Standardisierung ist das Stichwort der Stunde. Ohne die Standardisierung von Schnittstellen ist es in Zeiten der Digitalisierung zum Beispiel schwierig, dass Messgeräte verschiedener Hersteller miteinander kommunizieren. Mit der Standardisierung der OPC-UA-Schnittstelle mit dem Ziel des Plug&Play in der Fabrik hat der VDMA eindrucksvoll gezeigt, wie schnell die Player verschiedener Branchen an einen Tisch zu bekommen sind – und wie schnell diese zu einem Ergebnis kommen können. Die Kunststoffmaschinenhersteller waren 2018 die ersten, die eine sogenannte OPC UA Companion Specification verabschiedet haben. Die Messtechnikhersteller haben mittlerweile nachgezogen: Für die dimensionelle Messtechnik steht mit VDMA 40210 seit vergangenem Jahr der Entwurf eines entsprechenden Einheitsblatts zur Verfügung, der dann Basis für die weitere Standardisierung sein wird.
Nun haben die Messtechnikhersteller ein zweites Standardisierungsprojekt auf den Weg gebracht – erneut unter dem Dach des VDMA: Sie haben das I++DME-Protokoll wiederbelebt und bringen es auf einen neuen Stand, der den Anforderungen der heutigen Zeit entspricht. I++ DME entkoppelt die Mess-Software von der Hardware der Messgeräte, sodass Anwender beispielsweise ein Koordinatenmessgerät von Hexagon mit der Mess-Software von Zeiss betreiben können – oder umgekehrt. Erstaunlich ist dieser Schritt, da I++ DME bereits vor mehr als 20 Jahren ins Leben gerufen wurde, gepusht seinerzeit von den großen Automobilherstellern. Die Messtechnikhersteller machten damals mit, allerdings nicht mit großer Begeisterung. Klar, ihr Wunsch war es, dass ein Kunde durchgängig Hardware und Software bei einem Hersteller kauft. Doch die Praxis sieht eben anders aus. Und heute müssen die Hersteller jedes Mal ein Projekt aufsetzen, wenn ein Kunde Messgeräte und -Software verschiedener Marken kombinieren will. Das ist auf Dauer zeitaufwändig. Ein neuer Standard erleichtert ihnen diese Arbeit – und spart den Kunden Geld. Lesen Sie mehr dazu auf Seite 46.