Der Pressenhersteller Schuler bietet eine vorgelagerte Zentrierstation an, die mit Hilfe eines Vision Systems realisiert wurde. Dieses überprüft die Lage der Platine und gibt einem 6-Achs-Roboter entsprechende Korrekturanweisungen. Das Vision-System besteht aus der Sensorik-Komponente mit Kameras und Beleuchtung, einem PC-basierten Bildverarbeitungsrechner, der Steuerelektronik und spezifischer Applikationssoftware. Blech-Platinen werden vor dem Tiefziehen gewaschen und durch eine Sprüheinrichtung geführt. Daran schließt sich der Platinenlader mit integrierter Zentrierstation an. Die Systemkomponenten bestehen aus Platinenförderband, Bildverarbeitung und 6-Achs-Roboter. Die CCD-Kameras werden je nach zu erfassendem Bereich etwa drei bis fünf Meter über dem Auflagenbereich der Platine angeordnet. Das Platinenförderband bringt die Platine zunächst grob in Position. Dann erfolgt die Lageerkennung und Korrektur. Die Zykluszeit zwischen Bildaufnahme und Übertragung der Korrekturwerte an den Roboter liegen bei 300 Millisekunden. Je nach Größe und Toleranz der Platinen und je nach Anzahl der eingesetzten Kameras können Genauigkeiten kleiner zwei Millimeter erreicht werden. Das liegt im Rahmen der Fertigungstoleranzen. Schuler forderte eine äußerst robuste und flexible Erkennungssoftware, die den rauhen Bedingungen in Presswerken gerecht wird. Die Vorteile gegenüber herkömmlichen mechanischen Zentrierstationen liegen in der hohen Flexibilität und in den extrem kurzen Umrüstzeiten sowie in der Vermeidung von Beschädigungen an den Platinen durch mechanische Anschläge.
A QE 432
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