Die Zunahme der Modelltypen im Automobilbau führt zu immer kürzeren Erprobungszeiten in der Prototypenphase. Notwendige Veränderungen im Rohkarosseriebau sollten deshalb möglichst frühzeitig erkannt werden.
Dipl.-Phys., MBM Hubert Lechner Steinbichler Optotechnik GmbH (Neubeuern), Vertrieb & Marketing
Die kurze Messzeit, das Fehlen von jeglicher Oberflächenvorbehandlung, die flexible Handhabung und die Mobilität des handgeführten Laser-Scanners COMET T-Scan (Bild 1) helfen diese Aufgabe effizient zu erfüllen. Im Forschungs- und Innovationszentrum der BMW Group in München (von Insidern kurz FIZ genannt) kommen zwei COMET T-Scan Systeme seit über einem Jahr nun erfolgreich zum Einsatz.
Bei der Messtechnik im Versuchsfahrzeugbau werden Analysemessungen sowohl im Karosseriebau als auch am Gesamtfahrzeug durchgeführt. Einzelteile und kleine Zusammenbauten werden schnell und effizient digitalisiert und auf deren Qualität kontrolliert. Von besonderem Interesse sind hierbei Form und Lage der Einzelkomponenten im Fahrzeugkoordinatensystem und die entsprechenden Spaltmaße.
Bei der Online-Messung bewegt sich der Sensor bereits im Fahrzeugkoordinatensystem und die erhaltene Punktewolke wird unmittelbar mit dem geladenen Referenzdatensatz (Mastermodell, CAD-Datensatz) verglichen. So erkennt der Anwender sofort, ob und in welche „Richtung „ das untersuchte Bauteil vom Soll abweicht und kann die entsprechende Korrektur veranlassen. An einem Achsträger (Bild 2) eines Serienfahrzeuges (Bilder echter Prototypenteile unterliegen einer extrem hohen Geheimhaltungsstufe) wird diese Funktionalität der Zeit sparenden Online-Messung exemplarisch gezeigt (Bild 3).
Der zweite COMET T-Scan bei BMW in München wird im Betriebsfestigkeitsversuch eingesetzt (Bild 4 zeigt exemplarisch einen typischen Messbau ). Dort werden Verformungen am Fahrzeug mit COMET T-Scan schnell aufgenommen und mit dem entsprechenden Falschfarbenvergleich und Nadeldiagrammen in der Software COMETinspect dokumentiert. Verformungen können hier zum Beispiel beim Missbrauch der Abschleppvorrichtung im Vorderwagen auftreten (Bild 5 ). Das System wird ebenfalls zur unkomplizierten Messung und Visualisierung von torsionsbedingten Verformungen von Frontscheibenrahmen (Bild 6) eingesetzt.
Bei größeren Objekten kann durch Umstellen des Trackingsystem der räumliche Messbereich einfach erweitert werden. Die einzelnen Positionierungen werden entweder durch freies Matching oder durch Punkte, die gemeinsam durch eine optisch getrackte Messspitze erfasst wurden, in ein gemeinsames Koordinatensystem übergeführt. Eine Zeit sparende und komfortable Lösung bei größeren Objekten stellt die Benutzung des COMET T-Scans im Dual-Optotrack-Betrieb dar. Hierbei werden zwei im gleichen
Koordinatensystem messende Trackingsysteme verwendet, die aus unterschiedlichen Richtungen auf das Messobjekt blicken und in der Mitte des Messraumes einen gemeinsamen Bereich haben. Die optisch getrackte Touchprobe ermöglicht ferner einzelne Punkte und Regelgeometrien wie Löcher zusätzlich mit aufzunehmen.
QE 531
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