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Präzision, die ins Auge geht

Stereomikroskope in der Produktion chirurgischer Instrumente
Präzision, die ins Auge geht

Operationen an der Augennetzhaut erfordern erfahrene Chirurgen sowie Präzisionstechnik. Der Operateur arbeitet bei der sogenannten Vitrektomie mit Mikroscheren und Pinzetten, die weniger als ein Millimeter dick sind. Alcon Grieshaber ist Spezialist für handgeführte Instrumente für die minimal-invasive Augenchirurgie. Von der Entwicklung bis zur letzten Prüfung begleiten Stereomikroskope von Leica Microsystems die Produkte.

130 Millionen Sinneszellen in der Netzhaut erfassen das Bild von der Welt um uns herum. Wenn diese Schaden nehmen und absterben, verliert das Auge seine Sehkraft. Nicht mehr Sehen können – eine schreckliche Vorstellung. Doch nicht weniger furchteinflößend ist für die meisten von uns die Vorstellung, im Auge operiert zu werden. Ursachen für eine Schädigung oder Ablösung der Netzhaut oder des gelben Flecks (Makula) gibt es viele, und ohne operative Behandlung ist die Gefahr des Erblindens groß. Eine unter 10.000 Personen ist statistisch gesehen davon betroffen. Früh genug erkannt, bestehen dank moderner Augenchirurgie jedoch sehr gute Chancen, dass die volle Sehkraft wiederhergestellt werden kann.

Alcon Grieshaber in Schaffhausen hat die Weiterentwicklung der minimal-invasiven Netzhautchirurgie wesentlich mitgeprägt und mit seinen handgeführten Präzisionsinstrumenten seine führende Position in diesem Segment bis heute behauptet.
Schere oder Pinzette? Mit bloßem Auge kaum zu erkennen
Das Unternehmen hat die Umstellung auf Einweginstrumente weltweit vorangetrieben und die Instrumente für kleinste Abmessungen weiter perfektioniert. Die winzigen Werkzeuge – Scheren, Pinzetten, Häkchen, Messer, Fluid-Handling-Instrumente – passen durch einen Zugang, der weniger als ein Millimeter groß ist. Die Kleinsten messen im geschlossenen Zustand gerade einmal 0,5 Millimeter im Durchmesser. „Unser Vorsprung liegt nicht in dem, was man mit dem bloßen Auge sieht, unser Vorsprung ist mikroskopisch“, beschreibt Jürg Attinger, Geschäftsführer der Alcon Grieshaber AG, seine Präzisionsinstrumente.
Mikroskope an allen Plätzen von Eingangskontrolle bis Endreinigung
Die Qualitätssicherung beginnt bei Alcon Grieshaber schon bevor die Produkte überhaupt gefertigt werden. Bereits Rohlinge, die maschinell gedreht, gefräst und erodiert werden, werden mikroskopisch vermessen. „Wir haben eine für uns optimale Prüffrequenz gefunden, die Zeit, Kosten und Risiko berücksichtigt“, erläutert Heinz Etter, Leiter des Facility Managements bei Alcon Grieshaber. „Bis zum Endprodukt werden spätestens nach zwei bis drei Produktionsschritten alle Teile geprüft. Am Ende steht auf jeden Fall eine 100%-Kontrolle. Kein Instrument geht ohne eingehende mikroskopische Prüfung raus.“ Fast alle Mitarbeiter arbeiten mit einem Mikroskop – in der Eingangskontrolle der Materialien, in der Fertigung und Qualitätskontrolle bis hin zur Endreinigung und Endkontrolle des fertigen Produktes im Reinraum sowie in der Entwicklung. Es gibt hier 118 Stereomikroskope – bei 140 Mitarbeitern – wobei die meisten Geräte den 65 Produktionsmitarbeitern zur Verfügung stehen.
Das geschulte Auge ist unschlagbar
Neben den der quantitativen Analysemöglichkeiten für 2D-Messungen, die das Mikroskop mit entsprechender Software bietet, und den klassischen mechanischen Messmitteln ist auch die visuelle Inspektion unverzichtbar.
Eine Mikroschere hat beispielsweise dreidimensionale Freiformflächen, die eine Ausdehnung von nur 0,5 Millimeter haben. Hier wird das Ist-Stück mit einem Referenzmuster unter dem Mikroskop verglichen. „Dafür gibt es noch keine Technik, die gegen das Auge eines erfahrenen Mitarbeiters konkurrieren kann – vor allem nicht in punkto Zeit und Kosten“, betont Etter. „Die Oberflächenrauigkeit mittels eines 3D-Scans oder der Profilometrie zu untersuchen, das wäre für uns zu zeit- und kostenintensiv. Bei allen möglichen Unsicherheiten der visuellen Prüfung, sind erfahrene Mitarbeiter hierbei unschlagbar“.
Ein Beispiel: Eines der Instrumente wird aus einem Faden gefertigt, der 0,14 Millimeter dick ist bei 0,01 Millimeter Toleranz. Die Mitarbeiter sind so geübt, dass sie den Faden freihändig unter dem Stereomikroskop und ohne Vergleich beurteilen können, ob die Toleranz eingehalten ist. „Die wirklichen Herausforderungen in unserer Qualitätssicherung beginnen da, wo die Kriterien weich werden, wo Referenzmuster oder -fotos gefragt sind,“ erläutert Attinger. „Wir können, dürfen und müssen unseren Mitarbeitern viel zutrauen. Wir holen das, was wir an ‚Erwägungsqualität’ verlieren, durch gute Ausbildung wieder rein. Und bis heute geht die Rechnung auf – obwohl wir hier in der teuren Schweiz und auch noch Einweginstrumente produzieren.“
Alcon Grieshaber setzt in Sachen Mikroskopie auf Stereomikroskope von Leica Microsystems.
Optisch brillante und kostensparende Stereomikroskope
Neben der optischen Qualität schätzt man in Schaffhausen die LED-Beleuchtung, die komfortable und leichte Bedienung, das ergonomische Design sowie das große Sehfeld, insbesondere das 23 mm Sehfeld bei der neuen Generation der Leica M80 und M50. Bei dem Leica M205 mit FusionOptics kommen noch die herausragende Schärfentiefe und die hohe Auflösung hinzu, die speziell für F&E-Aufgaben hilfreich sind. Nahezu alle Mikroskope bei Alcon Grieshaber sind mit LED-Beleuchtung ausgestattet. Mit dieser stromsparenden Lichtquelle konnten bereits 20.0000 KWh pro Jahr eingespart werden. Zusätzlich spart das Unternehmen durch die sehr viel längere Lebensdauer der LEDs gegenüber herkömmlichen Mikroskoplampen.
Ergonomie für alle
Viele Mitarbeiter bei Alcon Grieshaber arbeiten täglich acht Stunden am Mikroskop. Alcon Grieshaber ist innerhalb des Alcon-Konzerns ein Vorreiter in punkto Ergonomie. Ergonomische Stühle, höhenverstellbare Tische, sowie Ellenbogenauflagen, die die Schulterpartie entlasten, sind selbstverständlich. Auch auf individuell angepasste, ergonomische Mikroskope wird großen Wert gelegt. Dazu werden Ergo-Tuben und Okulare eingesetzt, die auf die unterschiedlichen Körpergrößen und Staturen abgestimmt sind. Die Tatsache, dass Leica Microsystems das umfangreichste Ergonomie-Zubehörprogramm für Stereomikroskope bietet, hat entscheidend dazu beigetragen, dass Alcon Grieshaber seit Jahren auf Leica Produkte setzt. Regelmäßig kommt ein Spezialist von der Konzernmutter nach Schaffhausen, der die Arbeitsplätze auf Ergonomie prüft und den Mitarbeitern gegebenenfalls Hinweise und Tipps gibt. Doch damit nicht genug: „Zusätzlich erhält jeder Mitarbeiter auf Wunsch einmal in der Woche eine 30-minütige Massage für Schultern und Rücken. Unternehmen und Belegschaft teilen sich die Kosten“, erläutert Attinger. „Wenn unsere Mitarbeiter sich am Arbeitsplatz und am Mikroskop wohlfühlen, dann sind sie auch leistungsfähiger. Und das ist am Ende auch gut für unser Gesamtergebnis. Wir tragen eine große Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern, ohne die wir nicht erfolgreich sein können.“
Leica Microsystems, Wetzlar www.leica-microsystems.com
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