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Präzise Modellautos für Experten

Erzeugung von CAD-Daten historischer Fahrzeuge
Präzise Modellautos für Experten

Der Markt für Modellautos ist in den letzten Jahren erheblich gewachsen. Zu den führenden Anbietern qualitativ hochwertiger Modelle gehört die Fürther Firma Schuco. Während bei aktuellen Fahrzeugen die Automobilhersteller den Franken die CAD-Daten zumeist bereits deutlich vor der Markteinführung des neuen Modells als Basis für die präzise Abbildung zur Verfügung stellen, liegen diese bei historischen Fahrzeugen nicht vor. Deshalb hat Schuco den Laser Scanner LS von FARO zur Erzeugung von CAD-Daten historischer Fahrzeuge angeschafft.

Die DICKIE-SCHUCO GmbH & Co. KG mit Sitz in Fürth wurde 1912 gegründet und gehört heute neben SIMBATOYS, DICKIE-SPIELZEUG, EICHHORN, NORIS, DICKIE-TAMIYA, CARSON und BIG zur SIMBA-DICKIE-GROUP. Die Firmengruppe beschäftigt rund 800 Mitarbeiter und zählt mit einem Jahresumsatz von ca. 340 Mio. EUR zu den weltweit Größten in der Spielwarenbranche. Schuco startete bereits Mitte der 1930er-Jahre mit der Produktion von Spielzeugautos – 100 Mio. Stück verkaufte Spielzeuge belegen eindrucksvoll die weltweite Verbreitung der Marke. Heute konzentrieren sich die Fürther schwerpunktmäßig auf den traditionellen und klassischen Sammlermarkt und gehören in diesem Bereich seit über 95 Jahren auch zu den weltweit führenden Herstellern von Modellautos.

Die Franken haben bei ihrer Modellpalette eine klare Strategie: Neben aktuellen Fahrzeugen setzen sie insbesondere auf historische Modelle von Automobilen, Nutzfahrzeugen sowie Traktoren und dies in den Maßstäben 1:43 und 1:18. Vor allem aber legt Schuco allergrößten Wert auf die Qualität und die Detailtreue der Modelle. „Deshalb sind wir sehr neugierig geworden, als uns die Firma FARO mitteilte, dass wir mit ihrem Laser Scanner LS CAD-Daten erzeugen könnten, mit denen wir die Qualität unserer historischen Modelle weiter steigern können. Im Rahmen einer Produktpräsentation wurde dann ein MB Truck – sogar auch unter dem Fahrzeug – eingescannt. Das Ergebnis der Scans beeindruckte uns genauso wie das gesamte Auftreten von FARO. Aus diesem Grund haben wir uns zur Anschaffung des Laser Scanner LS 420 mit einer Reichweite von 20 Metern entschlossen,“ berichtet Udo Plichta aus der Produktentwicklung Sammlerautos, die für die hochwertigen Modellautos von Schuco verantwortlich ist.
FAROs Laser Scanner ist neben dem Modell LS 420 auch als LS 880 mit einer Reichweite von bis zu 70 Metern erhältlich. Der Scanner ist eine hochauflösende und maßhaltige 3D-Photokamera, die die Realität sehr schnell und kostengünstig im Rechner abbildet und damit dreidimensionales Verstehen der realen Verhältnisse effizient macht. Der Laser Scanner hat eine sehr hohe Geschwindigkeit von 120.000 Punkten/sec und kann extreme Auflösungen von 7.600.000.000 Punkten erreichen. Die Daten sind im virtuellen Bereich unabhängig von Raum und Zeit nutzbar und erlauben eine wesentlich zielgerichtetere Zusammenarbeit verteilter Teams über die ganze Lieferantenkette hinweg mit minimalen Reisekosten oder Produktionsabschaltzeiten. Durch die über Jahre hinweg erfolgte ständige Weiterentwicklung ist der Laser Scanner LS ein sehr ausgereiftes Produkt, das hohe Sicherheit auf Erfolg in Projekten bietet und seinen Teil zur wirtschaftlichen Effizienz des Einsatzes beiträgt.
Alexander Bauer, Account Manager Laser Scanner LS bei FARO und Betreuer von Schuco, fügt hinzu: „Software-seitig setzt Schuco FARO Scene zum Anzeigen, Verwalten und Bearbeiten von umfangreichen 3D-Messpunkten aus hochauflösenden Laser Scannern zusammen mit Geomagic Capture – dem sogenannten FARO Design Package – einer Punktwolkenverarbeitungssoftware, die es erlaubt, Punktwolken über gemeinsame Bereiche zu registrieren, ein. Das FARO Design Package bietet den Produktentwicklern den großen Vorteil, dass sie damit einen direkten Datenfluss innerhalb der Entwicklung bis hin zur Produktion des historischen Modells erzeugen können.“
Das Anwendungsspektrum des Laser Scanner LS ist bei Schuco eindeutig definiert und umfasst das Einscannen von historischen Modellen. Betrachtet man den bisherigen Ablauf der Sammlung von Informationen über das ausgewählte historische Fahrzeug, ergeben sich durch den Einsatz des Laser Scanner LS entscheidende Unterschiede: Bisher umfasste die Recherche Kontakte zu Vereinen und Sammlern, die die Fürther dabei unterstützten, Bildmaterial, Prospekte und Zeichnungen mit Daten und Maßstäben zu organisieren, sowie das Originalfahrzeug persönlich ‚unter die Lupe’ zu nehmen. Im Rahmen des Termins vor Ort wurde das ausgewählte Modell nicht nur vermessen, sondern auch 300 bis 400 Bilder gemacht. Diese beinhalten auch und gerade Details aus dem Innenraum, vom Unterboden, den Felgen, dem Raddurchmesser oder den Scheinwerfern.
Die zuvor so dringend benötigten Unterlagen verlieren nach der Anschaffung des Laser Scanners wesentlich an Bedeutung, denn die darin enthaltenen Informationen liegen den Franken nun zumeist in Form von CAD-Daten aus den Scans des LS 420 vor. Zunächst müssen die Produktentwickler aber beim Ortstermin mehr Zeit investieren: „Wir machen zwar nur noch rund 150 Detailfotos vom historischen Modell mit der ‚normalen Kamera’, und auch die Fahrzeugvermessung konnten wir erheblich reduzieren. Hinzu kommen jedoch die Einsatzzeiten des Laser Scanner LS. Nach unseren bisher gemachten Erfahrungen müssen wir für 6 Scans bei einer Auflösung von 1:4, für das Versetzen des Scanners und für die Positionierung der Kugeln mindestens zwei Stunden für ein Modell einkalkulieren,“ berichtet Norbert Lörke aus der Produktentwicklung.
Im Gegenzug verspricht sich Schuco aber durch den Einsatz des Laser Scanner LS deutliche Zeiteinsparungen beim Gesamtprozess. Denn durch die vorliegenden CAD-Daten muss keine zeitaufwendige Konstruktion mehr auf Basis der Bilder erstellt werden. Sobald die CAD-Daten eines Fahrzeugs vorliegen, können die Fürther die Entwicklung des Modells ziemlich pushen. Auf dieser Basis gehen die Produktentwickler davon aus, dass es ihnen der Scanner ermöglichen wird, zukünftig mit der Produktion eines Modells bereits nach neun Monaten, statt wie bisher nach durchschnittlich 12 Monaten, zu starten. Die Produktion des Modells erfolgt im Übrigen – wie auch die Weiterverarbeitung der Daten, die Herstellung der Werkzeuge, die in Stahl gearbeitet werden und später das Abgießen und Abspritzen der Teile erlauben – in China. Das fertige Modell besteht aus fein detailliertem Zinkdruckguss ergänzt mit Messingätzteilen.
Möglicherweise kommt der Laser Scanner LS bzw. die durch ihn gewonnenen Daten demnächst auch noch anderweitig in der SIMBA-DICKIE Firmengruppe zum Einsatz. So könnte es durchaus zu Synergieeffekten beim Datenfluss kommen, wenn von Schuco erzeugte Daten durch eine der Schwesterfirmen weiter genutzt werden würden. Bei der Schulung für den Laser Scanner LS waren bereits zwei Kollegen von der Firma BIG, die die bekannten Bobby-Cars herstellt, mit dabei. Allerdings bietet sich für deren Einsatzzwecke – sie gehen nicht an Originalfahrzeuge ran, sondern reproduzieren vorhandene Modellgrößen 1:1 – besser der kleinere Laser ScanArm von FARO an.
Der Gesamteindruck, den FARO und der Laser Scanner LS bisher bei Schuco hinterlassen haben, ist absolut positiv: Die Fürther sind vollauf zufrieden mit dem Service, der Unterstützung, der Kooperation und den Informationen durch FARO. Auch bei Fragen ist immer jemand erreichbar und hilft ihnen weiter. Auf dieser Basis erlaubt ihnen der Laser Scanner LS, dem Herstellungsbetrieb, dem so genannten ‚Maker’, mehr Informationen über das Fahrzeug zukommen zu lassen, um das Modell weiter zu perfektionieren. So auch vom nächsten Projekt, auf das sich die Franken ganz besonders freuen, da es sich um ein ‚richtig großes Kaliber’ handelt: Ein historischer Omnibus aus den 1960er-Jahren mit einer Länge von rund 9 m ist einzuscannen …
„Wir hatten bereits früher intensiv und aufwendig die Datenaufbereitung von historischen Modellen durchgeführt. Doch der Laser Scanner LS bietet uns zusätzliches Potenzial, unsere Modelle weiter zu verbessern, vor allem die Details für die Sammler noch besser herauszuarbeiten. Der Schlüssel dafür stellen – die bisher bei historischen Fahrzeugen nicht vorliegenden – CAD-Daten dar. Mit dem Aufwand und den Kosten, den wir jetzt mit dem Scanner treiben, müssen wir jedoch auch Top-Qualität liefern … ,“ fasst Udo Plichta zusammen.
Faro Europe, Korntal-Münchingen
Control Halle 4 Stand 4210
QE 511
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