Seit 15 Jahren werden in der Initiative Top100 innovative mittelständische deutsche Unternehmen ausgezeichnet (siehe Beitrag Seite 14). Von den 282 Bewerbern kamen 178 ins Finale und 100 in die Endrunde. Dazu gibt es dann noch viele 100 Unternehmen, die sich einem derartigen Benchmarking nicht stellen. Was aber zeichnet die prämierten Unternehmen aus?
Sieht man sich die ausgezeichneten und erfolgreichen Unternehmen genauer an, so ist es in erster Linie die unternehmerische Intelligenz, die hier im Vordergrund steht. Diese beinhaltet nicht nur die fachbezogene Intelligenz, sondern vielmehr auch eine ausgeprägte soziale und emotionale Intelligenz. Erstere bezeichnet die Fähigkeit, Bedürfnisse und Wünsche von Menschen zu verstehen, empathisch zu denken und daraus Handlungen auszuführen, die sich am Wohl des anderen und der Gemeinschaft orientieren. Emotionale Intelligenz beschreibt Fähigkeiten wie Kommunikationsfähigkeit, Menschlichkeit, Takt, Höflichkeit. Hier ist auch der Nährboden für Innovation zu sehen, in dem ein Klima geschaffen wird, das die Mitarbeiter dazu ermutigt, ihre Fähigkeiten zur Innovation bestmöglich einzusetzen. Ein fiktives Gegenbeispiel sind Unternehmen, die viel Geld an Unternehmensberater bezahlen, um das zu erfahren, was in den Köpfen ihrer Mitarbeiter längst vorhanden ist. Know-how und Erfahrung der Mitarbeiter aus Unsicherheit, Arroganz oder sonstigen Gründen zu ignorieren hat mit keiner Form von Intelligenz zu tun. Endgültig fatal wird es dann, wenn diese teuer erkauften „Erkenntnisse“ in der Schublade verschwinden, weil sie für die Unternehmensführung blamabel sind. Es ist also schon in der Unternehmerpersönlichkeit begründet, die Innovationen zu initiieren und Innovationsprojekte unterstützend zu begleiten. Innovation ist Führungsaufgabe – besonders bei kleinen und mittelständischen Unternehmen. So stellt der größte Teil der Top100-Firmen Mitarbeitern gezielt „innovative Freiräume“ zur Verfügung, d.h., sie geben ihnen die Möglichkeit, einen Teil der regulären Arbeitszeit selbständig für die Entwicklung von eigenen Ideen zu nutzen. Sie kennen sicher den Spruch: „Halte die Uhr an, um Zeit zu sparen“. So dumm wie dieser Spruch ist auch die Denkweise: „Halte die Mitarbeiter kurz, um Geld zu sparen“.
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