Welche Trends sehen Sie aktuell in der Qualitätssicherung?
Das Problem ist: zu viele manuelle oder halbautomatische Messabläufe mit ungenügender oder nicht vorhandener elektronischer Dokumentation. Die Lösung ist das Einführen von CNC-Messgeräten mit elektronischer Dokumentation und Anbindung an interne Firmendatenbanken. Das senkt den Mitarbeitereinsatz, macht Messergebnisse weniger mitarbeiterabhängig und erlaubt Datensicherheit entsprechend den Forderungen der Medizintechnik, der pharmazeutischen Industrie und anderen ähnlich sicherheitskritischen Anwendungen.
Die smarte, vernetzte Produktion ist für die Anwender ein großes Thema. Welche Konsequenzen hat das für die QS?
Die QS wird mehr zum internen Berater für Qualitätsprozesse und weniger der Ausführende der Messung. Die Messungen selbst werden mehr automatisiert und weniger mitarbeiterabhängig durchgeführt. Diese Änderungen erhöhen die Produktion – werden jedoch über mehrere Jahre nur langsam eingeführt werden können.
Welches Highlight präsentiert Ihr Unternehmen auf der Messe in diesem Jahr?
Wir präsentieren mehrere Software-Produkte unserer QVI-Firma Kotem. Das hilft dem Konstrukteur beim Überprüfen und Optimieren der Fertigungsfähigkeit – schon während der Konstruktion. Damit wird sehr viel Geld im Fertigungsanlauf gespart und die Anlaufphase verkürzt. Das hilft dem Werkzeugmaschinen-Einrichter den Werkzeug-Offset automatisch aus den Messergebnissen von Koordinatenmesssystemen abzuleiten. Dabei werden die nötigen Soll-Informationen aus den Werkzeug-CAM gelesen. Das erlaubt deutlich schnellere Fertigungsoptimierung mit weniger Fachwissen. Wir zeigen außerdem mehrere Lösungen der QVIFirma OGP Messtechnik. Diese zeigen zum Beispiel den augenblicklichen Zustand aller Messgeräte im Netz. Damit lässt sich die Einsatzplanung verbessern und die Nutzung der Messgeräte erhöhen. Wir präsentieren vollautomatische Messzellen mit Teilezuführung durch Roboter. Die Bedienung ist optimiert für die Werkerselbstkontrolle im Werkstattbetrieb, ohne dass Messgerätekenntnisse oder messtechnische Kenntnisse benötigt werden. Außerdem zeigen wir implementierte Schnittstellen wie MTconnect und OPC-UA für alle QVI-Messgeräte. Diese Implementation ermöglicht das herstellerunabhängige Verbinden von Geräten und entspricht damit den Anforderungen von Industrie 4.0.
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