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Intelligenter Datamatrix Reader

Prozessoptimierung und Rückverfolgbarkeit durch eindeutige Identifikation von Instrumenten
Intelligenter Datamatrix Reader

Grundlegender Bestandteil der Qualitätssicherung und des Risikomanagements in der Medizintechnik ist die eindeutige Identifizierbarkeit jedes einzelnen Produkts. Die eindeutige Zuordnung schafft Transparenz bei der Aufbereitung und Sterilisation, bei der Zusammenstellung von Instrumentensets für OPs und beim Zuordnen der jeweils verwendeten Instrumente zu Patientendaten.

Sämtliche daraus gewonnenen Informationen wie etwa Zeit, Kosten, Aufwand und die komplette Dokumentation von Produktlebenszyklen sind zudem Hilfsinstrumente, die es ermöglichen, das Bestandsmanagement und die verbrauchsstellengenaue Erfassung der Instrumentenströme zu optimieren und transparent zu gestalten. Die Firma IOSS aus Radolfzell am Bodensee hat speziell für solche Aufgaben in enger Zusammenarbeit mit Herstellern chirurgischer Instrumente das DMT100-Lesesystem entwickelt, das auf einer intelligenten Kamera von Vision Components basiert. Funktionsweise und Aufbau des Systems sowie die Anwendungsanforderungen werden im Folgenden näher vorgestellt.

Instrumentenströme im Blick mit Datamatrix-Codes
Zwingend erforderlich für die Identifikation und Ortung jedes einzelnen medizintechnischen Produkts ist eine eindeutige Markierung. Diese Kennung wird für die Lebenszeit eines Produkts per Laser- oder Nadelmarkierung aufgebracht. Der größte Nutzen wird erreicht, wenn ein Produkt bereits am Beginn einer Versorgungskette eindeutig markiert wird – es sollte also bereits der Hersteller den Code aufbringen. Hierfür bietet sich der Datamatrix-Code an. Dieser rechteckige oder quadratische 2D-Code mit variabler Größe wird bereits in vielen Industriezweigen standardmäßig eingesetzt. Entscheidende Vorteile des Datamatrix-Codes sind die hohe Informationsdichte bei geringer Größe und die omnidirektionale Lesbarkeit. Ein weiterer Pluspunkt ist die Rekonstruierbarkeit des Dateninhalts durch die Reed-Solomon-Fehlerkorrektur: Dies funktioniert selbst dann, wenn bis zu 25% des Codes zerstört wurden. Zudem ist der Datamatrix-Code völlig lizenzfrei und uneingeschränkt für jedermann einsetzbar.
Instrumentenmanagement
Der Dateninhalt des Datamatrix-Codes muss nach einer unverwechselbaren Datenstruktur aufgebaut sein. Die erste Wahl für umfassende Produkt-Rückverfolgungsdaten auf kleinstem Raum ist aufgrund ihrer Kompaktheit die vom European Health Industry Business Communication Council festgelegte HIBC-Struktur (Health Industry Barcode). Aber auch das Unternehmen GS1 Healthcare hat neue Standards zur automatischen Identifikation und Datenerfassung verabschiedet (Automatic Identification and Data Capture, AIDC), die für mehr Patientensicherheit und eine optimierte Versorgungskette im Gesundheitswesen stehen. Um die Informationen in ein Software-System zum Instrumentenmanagement einzupflegen, wird der Datamatrix-Code mittels eines Scanners einfach vom chirurgischen Instrument abgelesen. Über den so gescannten Code werden dann sämtliche produktbezogenen Informationen in der Instrumentenmanagement-Software abgespeichert und stehen jederzeit abrufbar zur Verfügung. Die erfassten Daten garantieren eindeutige, nachvollziehbare und dokumentierbare Abläufe und bilden somit zuverlässige betriebswirtschaftliche Grundlagen für Prozessoptimierung und Kostenreduzierung.
DMT100: Medical Tool Reader gewährleistet Patientensicherheit
Das DMT100-System wurde speziell für manuelle Kontrolle entwickelt und liest zuverlässig Codierungen auf gebürsteten, matten oder spiegelnden Oberflächen. Selbst von vielen Reinigungsdurchläufen ausgewaschene Codes werden problemlos erkannt. Abhängig von der Codierung können auch Markierungen auf stark gewölbten Oberflächen oder Zylindern mit kleinen Radien sicher gelesen werden. Das System ist mit einem robusten Aluminiumgehäuse und einer einfach wechselbaren Frontscheibe ausgestattet. Eine mehrkanalige, integrierte LED-Beleuchtung erlaubt es Anwendern, verschiedene Beleuchtungskanäle zu selektieren. Diese werden dann bei der automatischen Erkennung nacheinander geschaltet. Der DMT100 ist mit drei Schnittstellen ausgerüstet: Ethernet, RS232 und USB (Keyboard Emulation). Auf der integrierten intelligenten Kamera läuft eine firmeneigene Software mit ausgereiften Dekodier-Algorithmen, die speziell für direkt auf Instrumente aufgebrachte Codes ausgelegt ist. Das System kann in jedes Softwaresystem zum Instrumentenmanagement integriert werden, der Reader ist sofort einsatzbereit.
Intelligenter Kern: VC-Platinenkamera
Kernstück des DMT100-Systems ist eine hochauflösende intelligente Kamera des Typs VCSBC4016 von Vision Components. Platinenkameras dieser Baureihe sind mit höchst kompakten Abmessungen (60 x 80 x 35 mm) auch für den Einbau unter beengten Platzverhältnissen geeignet. Sie sind als Farb- und Schwarz-Weiß-Ausführungen erhältlich und erreichen mit einem 400-MHz-Prozessor von Texas Instruments eine Rechenleistung von 3200 MIPS. Sie bewältigen so eigenständig alle Bildverarbeitungsroutinen. VCSBC4016-Kameras bieten eine Auflösung von 1024 x 768 Pixeln und können 16 Bilder je Sekunde aufnehmen. Sie verfügen über 32 MB DRAM und 4 MB Flash-EPROM zur Programm- und Datenspeicherung. Ein Hochgeschwindigkeitstriggereingang ermöglicht selbst bei hoher Abfragefrequenz jitterfreie Bildaufnahmen.
Fazit:
Intelligente Kameras von Vision Components agieren als eigenständige Bildverarbeitungssysteme, die auch ungewöhnliche und anspruchsvolle Aufgaben bewältigen. „In DMT100-Systemen haben sie sich bei der Detektion und dem Lesen von Datamatrix-Codes bestens bewährt“, erklärt Dr. Joachim Gäßler, IOSS-Geschäftsführer. „Die überaus kompakten Smart Kameras gewährleisten eine hundertprozentige, präzise und schnelle Code-Erkennung und tragen so wesentlich zur eindeutigen Identifizierung einzelner Produkte bei.“
Vision Components, Ettlingen Telefon (07243) 2167-0 www.vision-components.com

Anforderungen und Vorteile

Überwachung der Instrumentenströme

Anforderungen:
  • Kennzeichnung aller Instrumente
  • Lesesystem für 2D-Datamatrix-Codes
  • Software-System zum Instrumentenmanagement
Vorteile:
  • strukturiertes und standardisiertes Bestandsmanagement
  • vollständige Dokumentation des gesamten Lebenszyklus jedes einzelnen Instruments
  • verbrauchsstellengenaue Erfassung der Instrumentenströme
  • Kontrolle der OP-Siebzusammenstellung
  • Lückenlose Dokumentation der Sterilgutversorgung
  • optimierte und standardisierte Abläufe
  • Kostentransparenz des gesamten Aufbereitungsprozesses
  • Erfüllen gesetzlicher Anforderungen
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