Kein Betrieb leistet sich heute mehr eine Wareneingangsabteilung ohne gründliche Überprüfung der Waren. Dabei kommt eine Überprüfung ohne Hilfsmittel umso weniger in Frage, je komplizierter und aufwändiger die Waren in der Herstellung sind. Um diese Aufgabe möglichst rationell zu lösen, sind Empfänger und Lieferant gut beraten, solche QS-Angelegenheiten gemeinsam anzugehen.
Dipl. Ing. (FH) Jaroslav Zeman, Optometron GmbH, München
Die Eingangsprüfung kann elektronische, pneumatische, mechanische, optische u.a. Prüfmittel erfordern. Unser Beispiel befasst sich mit einer optischen Prüfung von Zünd-und Betriebsgeräten für Hoch – und Niederdrucklampen sowie von elektronischen Trafos für Halogen-Niedervoltlampen bei der Firma TRIDONIC Lichtkomponenten. Für die Kommunikation unter den verschiedenen Abteilungen zur Verbesserung der Qualität ist dort Herr Winsauer verantwortlich.
Je nach Aufgabenstellung werden hier unterschiedliche optische Systeme eingesetzt, die mit einer digitalen Videokamera verbunden sind. Diese können ein Mikroskop, eine Stereolupe, Endoskope zur Untersuchung von Innenräumen oder ein Makroarbeitsplatz für Aufnahmen im Bereich 1:1 und größer sein. Das digitale Bild wird über eine Framegrabberkarte in einem PC heutiger Bauart mit min. 200 MHz und 64 MB RAM gespeichert und über den VGA-Monitor dargestellt. Zur Bearbeitung der Bilder stehen heutzutage unterschiedliche Software-Lösungen zur Verfügung. Ihre Anschaffung muss sich an der Prüfaufgabe orientieren, wobei sich die Mehrzahl mit der Bildmarkierung und Bildvermessung befassen.
Drastisch reduzierte Bearbeitungszeit
Bei der Firma TRIDONIC nützt man dabei besonders die Möglichkeiten, das Bild mit graphischen Elementen wie z.B. Maßstäben, Pfeilen, Kreisen und Textunterlegungen zu ergänzen. Zusammen mit Messwerten für Distanzen, Winkel und Flächen können solche Bilder eine Nachricht gezielt weitergeben und der Lieferant erhält nach nur wenigen Minuten für Bildaufnahme und Bearbeitung per e-mail einen Bildbericht, der ihn auf Mängel in seiner Lieferung hinweist.
„Die Bearbeitungszeit für Reklamationen konnte durch die VIS-Software bei TRIDONIC drastisch verkürzt werden,“ stellt Herr Winsauer heute fest. Früher konnten solche Reklamationen meist nur durch Kurierdienste einigermaßen schnell gelöst werden, wobei man das reklamierte Teil auch noch aus der Hand geben musste.
Der Zulieferer ist klug beraten, wenn er in Abstimmung mit seinen Hauptabnehmern die wichtigsten Prüfmittel und ihre Ausstattung mit Software bei sich dupliziert, um lange Diskussionen über die akzeptierbare Prüfmethode zu vermeiden. So kann er schnell die Prüfsituation beim Kunden in seinem Labor nachvollziehen und die Reklamation mit ihm diskutieren.
Ein wichtiger Nebenaspekt für einen optischen, digitalisierten Prüfplatz ist die Tatsache, dass nicht nur die Zulieferungen, sondern auch die eigenen Erzeugnisse für die digitale Bilddokumentation erfasst werden, um auf sie bei späteren Reklamationen der End-abnehmer zurückgreifen zu können. Durch die Gegenüberstellung von Vorlagen und Serienteilen können auch neue Mitarbeiter gezielt und ohne Missverständnisse ausgebildet werden, ob sie nun im gleichen Gebäude oder in einem anderen Land mit anderen Sprachkenntnissen arbeiten.
Die Werbeabteilung interessiert sich schließlich für die Bilddokumente, da sich darunter gute Beispiele für hervorragende Qualität der eigenen Produkte befinden, die in Prospekten oder auf Großbildschirmen beworben werden können. Schließlich dienen diese Bilder auch noch für eine leichte und schnelle Verwendung in Gebrauchsanweisungen. Für die Anschaffung der Software VIS 550 sprach laut Herrn Winsauer das gute Preis-/Leistungsverhältnis und die Tatsache, dass die Software keine besonderen Ansprüche an den Computer stellt, sodass vorhandene Rechner mit Windows-Betriebssystemen verwendet werden konnten. Die erforderliche Videokarte zur Bild-Digitalisierung ist in kurzer Zeit installiert und nach nur 1-tägiger Einarbeitungszeit wurde die konventionelle Bildaufnahme und Dokumentation auf die digitale Bildverarbeitung mit PC umgestellt. Seit seiner Anschaffung im Jahr 1999 nutzt Herr Winsauer seinen Dokumentationsplatz nunmehr täglich ohne Probleme.
Eine moderne Bildverarbeitung bietet nicht nur für die Qualitätssicherung viele Vorteile, indem sie das Verhältnis zu den Lieferanten verbessert, sondern auch andere Abteilungen eines Betriebes können daran vielfältigen Nutzen haben wie das Beispiel bei TRIDONIC zeigt. Die seit acht Jahren auf dem Markt sehr erfolgreiche Software VIS 550 dient diesem Zweck in hervorragender Weise und wurde seitdem durch weitere Bildbearbeitungs-Module sowie eine Datenbank ergänzt.
Weitere Informationen A QE 402
Teilen:
