Das neue Licht

Dipl. Ing. Wolfgang Brühl, Vertriebsleiter Mikroskopie-Beleuchtung, Schott AG

Dort wo LED Beleuchtungen den Helligkeitsanforderungen genügen, ergeben sich einige interessante Vorteile gegenüber herkömmlicher Halogentechnologie.

Da man in der Regel ohne Lüfter auskommt sind LED Lichtquellen sowohl für Reinräume als auch für raue Umgebungen in der Industrie geeignet. Der geräuschlose vibrationsfreie Betrieb ist ideal für ruhige Laborumgebungen und beim Arbeiten mit hohen Vergrößerungen. Das neutralweiße Licht und die Tatsache, dass sich beim Regeln der Helligkeit die Farbtemperatur nicht ändert, sind weitere positive Eigenschaften.

Physikalisch sind LEDs keine Temperaturstrahler. Das Licht wird also nicht durch empfindliche Glühdrähte erzeugt, sondern durch Rekombination von Elektronen in einem Halbleiter emittiert.

Dadurch sind LEDs praktisch unempfindlich gegenüber Stößen oder Vibration. Sie haben die Lebensdauer von Halbleitern, die sich laut Herstellerangaben im Bereich von 100.000 Stunden und mehr bewegt.

Die Beleuchtungstechnik definiert die Lebensdauer eines Leuchtmittels als Zeitraum bis zum Abfall auf die halbe Helligkeit. Für aktuelle LEDs namhafter Hersteller ergibt sich danach eine Lebensdauer von circa 30.000 Stunden. Unter der Annahme eines 8 Stunden Betriebs an 5 Tagen der Woche entspricht dies einer Nutzungsdauer von 14 Jahren.

Betrachtet man außer den Kosten der Halogen Leuchtmittel für diesen Zeitraum, noch den geringen Energieverbrauch und die Einsparung an Wartungs- oder Stillstandskosten, so sind die Betriebskosten einer LED Beleuchtung um Größenordnungen geringer als die herkömmlicher Lösungen.

Bereits seit Jahren etabliert, wurde die VisiLed Reihe kürzlich durch den Einsatz der neuesten „High Brightness“ LEDs nochmals deutlich aufgewertet.

Die Helligkeit der mit 80 LEDs ohnehin schon hellen Ringlichter, konnte fast verdoppelt werden. Mehrere Lichtköpfe, optimiert für unterschiedliche Arbeitsabstände oder Dunkelfeld sind verfügbar. Der speziell für den bei Planapo 1x Objektiven üblichen Arbeitsabstand um 50 mm entwickelte Lichtkopf S80–25 erreicht dabei Helligkeiten in der Größenordnung eines faseroptischen Ringlichts an einer 150 Watt Halogenlichtquelle. Dadurch sind die VisiLeds nun auch uneingeschränkt für Polarisations – Applikationen geeignet.

Durch den Systemcharakter mit mehreren Lichtköpfen, optimiert auf unterschiedliche Arbeitsabstände, die Segmentierbarkeit, die Möglichkeit der Ansteuerung über PCs und vieles mehr, sind die VisiLEDs jedoch eher für die Ausleuchtung professioneller Dokumentation in Labor und Forschung ausgelegt, denn für simple Beleuchtung bei Standardapplikationen in Industrie oder Routine Labor.

Deshalb erweitert Schott sein Programm, um die speziell für die Routinemikroskopie entwickelte EasyLed Reihe.

Entwicklungsziel war es eine hochwertige und langlebige Beleuchtungsreihe zu attraktiven Preisen anzubieten. Durch intelligente Einsparmaßnahmen wie zum Beispiel dem Verzicht auf die externe Controller Box, waren Kompromisse bei Qualität und Leistung nicht erforderlich.

Robuste Metallgehäuse sorgen nicht nur für Stabilität und hohe Wertigkeit, sondern ermöglichen durch die exzellenten Kühleigenschaften auch maximale Helligkeit bei größter Lebensdauer. Die EasyLED Serie besteht aus einem Ringlicht, einer Durchlichteinheit und einem neuartigen Spot.

Durch die Integration der Elektronik und Bedienelemente in den Leuchtkopf der Ring- und Durchlichteinheit gewinnt man Platz auf der Werkbank, wo bisher das Controllerkästchen stand. Gleichzeitig erhöht sich die Arbeitsergonomie beträchtlich, da sich die Regler nun direkt am Mikroskop befinden und man sie „blind“ bedienen kann. Die Augen bleiben an den Okularen.

Durch den Einsatz einer „High Brightness Power LED mit Reflektoroptik war es möglich eine sehr schlanke und leichte Spot Beleuchtung von erstaunlicher Helligkeit zu bauen. Montiert an einem „Schwanenhals“ Halter erhält man eine äußerst flexible und preiswerte Punktbeleuchtung, die nicht nur in der Mikroskopie eingesetzt werden kann. Alle EasyLed Systeme werden mit Weitbereichsnetzteilen und universellem Steckersystem geliefert, so dass sie weltweit uneingeschränkt nutzbar sind.

Trotz der erstaunlichen Fortschritte in der LED Technologie sind höchste Leuchtdichten auf kleiner Fläche, wie sie in der Mikroskopie oft gebraucht werden, nur durch faseroptische Lichtführung erreichbar. Aus physikalischen Gründen braucht man zur Erzeugung eines kleinen Leuchtflecks einen möglichst kleinen Punktstrahler höchster Intensität. Nach heutigem Kenntnisstand ist die punktförmige Intensität einer 150 W Halogenbirne durch eine LED in absehbarer Zukunft nicht erreichbar. Das heißt auch in Zukunft ist die universelle Lichtquelle, die mit größter Flexibilität nahezu alle Applikationen abdeckt eine Halogenlichtquelle mit Faseroptik.

Allerdings ändern sich auch hier die Anforderungen mit der Zeit. Um dem gerecht zu werden hat Schott die KL 1500 compact entwickelt.

Konsequent auf die Bedürfnisse der digitalen Kameratechnologie ausgerichtet, wurde eine Hochfrequenzansteuerung der Lampe gewählt, wodurch die bei hochempfindlichen Kameras und sehr kurzen Belichtungszeiten möglichen Flickereffekte im Lifebild ausgeschlossen sind. Durch Auswahl eines hochwertigen Ventilators und optimierter Luftführung in der Lichtquelle, ist das Gerät außergewöhnlich leise und auch in Laborumgebungen kaum hörbar. Um die Lampe weltweit zu nutzen wird auch hier ein Weitbereichsnetzteil eingesetzt. Da kaum noch jemand chemisch fotografiert, konnte die Anzeige für die Farbtemperatur und die mechanische Dimmung eingespart weden, so dass die KL 1500 compact auch preislich äußert attraktiv ist.

Durch die Überarbeitung und Erweiterung der Produktpalette unterstreicht Schott erneut seinen Anspruch als führender Hersteller von innovativen Beleuchtungslösungen für die Mikroskopie. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf hochwertige Qualität, lange Lebensdauer und universelle Einsetzbarkeit gelegt.

Die bewährten Produkte KL 1500 LCD und KL 2500 LCD sind nach wie vor aktuell, und bleiben natürlich auch weiterhin im Programm. Um eine kompetente Beratung sicherzustellen werden auch die neuen Schott Mikroskopieprodukte ausschließlich über die Mikroskophersteller bzw. den Fachhandel vertrieben.

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