Das neue Messverfahren Renscan DC (DC = Dynamic Compensation) von Renishaw ermöglicht Benutzern von Koordinatenmessgeräten das Messen von Werkstücken bei extrem hohen Geschwindigkeiten, jedoch mit einer Genauigkeit, die zuvor nur bei niedrigen Geschwindigkeiten erzielt werden konnte.
Renscan DC ist ein Bestandteil der UCC-Serie universeller KMG-Steuerungen und kann mit allen Renishaw-Messtastern kombiniert werden. Dadurch ist es auf den verschiedensten Koordinatenmessgeräten einsetzbar, einschließlich denjenigen, die zuvor nicht im High Speed Scanning-Modus betrieben werden konnten.
Renscan DC ist eine merkmalsbezogene Methode zur Kompensation dynamischer Messfehler, die bei hohen Scangeschwindigkeiten auftreten. Diese Kompensation basiert auf einem einfachen Verfahren, bei dem jedes Merkmal an einem Messteil mit zwei verschiedenen Scangeschwindigkeiten gemessen wird – einmal langsam und einmal schnell. Der erste langsame Scan, bei dem die dynamische Fehlerrate sehr niedrig ist, dient als Grundlage für die Messung des Merkmals auf dem verwendeten Koordinatenmessgerät. Unmittelbar nach der langsamen Messung wird das Merkmal mit einer wesentlich höheren Geschwindigkeit gemessen, bei der bedeutend mehr dynamische Fehler auftreten und sich die Messergebnisse stark von denen der langsamen Messung unterscheiden. Anhand dieser Messdifferenzen berechnet die UCC-Steuerung eine dynamische Fehlerzuordnung für das jeweilige Merkmal. Sobald für jedes Merkmal eine dynamische Fehlerzuordnung abgeleitet wurde, können alle weiteren Teile mit denselben Merkmalen bei hohen Geschwindigkeiten gemessen werden, wodurch sich die Messzykluszeiten verkürzen. Die gescannten Rohdaten aus diesen Schnellscans werden von der UCC-Steuerung anhand der dynamischen Fehlerzuordnung, die für das erste Teil berechnet wurde, automatisch angepasst, und die korrigierten Daten werden dem KMG-Benutzer angezeigt. Das gesamte Verfahren ist transparent und erfordert nur für das erste Messteil einige zusätzliche Sekunden. Renscan DC stützt sich auf die Tatsache, dass dynamische Fehler zwar schwer vorhersehbar sind, jedoch gewöhnlich reproduziert werden können.
QE 510
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