulungen, Coaching und Prozessbegleitung in Unternehmen.
Dr. Jahn schloss die Sitzung des Lenkungsgremiums mit einem herzlichen Dank an die Mitglieder für deren hervorragende fachliche Unterstützung und Bereitschaft der AfQ Ihre Zeit zur Verfügung zu stellen. Der Abend wurde im Kreis der Mitglieder des „Clubs der Besten“ fortgesetzt. Bei einem ausgezeichneten italienischen Buffet entwickelten sich lebhafte und angeregte Fachgespräche.
Der Freitag begann mit einer kurzen Vorstellung der Firma Mahr aus Göttingen, durch Dr. Rainer Bartelt. Die AfQ ist Ende letzten Jahres eine Kooperation mit der Mahr-Akademie, deren Leiter Dr. Bartelt ist, eingegangen. Die Seminarangebote der AfQ und der Mahr-Akademie ergänzen sich in idealer Weise. Beide Partner werden noch in diesem Jahr Teile des Seminarangebotes des jeweiligen Anderen in Ihr Programm aufnehmen.
Anschließend führte Dipl.-Ing. Michael Wänke von TQM 2000 aus Leipzig mit einem Vortrag in das Thema „Online-Handbuch mit Kennzahlen” ein. Er berichtete von einer erfolgreichen Implementierung in einem großen deutschen Unternehmen durch TQM 2000. Durch eine Vielzahl von intelligenten Verlinkungen ist es möglich, nicht nur auf die kompletten Inhalte des Managementhandbuchs zuzugreifen, sondern auch an zugehörige Zusatzinformationen zu gelangen, wie zum Beispiel Vorschriften und Normen, aber auch betriebsinterne Informationen wie Prozesskennzahlen und betriebswirtschaftliche Daten. Damit wachsen Managementsystem und Betriebswirtschaft zu einer Einheit zusammen; Prozessanalysen und Kennzahlen ermöglichen ein optimales Qualitätscontrolling. Dem Vortrag schloss sich eine ausgedehnte Diskussion an. Einige Clubmitglieder konnten eigene Erfahrungen bei der Einführung eines Online-Handbuches beisteuern, die von denen, die gerade damit anfangen sich mit diesen Thema zu beschäftigen, dankbar aufgenommen wurden.
Der zweite Block des Erfahrungsaustausches widmete sich der Thematik „Messung der Wirksamkeit von Personalentwicklungsmaßnahmen“. Die Einführung wurde übernommen von Herrn Marco Muschietti von der Technischen Akademie Wuppertal. Er stellte zunächst seinen Geschäftsbereich „TAW Personalentwicklung“ vor. In nur sieben Jahren wurde aus einer Ein-Mann-Abteilung, die vorhandene TAW Seminare als Inhouse-Veranstaltungen organisierte, ein Geschäftsfeld mit heute sieben Mitarbeitern. Eine ganze Palette neuer, innovativer Produkte gruppiert sich rund um die Kernaktivität „Personalentwicklungs- und Weiterbildungsberatung“. Herr Muschietti hob hervor, dass Personalentwicklung im Unternehmen nie isoliert erfolgreich sein kann. Sie muss immer eingebunden sein in die Unternehmenspolitik und Unternehmenskultur. Sie muss in Einklang gebracht werden mit den Leitbildern, Zielen und Strategien eines Unternehmens. Dementsprechend kann auch die Erfolgsmessung von PE-Maßnahmen nicht isoliert am Ende eines Prozesses stehen, sondern kann nur als prozessbegleitende Evaluation funktionieren. PE-Controlling setzt bereits vor Beginn von PE-Maßnahmen mit der Problemanalyse, Bedarfsermittlung und Zielformulierung an. Es begleitet PE-Maßnahmen bei Konzeption und Durchführung und schließt nach der Maßnahme mit Erfolgskontrolle und Transfersicherung ab. Eine Messung der Wirksamkeit von PE-Maßnahmen lässt sich nicht mit einzelnen, isolierten Kennzahlen bewerkstelligen, sondern nur mittelbar über die Beobachtung der Verbesserung einzelner Prozesse und des gesamten Unternehmenserfolgs. Die anschließende, sehr offene Diskussion zeigte, dass in vielen Unternehmen noch ein gutes Stück Weg zurückzulegen ist, von einer Personal(verwaltungs)abteilung hin zu einer erfolgreichen Personalentwicklung.
Der Reigen der Themen wurde mit einem brillanten Erfahrungsbericht von Herrn Gerhard Wittmann von der Firma E-T-A aus Altdorf geschlossen. E-T-A ist weltweit Marktführer bei Geräteschutzschaltern. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, wurde bei E-T-A bereits vor zehn Jahren das Projekt „TOP KVP“ ins Leben gerufen. Aus zunächst bescheidenen Anfängen hat sich ein Instrument entwickelt, das alle Ebenen des Unternehmens in diesen kontinuierlichen Verbesserungsprozess einbezieht das von nahezu allen Mitarbeitern mit Begeisterung gelebt wird und den Schlüssel zum Erfolg des Unternehmens darstellt. TOP KVP ruht auf vier Säulen: einem unbürokratischen und damit motivierenden Verbesserungsvorschlagswesen, einem „Ideemobil“, das im wahrsten Sinne des Wortes auf Rädern durch das Unternehmen rollt und zwei unterschiedlich ausgestatteten Formen von Workshops, in die regelmäßig alle Unternehmenshierarchien einbezogen werden. Die Teilnehmer am Clubtreffen konnten aus diesem Bericht viele wertvolle Anregungen für ihre eigenen Unternehmen mitnehmen.
Das nächste Treffen im „Club der Besten“ findet am 27./28.06.2003 wieder in Altdorf bei Nürnberg statt.
Themen und Referenten sind dann:
– Qualitätspartnerschaften mit AutomobilkonzernenHerr Knabe, Invenio GmbH, Rüsselsheim
– gemeinsame Auditierung von Umwelt- und Qualitätsmanagementsystemen.Frau Lippmann, Porsche Leipzig GmbH und Herr Stein, TQM 2000, Köln
– QM-Bewertung (Manangement Review)Herr Farkasch, Farkasch und Partnerteam, Erkrath
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