Wer in großem Maß investiert wenn die Wirtschaft brummt und massiv Kapazität abbaut in der Konjunkturflaute, unterstützt ein Phänomen, das in der Volkswirtschaftslehre Schweinezyklus genannt wird. Praktisch heißt das, er wird immer zu spät kommen. Er muss mit großem Aufwand knappe Resourcen beschaffen oder diese abstoßen, wenn keiner sie will.
Beispielsweise will ein Hersteller von Halbleiterlithographietechnik eine vor 2 Jahren in Betrieb genommene Fabrik massiv herunterfahren; mittelfristig seien keine zweistelligen Wachstumsraten zu erwarten. Die allermeisten Manager sind froh über einstellige und kommen damit gut zurecht. Was soll man von einem Manager halten, der zweistellige Wachstumsraten zum Überleben braucht? Auf jeden Fall bewegt er sich genau im Schweinezyklus. Das beschreibt das Verhalten von Schweinezüchtern, die mit Züchten beginnen, wenn die Schweinepreise hoch sind. Klarer Fall, die Schweine müssen erst geboren und großgezogen werden, bevor sie verkauft werden können. Da diese Idee aber nicht nur ein Bauer hat, gibt es zu gegebener Zeit keine zweistelligen Wachstumsraten im Umsatz sondern eine Schweineschwemme.
Die Signale aus dem Markt sollten beim Kapazitätsabbau zum Nachdenken bewegen.
Eine Million Besucher haben auf der IAA in Frankfurt bei rund tausend Ausstellern für Hoffnung gesorgt, dass die Nachfrage nach Autos wieder anziehen werde. Unterstützend wirkt auch die Tatsache, dass der Pkw-Bestand in Deutschland mittlerweile das hohe Durchschnittsalter von 7,5 Jahren erreicht hat. Die Autoindustrie ist eine Schlüsselbranche, von der viele Zulieferer abhängen. Natürlich auch die Lieferanten von Automatisierungstechnik und Qualitätssicherung.
Bei dem Stellenwert, den die Qualitätssicherung in der Automobilindustrie hat, gibt es auch für Hersteller von Visionsystemen, Messtechnik, Werkstoffprüfung und auch für Qualitätsmanager bald viel Arbeit. Diese Perspektive unterstützen auch Spezialmessen für Qualitätssicherer, beispielsweise die Control, die ein voller Erfolg war. Und für die Vision ist absehbar, dass sie daran anknüpfen kann. Einen Bericht dazu finden Sie im Heft.
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