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Grenzenlos messen

Systemübergreifende Verarbeitung von Qualitätsdaten
Grenzenlos messen

Das lückenlose Erfassen, Überwachen und Auswerten sowie der Austausch von Qualitätsdaten wird in industriellen Produktionsprozessen und auch in anderen Fertigungsabläufen immer wichtiger. Schwierigkeiten bereitet dabei vor allem der Abgleich von aus unterschiedlichen Messsystemen stammenden Informationen. Vor allem in mittelständischen Unternehmen macht man um das Thema aus Furcht vor vermeintlich hohen Kosten und fehlender Kompetenz häufig noch einen Bogen.

Albert Mertens, Produktmanager, Mitutoyo Messgeräte GmbH, Neuss

Die Informationsverarbeitung und Kommunikation entwickelt sich im Zeitraffer. Es ist gerade einmal sechs, sieben Jahre her, dass in Deutschland ein neues Medium in das Blickfeld der breiteren Öffentlichkeit rückte: das Internet. Der Begriff vom „globalen Dorf“ machte damals die Runde. Heute benutzt kaum noch jemand diese eingängige Floskel – schließlich ist es Alltag, dass man Informationen praktisch ohne geografische und thematische Grenzen per Mausklick weltweit sucht, verbreitet und austauscht.
Während die Industrieunternehmen, die Konsumgüterhersteller und auch die privaten Nutzer das Potenzial der damals neuen Technologie äußerst schnell erkannten und für ihre Zwecke nutzten, blieb man in kleineren und mittelständischen Betrieben hier zu Lande überraschend skeptisch. Erst mit Verspätung gingen viele „ans Netz“ und verpassten damit das ein oder andere gute Geschäft.
Einen derart langsamen Anschluss bei der Vernetzung können sich produzierende Unternehmen des Mittelstandes bei einem aktuell immer wichtiger werdenden Thema nicht noch einmal leisten: Bei der grenzenlosen Verarbeitung von Qualitätsdaten. Zu weit sind nämlich hier die großen Unternehmen bereits vorgeprescht und haben sich Wettbewerbsvorteile gesichert – oder erwarten von den kleineren Betrieben als ihre Zulieferer adäquate Fähigkeiten.
Was muss alles möglich sein?
Was bedeutet lückenlose Erfassung, Überwachung und Auswertung sowie Austausch von Qualitätsdaten eigentlich genau? Was müssen entsprechende Systeme und Softwarelösungen können?
Grundsätzlich geht es darum, sämtliche in einen Fertigungsprozess eingebundenen digitalen Messmittel – vom Messschieber bis hin zum Bildverarbeitungssystem oder Koordinatenmessgerät – zu unterstützen. Selbst die Daten analoger Geräte sollten, nach manueller Erfassung, problemlos in die Prozessumgebung eingebunden werden können. Das sollte zumindest für alle Messgeräte einer Marke möglich sein. Hoch entwickelte Programme wie etwa MeasurLink von Mitutoyo sind darüber hinaus sogar in der Lage, durch ihre offene Programmarchitektur auch Messergebnisse aus Geräten anderer Hersteller zu erfassen und in den Arbeitsablauf einzubinden. Damit eröffnen sich dem Anwender völlig neue Dimensionen einer messdatengestützten Qualitätssicherung.
Auf dieser Leistungsbasis lassen sich nahezu sämtliche Messgeräte innerhalb eines Unternehmens zu einem einzigen Qualitätsanalyse-System bündeln. Die mit unterschiedlichen Messmitteln erhobenen Daten werden zentral zusammengefasst, ausgewertet und dokumentiert. Der so gewonnene Datenpool steht dann allen Anwendern im Unternehmen für die Optimierung der Qualitätssicherung zur Verfügung.
Über die Unternehmens- grenzen hinaus
Vor allem für „Global Player“ und für Unternehmen, die mit Abnehmern oder Lieferanten an externen Standorten zusammenarbeiten, ergibt sich ein eminenter Vorteil. Denn es ist völlig unerheblich, ob die über die Software „vernetzten“ Messmittel an einem Unternehmensstandort konzentriert sind oder sich auf verschiedene Punkte verteilen.
Dadurch reichen die Möglichkeiten weit über die eigenen räumlichen Unternehmensgrenzen hinaus. So lassen sich zum Beispiel Messmittel bei Lieferanten unmittelbar in den eigenen Datenüberwachungsprozess einbinden – ganz gleich, ob der Zulieferer in direkter Nachbarschaft oder auf einem anderen Kontinent beheimatet ist. Umgekehrt können Abnehmer direkt die für sie relevanten Qualitätsdaten der im Hause laufenden Auftragsproduktion abgleichen. Und zwar unabhängig davon, welche Arten von Messgeräten dort zum Einsatz kommen.
Wichtiges Auswahlkriterium: modularer Aufbau
Es versteht sich von selbst, dass ein derart komplexes Leistungsgefüge nur von hoch spezialisierter Software geschultert werden kann. Finanzkräftigen und mit entsprechendem Personal bestens bestückten Indus-trieunternehmen ist es möglich, solche Anwendungen entweder selbst zu programmieren oder entwickeln und implementieren zu lassen.
Mittelgroßen und kleineren Betrieben bleiben diese Wege häufig aus Kostengründen verschlossen. Hinzu kommt, dass fertige Programme meist auf die Bedürfnisse der Großproduktion ausgerichtet sind und für den Einsatz in kleinerem Rahmen überdimensioniert, unwirtschaftlich und zudem zu kompliziert sind. Dem mittelständischen leistungsorientierten, kostenbewussten Anwender stehen derzeit nur wenige wirklich ausgereifte und zukunftssichere Softwarelösungen wie das bereits erwähnte MeasurLink zur Verfügung. Es kommt also darauf an, zum richtigen Programm zu finden, um alle Möglichkeiten der grenzenlosen Verarbeitung von Qualitätsdaten auszuschöpfen.
Ein wesentliches Kaufargument ist der modulare Aufbau der Software. Durch ihn stellt das Programm dem Anwender verschiedene Softwarebausteine zur Verfügung, mit denen sich exakt auf die speziellen Belange des Unternehmens abgestimmte Funktionsumfänge und Kontrolltiefen realisieren lassen. Dabei sollte es zum Beispiel möglich sein, sowohl einzelne Messmittel als auch ganze Fertigungsprozesse mit verschiedenen eingesetzten Messgeräten zu erfassen.
Die erwähnte Mitutoyo-Software bietet beispielsweise einzelne Module allein für die Datenaufnahme von Handmessgeräten, für die gemeinsame Datenaufnahme von Handmessgeräten und stationären Messgeräten, für die Datenanalyse und sogar für die Prüfmittelüberwachung.Die Module für die Datenanalyse umfassen dabei unter anderem Lösungen für Kurz- und Langzeit-Prozessanalysen, Zusammenfassen von Prüfläufen, Erstellen von Berichten, Nachverfolgung eingeleiteter Korrekturmaßnahmen sowie Im- und Export von Prüfdaten. Hinzu kommen die Echtzeitüberwachung laufender Prüfprozesse über ein Netzwerk oder das Internet. Möglich sind auch programmierbare Warnfunktionen durch optische oder akustische Signale oder durch automatischen E-Mail-Versand.
Die Module für die Prüfmittelüberwachung erlauben die Standortverwaltung, die Fälligkeitsüberwachung zur Kalibrierung und Prüfmittelfähigkeit sowie das Erstellen und Verwalten von Prüfplänen oder Prüfberichten.
Auch darauf keinesfalls verzichten
Ganz wichtig: Das System muss in der Lage sein, in Echtzeit jede Messsituation beziehungsweise den aktuellen Status des qualitätsbezogenen Fertigungsprozesses zu zeigen – und das von jeder gewünschten Ausgangsquelle, von jedem eingebundenen Messmittel an irgendeinem Ort der Erde. Zentral an einem Punkt oder an den einzelnen Terminals überall im Netzwerk.
Selbstverständlich sollten sich alle gewonnenen Qualitätsdaten bequem verwalten, auswerten, protokollieren, dokumentieren und zurückverfolgen lassen. Entscheidend ist hier, dass die Software auch ohne Expertenwissen benutzt und ihre Ergebnisse korrekt interpretiert werden können. Besonders nutzerfreundliche Programme bieten sogar eine Bedienerführung in 12 Sprachen.
Unterstützt werden sollten zudem die international wichtigsten Datenbanksysteme wie Oracle, Microsoft SQL Server, Sybase SQL Anywhere, Sybase System 11 sowie IBM DB2 für Windows.
Ganz sicher geht, wer über alle genannten Features hinaus auch noch die folgende Liste an Fähigkeiten abhaken kann:
  • Unterstützung langer Dateinamen (Lauf-ID, Teil-ID, Merkmal-ID, Name der Inspektionsroutine, Name der Studie)
  • Variable grafische Darstellung von Messprotokollen
  • Unterstützung von FDA 21CFR Teil 11
  • Unterstützung von deutlich mehr als zehn seriellen Anschlüssen
  • Pareto-Analyse
  • Protokollerstellung
  • Multimedia-Funktionen (Video, Audio, Bild)
  • Ausgabe als Microsoft-Word-Datei
  • Druckfunktionen inklusive Druckvorschau
  • Unterstützung von transportablen Datenerfassungsgeräten (Pocket-Datalogger)
  • Individuelle Oberflächengestaltung
Derart umfassend von der richtigen Software unterstützt, öffnet sich auch mittelständischen Unternehmen die ganze Welt der grenzübergreifenden Verarbeitung von Qualitätsdaten nach höchsten Anforderungen.
Die traditionelle Zettelwirtschaft, bei der einzelne Messergebnisse, Listen und Protokolle handschriftlich erfasst, mühevoll verglichen und dann ad acta gelegt wurden, dürfte definitiv ein Ende haben. Wer das als „alter Praktiker“ immer noch nicht glauben mag, werfe einfach einen Blick auf eine per Software erstellte Regelkarte. Spätestens dann gibt es wohl keine Zweifel mehr, wohin die Zeichen der Zeit weisen.
Mitutoyo Messgeräte GmbH, Neuss
CONTROL Halle 6, Stand 6208/6209
QE 509
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