Seit mehr als 25 Jahren befasst sich das in Dortmund ansässige Materialprüfungsamt Nordrhein-Westfalen mit der Prüfung von Sanitärarmaturen. Zahlreiche Anfragen von Herstellern haben das MPA veranlasst sein Prüfungsangebot für diesen Produktbereich zu erweitern.
Mit der mechanischen Dauerfunktions- und Dichtheitsprüfung von 2-Giffarmaturen sowie mechanisch einstellbaren und thermostatischen Mischern kann das MPA NRW jetzt, nach Inbetriebnahme eines neuen Prüflabors, Komplettprüfungen nach allen gängigen Normen für das gesamte Spektrum der Sanitärarmaturen anbieten. Im Bereich der mechanischen Prüfung werden die Bewegungsabläufe an den Bedienelementen der Sanitärarmaturen mit programmierbaren, rechnergesteuerten Prüfeinrichtungen simuliert. Die moderne Prüftechnik ermöglicht eine präzise Einhaltung der in Normen geforderten Genauigkeit. Hierfür werden leistungsgesteuerte Drehstrom-Servomotoren für die 2-Griffarmaturen und Roboter für den komplizierten Bewegungsablauf der Einhebelmischer eingesetzt.
Drehzahlen, Bewegungsgeschwindigkeiten, Kräfte und Drehmomente werden mit modernsten Messsystemen aufgenommen und überwacht. Bei Überschreitung vorgegebener Grenzwerte werden die Prüfabläufe automatisch gestoppt. Die in Prüfnormen vorgegebenen Toleranzen für Druck, Durchfluss und Temperatur werden mit der Wasserversorgung der Prüfstände selbstverständlich eingehalten. Heizung und Kühlung der Prüfstände arbeiten mit einer Genauigkeit von 1 K im Dauerbetrieb.
Das für den Schallschutz innerhalb von Gebäuden bedeutsame Geräuschverhalten von Armaturen und Geräten der Wasserinstallation ist schon seit langer Zeit ein wichtiges Aufgabengebiet.
Aufbauend auf den Ergebnissen der Prüfung des Geräuschverhaltens werden im MPA NRW „Allgemeine bauaufsichtliche Prüfzeugnisse“ erstellt und die Armaturen nach ihrem Geräuschverhalten in entsprechende Gruppen eingeteilt. Diese Prüfungen sind die Grundlage zum Nachweis der Verwendbarkeit dieser Produkte. Die bisherige Prüfnorm DIN 52218 wird ab Juni 2000 durch die internationale Norm DIN EN ISO 3822-05199 abgelöst. Diese wurde unter intensiver Mitarbeit des MPA NRW erarbeitet und die Prüfeinrichtung wurde bereits an die neue Norm angepasst.
Ebenfalls seit vielen Jahren werden im MPA NRW chemische Analysen von anorganischen Werkstoffen zur Kontrolle der in Normen oder Lieferbedingungen festgelegten Anforderungen durchgeführt. Dabei wird u.a. die Schwermetallabgabe wie z.B. Blei, Nickel, Chrom und Zink an Armaturen und Armaturenkomponenten bei beliebigen Wasserqualitäten untersucht,
Die Analyse von Armaturenwerkstoffen (alle Elemente) sowie die Prüfung der Bleiabgabe gemäss NSF 61 gehören ebenfalls zum Prüfangebot. Für die Analysen werden die Verfahren ICP-OES sowie die Graphitofen-AAS eingesetzt.
Alle Prüfeinrichtungen unterliegen einer kontinuierlichen Kontrolle und Kalibrierung nach den Vorgaben des QM-Systems des MPA NRW.
Für den Bereich der Sanitärarmaturen ist das MPA NRW anerkannte Prüfstelle des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V., Bonn) sowie nach DIN EN 45001 durch das DAP akkreditiert.
– QE 507
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