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Firmen fehlt die Strategie

In Deutschland gibt es Nachholbedarf beim Qualitätsmanagement
Firmen fehlt die Strategie

Qualitätsmanagement ist noch nicht in allen deutschen Unternehmen angekommen. Das Thema ist nur selten Chefsache, häufig fehlt eine entsprechende Abteilung. Ein ähnliches Bild zeigt sich in der Weiterbildung. Fast alle Firmen investieren zwar in Schulungen für ihre Mitarbeiter, doch für QM-bezogene Maßnahmen wird nur wenig ausgegeben – obwohl der Wert von Qualitätsmanagement und -sicherung bekannt ist.

Jedes zweite Unternehmen in Deutschland mit mehr als 500 Mitarbeitern besitzt eine eigene Qualitätsmanagement-Abteilung. Bei den mittleren und kleineren Firmen ist es jedoch nur jedes Dritte. In jedem fünften deutschen Betrieb gibt es gar kein Qualitätsmanagement. Hier existiert weder eine Abteilung, noch werden Mitarbeiter für diesen Fachbereich beschäftigt. Dies sind Ergebnisse des Weiterbildungs-Barometers der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ), für das 500 Personalverantwortliche befragt wurden (siehe Grafik).

Starke Differenzen zeigen sich demnach zwischen den Branchen: Während es im verarbeitenden Gewerbe (Nahrungsmittel, Textilien, Papier, Möbel und andere) – unabhängig von der Unternehmensgröße – in über 50 Prozent der Betriebe eine eigene QM-Abteilung mit mehreren Mitarbeitern gibt, wird diesem Fachbereich in der öffentlichen Verwaltung weniger Relevanz beigemessen. Nicht mal 10 Prozent der entsprechenden Organisationen besitzen eine eigene QM-Abteilung. In 40 Prozent der öffentlichen Verwaltungen gibt es sogar keinerlei Qualitätsmanagement.
Für die Mehrheit der deutschen Unternehmen ist Qualitätsmanagement noch keine Chefsache. Lediglich bei 16 Prozent der Betriebe ist die entsprechenden Funktion bei der Firmenleitung angesiedelt. In 54 Prozent der befragten Unternehmen sind Manager aus der zweiten Führungsebene für das Qualitätsmanagement zuständig. Bei knapp jedem Dritten kommen die QM-Verantwortlichen aus tieferen Führungsebenen.
Weiterbildung macht attraktiv
Die Weiterbildung des Personals wird branchenunabhängig als hoch relevant angesehen: Fast alle (98 Prozent) deutschen Unternehmen führen Schulungen der Mitarbeiter durch. Die Hauptgründe: Mehr als die Hälfte der Betriebe sind überzeugt, dass sie durch kontinuierliche Weiterbildungsprogramme nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern, sondern auch ihre Attraktivität als Arbeitgeber.
Strategische und fachliche Themen spielen dabei eine gleichermaßen wichtige Rolle. In großen Unternehmen ist allerdings eine Tendenz zu strategischen, Kommunikations- und Führungsthemen erkennbar. Die Top-3-Themenbereiche für QM-orientierte Weiterbildungen insgesamt sind Arbeitsschutz (91 Prozent), Qualitätsmanagement (83 Prozent) und Qualitätssicherung (80 Prozent).
Das bereitgestellte, jährliche Gesamtbudget für Mitarbeiterschulungen schwankt stark – nach Branche und Unternehmensgröße. Es liegt im Durchschnitt bei rund 180 000 Euro für den Betrieb und bei knapp 400 Euro pro Mitarbeiter.
Der Betrag, der dabei für Qualitätsmanagement-Schulungen ausgegeben wird, ist aber eher gering. Insgesamt liegt das jährliche QM-Budget bei etwa 20 000 Euro. „Das ist überraschend“, sagt Claudia Welker, Geschäftsführerin der DGQ Weiterbildung, „denn Qualitätsmanagement belegt nicht nur Platz zwei der Top-Themen im Schulungsbereich, sondern wird auch von 93 Prozent der befragten Personalverantwortlichen für relevant erachtet“. 55 Prozent der großen Unternehmen stufen Schulungen in diesem Fachbereich sogar als sehr wichtig ein
Besonders gering sind die Qualitätsmanagement-Investitionen in der IT-Branche mit rund 11 000 Euro sowie in der öffentlichen Verwaltung mit 9000 Euro. ■
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