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EQA und LEP in Berlin vergeben

Europäischer und Deutscher Qualitätspreis
EQA und LEP in Berlin vergeben

Es war ein Großereignis: rund 800 Gäste im EFQM-Forum und 1200 zum Festakt der Preisverleihung. Um so bezeichnender, dass es wieder einmal kein Politiker aus der ersten Reihe (Bundespräsident, Bundeskanzler oder Wirtschaftsminister – in genau dieser Reihenfolge) für Nötig befunden hat, diese Veranstaltung zur Kenntnis zu nehmen. So setzt man Zeichen für den Wirtschaftsstandort Deutschland! Geschickt wurde Staatssekretär Dr. Göttrik Wewer.

In seiner Begrüßungsrede betonte Staatssekretär Dr. Wewer zwar, dass „die deutsche Wirtschaft solche Investitionen und Initiativen wie diese Qualitätspreise braucht“, angesichts der Ignoranz der deutschen „Spitzenpolitiker“ kann man dies aber als reines Lippenbekenntnis abhaken. Ungeachtet dessen: die Sieger sind die teilnehmenden Unternehmen, egal ob sie einen Preis gewonnen haben oder „nur“ ins Finale gekommen sind. Sie alle haben dabei gelernt und vor allem ihre Unternehmensperformance optimiert – zum Nutzen der Kunden und der Mitarbeiter.

Ludwig-Erhard-Preis 2004
Im Rahmen des EFQM Forums 2004 in Berlin vom 15.-17.11.04 wurden die diesjährigen Preisträger sowohl des Ludwig-Erhard-Preises als auch des European Quality Award gekürt. Die Preisverleihung des European Quality Award (EQA) und des Ludwig-Erhard-Preises (LEP) am 16.11.2004 war einer der Höhepunkte des EFQM Forums 2004. Bereits am Nachmittag wurden alle Finalisten vorgestellt, aber erst am Abend – bei einem glanzvollen Gala Dinner – nahmen Preisträger, Ausgezeichnete und Finalisten von Dr. Michael Rogowski, Präsident des BDI, ihre Auszeichnungen entgegen.
Die Preisträger des Ludwig-Erhard-Preises 2004 sind:
in der Kategorie Große Unternehmen
  • T-Systems, Entwicklungszentrum Süd-West in Saarbrücken als Gewinner des Ludwig-Erhard-Preis es
  • BMW Group Produktion Fahrwerk und Antriebskomponenten (TA-3), Dingolfing – Landshut –Berlin , mit der LEP-Auszeichnung
  • Homag Holzbearbeitungssysteme AG, Schopfloch , LEP-Auszeichnung
  • REWE-Zentral AG, Niederlassung Hungen, LEP- Auszeichnung
  • Philips Semiconductors Böblingen (PSB), LEP-Finalist
In der Kategorie Mittlere Unternehmen
  • Endress+Hauser Wetzer GmbH + Co. KG, Nesselwang, als Gewinner des Ludwig-Erhard-Preises
  • Kautex Textron GmbH & Co. KG, Werk Wissen, LEP- Auszeichnung
In der Kategorie Kleine Unternehmen (bis 100 Mitarbeiter) konnte sich in diesem Jahr kein Unternehmen für die Finalrunde qualifizieren.
Die erfolgreichen Bewerber der Kategorien I, II und III erhalten zugleich die Urkunde der EFQM „Recognized for Excellence“, die vergeben wird, wenn mit der Bewerbung um den Ludwig-Erhard-Preis 400 Punkte überschritten werden.
Deshalb waren bei Recognized for Excellence auch die folgenden Bewerber erfolgreich:
  • Herth+Buss GmbH & Co. KG, Heusenstamm
  • OBI Baumarkt Franken GmbH & Co. KG, Schwalbach
  • Praxis für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Schröttelndreier & Rapsch, Bielefeld
Dr. Michael Rogowski, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), hob die Bedeutung des Europäischen Qualitätspreises und der entsprechenden nationalen Qualitätspreise hervor. Kaum ein anderer Preis, der an Organisationen für hervorragende Leistungen vergeben werde, beruhe auf einem vergleichbar intensiven Bewertungsprozess. Und kaum ein anderer Preis werde von einer so großen Anzahl freiwilliger Helfer mit getragen.
In diesem Zusammenhang sprach er ausdrücklich den Assessoren, die mit großer Fachkenntnis und persönlichem Engagement die Bewertung der Bewerber des European Quality Award und des Ludwig-Erhard-Preises vorgenommen hatten, seinen Dank und seine Anerkennung aus. (GRO)
Preisträger T-Systems
T-Systems ist einer der führenden Dienstleister für Informations und Kommunikationstechnologie (ICT) in Europa. In über 20 Ländern beschäftigt T-Systems weltweit rund 40.000 Mitarbeiter. Im Konzern Deutsche Telekom betreut T-Systems das Segment der größten Geschäftskunden. Das Unternehmen erwirtschaftete in 2003 einen Umsatz von 10,6 Milliarden Euro.
Wolfgang Jung, Leiter des Entwicklungszentrums Süd-West: „T-Systems hat sich als oberstes Ziel gesetzt, seinen Kunden dabei zu helfen, ihr Geschäft erfolgreicher und flexibler zu gestalten. Dazu optimieren wir die Geschäftsprozesse unserer Kunden und reduzieren deren Kosten. Wir erreichen das, indem wir unsere branchenspezifische Erfahrung und modernste Technologie einbringen. Unser Serviceangebot reicht von der Integration neuer ICTLösungen in vorhandene Kundensysteme bis hin zum Telekommunikationsgeschäft mit internationalen Carriers und Lösungen für Rundfunk und Medien“.
T-Systems deckt mit seinen Dienstleistungen die gesamte Wertschöpfungskette im ICT-Bereich ab, von der Infrastruktur bis hin zu technischen Lösungen. Unter dem Stichwort Business Process Management (BPM) versteht man hier die Verantwortung für komplette Geschäftsprozesse.
Das Entwicklungszentrum Süd-West ist Anbieter von IT-Lösungen und den zugehörigen Beratungsleistungen, die darauf gerichtet sind, die Wettbewerbsfähigkeit und die unternehmerische Flexibilität seiner Kunden zu vergrößern. Dazu hat man sich auf Enterprise Resource Planning (ERP) und Customer Relationship Management (CRM) Lösungen konzentriert. Die IT-Lösungen werden auf die speziellen Anforderungen des Kunden zugeschnitten und in Form von Projekten entwickelt und implementiert. Zudem stellt man den Kunden ein umfassendes Application Lifecycle Management bereit.
Wolfgang Jung: „Heute sind wir eine sehr erfolgreiche Business Unit. Unter „Erfolg“ verstehen wir:
  • hervorragende Geschäftsergebnisse, die im Vergleich zu Wettbewerbern über die letzten Jahre erzielt wurden
  • äußerst zufriedene und loyale Kunden
  • sehr gut ausgebildete Mitarbeiter, die sich äußerst engagiert für das Unternehmen einsetzen und ohne die wir unsere heutige Position niemals hätten erreichen können. Dieses Engagement unserer Mitarbeiter messen wir regelmäßig durch standardisierte Befragungen, und ich kann Ihnen versichern, dass wir in dieser Hinsicht weltweit zu den Top IT Companies gehören.“
Um das zu erreichen wurde das EFQM-Modell als Managementmethode pragmatisch umgesetzt. Von dieser Basis aus wurde die gesamte Organisation kritisch durchleuchtet und eine Reihe strategischer Entwicklungspläne erarbeitet. Im Laufe der Jahre haben das Managementteam und Wolfgang Jung gemeinsam konsequent Verbesserungen implementiert, die immer darauf gerichtet waren, sich an den Besten messen zu können.
„Dabei hatten wir stets zwei Gruppen im Auge: unsere Kunden und unsere Mitarbeiter“, betont Wolfgang Jung. Und weiter: “Was unsere Mitarbeiter betrifft, so haben wir uns zum Ziel gesetzt, präferierter Arbeitgeber zu werden. Imagestudien, die an maßgeblichen Hochschulen durchgeführt werden, bestätigen, dass wir diesem Ziel sehr nahe gekommen sind. Wir zählen zu den ersten Arbeitgebern in Deutschland, die das Modell „Investors in People“ für die Mitarbeiterentwicklung übernommen haben. Schließlich hängt in unserem Geschäft der Erfolg letztendlich von der Konkurrenzfähigkeit jedes einzelnen Mitarbeiters ab.
Wir haben unser Zielesystem eingeführt, um den unternehmerischen Gedanken auf alle unserer Mitarbeiter zu übertragen und diese am Erfolg unseres Geschäfts zu beteiligen. Dadurch haben wir eine Führungskultur etabliert, die von den Mitarbeitern einerseits eine prozessorientierte Arbeitsweise mit eindeutig definierten Verantwortlichkeiten verlangt, andererseits aber bewusst Entscheidungsfreiraum auf operativer Ebene zulässt. Das ist die Grundlage eines kundenorientierten Konzepts für alles geschäftliche Handeln und für eine dynamische und innovative Unternehmenskultur.“
Das Knowhow und das Engagement unserer Mitarbeiter nehmen unsere Kunden tagtäglich und unmittelbar wahr (,,Poeple Business“). Und auf diese Weise sichern wir auch weiterhin langfristig den Erfolg unseres Geschäfts. Monats und Quartalszahlen sind für mich wichtige Unternehmenskennzahlen. Dies ist jedoch nur die eine Seite der Medaille. Nach meiner Überzeugung misst sich der Erfolg eines Unternehmens daran, wie ein Unternehmen intern geführt und ein Ausgleich zwischen den Interessen aller Stakeholder herbeigeführt wird. Das ist für mich verantwortliches Unternehmertum und eine wesentliche Voraussetzung für einen bleibenden Erfolg. Die EFQM-Methode ist für mich das am besten geeignete Mittel, dieses Ziel zu erreichen. Es ist unser „Schlüssel“ zum Erfolg! Diesen Schlüssel werde ich als Manager nicht aus der Hand geben.
Preisträger Endress+Hauser Wetzer
„Die Endress+Hauser Wetzer GmbH + Co. KG zeigte eine beispielhafte Umsetzung des EFQM-Modells. Ihre herausragenden zentralen Stärken sind die über mehrere Jahre nachgewiesenen nachhaltigen Geschäftsergebnisse, die auf sehr hohem Niveau liegen“, begründete Juryvorsitzender Prof. Dr. Klaus Zink die Preisvergabe. Gleichzeitig würdigte die Jury die fundierte Vorgehensweise bei der Festlegung der Unternehmensstrategie unter Einbeziehung von Mitarbeitern in den Arbeitskreis der Geschäftsleitung. Das habe zu einer stringenten Marktund Kundenausrichtung geführt. Hohe Flexibilität der Organisation und eine individuelle Auftragsbearbeitung hatten die Assessoren und die Jury ebenso beeindruckt wie ein überzeugendes Gebäudemanagement mit einer durchgängig gelebten Ordnung und Sauberkeit in allen Bereichen.
Ein besonders klar begründetes Vorgehen im Bereich der Mitarbeiterorientierung zeigte sich an der in diesem Jahr erhaltenen Auszeichnung „Great Place to Work“, einem Wettbewerb, der 2002 erstmals von der EUKommission initiiert wurde. Darüber hinaus beteiligte sich das Unternehmen an dem Projekt „Kompinu Kooperatives Kompetenzmanagement als Katalysator einer innovationsförderlichen Unternehmenskultur“, das aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms „innovative Arbeitsgestaltung Zukunft der Arbeit“ gefördert wird. Dieses Projekt passe „sehr gut zur Philosophie des EFQM-Modells“, so die Jury weiter. Das Unternehmen beteiligt sich seit 2002 am Wettbewerb um den Ludwig-Erhard-Preis und wurde zunächst Finalist. Seine beharrlich und kontinuierlich realisierten Verbesserungsprojekte führten 2003 zu einer Auszeichnung im Rahmen des Preises und jetzt zum Sieg. Endress+Hauser Wetzer GmbH + Co. KG ist ein Anbieter von Lösungen für die Prozessautomatisierung. Für Produktion und Logistik entwickelt das mittelständische Unternehmen Sensoren und Einrichtungen, die Informationen aus den Prozessen gewinnen, übertragen und verarbeiten.
Gewinner des EQA (European Quality Award)
Um Qualität, Kundennähe und Leadership zu realisieren, muss sich heute ein Unternehmen strategisch entwickeln, wettbewerbsfähig handeln und flexibel auf wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Veränderungen reagieren. Unternehmen, die ihre Organisation nach dem Excellence-Modell der EFQM ausrichten, waren Anwärter auf den Europäischen Qualitätspreis (European Quality Award, EQA).
In der Kategorie „Large Business and Business Units“ ging der Hauptpreis an das britische Unternehmen Yell in Reading bei London. Der Hauptversorger von gedruckten und elektronischen Branchenverzeichnissen hatte den Preis bereits 1999 gewonnen und konnte in diesem Jahr erstmals wieder am Wettbewerb teilnehmen. Die Jury hatte den Gewinn mit der „kontinuierlichen Zielverfolgung sowie konsequent ausgerichteten Mitarbeiterentwicklung“ des Unternehmens begründet. Auch die Listung an der Londoner Börse im Juli 2003 als Yell Group plc habe sich laut Jury als wichtiges Kriterium positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens ausgewirkt.
In der Kategorie „Public Sector“ ging der Europäische Qualitätspreis an die Kocaeli Chamber of Industry, Türkei. Auch in der Industriekammer hatte die Jury die größten Stärken in der Mitarbeiterentwicklung ermittelt.
Neben den Preisgewinnern erhielten folgende Unternehmen eine Auszeichnung, die einer Silbermedaille entspricht. In der Kategorie „Large Business and Business Units“ waren das aus Deutschland das TSystems Entwicklungszentrum Südwest sowie die Siemens AG Power Transmission and Distribution. Silber erhielt ebenfalls die TNT Post Group Information Systems, Großbritannien. In der Kategorie „Public Sector ging Silber an das Colegio Ursulinas Vitoria, Spanien.
Silber in der Kategorie „lndependent Small and Medium Enterprises (SME)“ gabe es für Fonderie del Montello S.p.A., Italien, Hunziker and Co, Schweiz und die deutsche Schindlerhof Klaus Kobjoll GmbH bei Nürnberg.
In der Kategorie „Subsidiary SME erhielten die beiden türkischen Organisationen Emar Satis Sonrasi Musteri Hismetleri A.S. und SKF Türk Sanayi ve Ticaret Ltd. TI eine Silbermedaille.
Finalisten um den diesjährigen Europäischen Qualitätspreis waren in der Kategorie „Large Business and Business Units“ KnorrBremse, Systeme für Nutzfahrzeuge, Deutschland, Solvay Pharma, Spanien sowie TNT Express, Großbritannien. Finalist in der Karegorie „Operational Units“ war TSystems Multimedia Solutions GmbH aus Deutschland, in der Kategorie „Public Sector‘ Lauaxeta Ikastola Sociedad Cooperativa, Spanien.
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