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Praxis ist das Maß aller Dinge

Individuelle, aufgabenoptimierte IBV-Lösungen aus einem Guss
Praxis ist das Maß aller Dinge

Zur Motek ist wieder showtime für die Anbieter industrieller Bildverarbeitungssysteme – und damit versuchen sich mittlerweile viele, was für Endanwender, wie auch Applikateure die Auswahl nicht gerade erleichtert, zumal sich die BV-Präsentationen und -Applikationen der Aussteller in ihrer optischen Wirkung kaum mehr unterscheiden. Und: machbar ist mit den mittlerweile in Massen verfügbaren (teilweise kess als Standard deklarierten) BV-Komponenten und Softwaretools heute (fast) alles – zumindest auf einer Messe (oder im Labor).

Dipl-Ing. Klaus Dieter Hennecke, Fachjournalist, Olpe

Wer freilich BV-Systeme oder schlüsselfertige BV-Applikationen für seine betriebliche Praxis sucht – sich also für BV-Lösungen interessiert, die sich im industriellen Einssatz unter realen marktwirtschaftlichen Wettbewerbsbedingungen bewähren, sollte „einen Blick unter die Haube“ wagen.
Erhellend ist zum Beispiel immer wieder ein Besuch der Messestandes der visicontrol GmbH. Das inhabergeführte 40-Mann-Unternehmen ist ein Pionier der industriellen Bildverarbeitung, hat in 15 Jahren gut über 2000 BV-Applikationen realisiert, hat mit der eigenen Mess- und Sortiermaschinenbaureihe visiSort einen Standard definiert und jüngst wieder Maßstäbe für die 100% Kontrolle von minütlich bis zu 1200 Schrauben gesetzt und schwört dabei konsequent auf eigene Hard,- Soft- und Lightware.
Obschon visicontrol´s eigene, integrierte Hard- und Softwareentwicklung individuelle, aufgabenoptimierte IBV-Lösungen aus einem Guss nachweislich garantiert, haben sich die Vorteile dieses ganzheitlichen Systemkonzepts anscheinend längst noch nicht bei allen Anwendern, die BV-Lösungen in Eigenregie realisieren möchten, und vor allem auch bei potenziellen OEMs, wie Maschinen- und Anlagenbauern oder auch Roboterherstellern herumgesprochen. Gehör findet, wer am lautesten trommelt! Aber, ob die Botschaft auch immer richtig verstanden wird?
Hoher Entwicklungsaufwand
Geschäftsführer Volker Jauch: „Wir haben das Komponentengeschäft nie richtig forciert, insofern können wir uns über die Zahl der bislang verkauften BV-Systeme nicht beklagen. Nach dem, wie das Geschäft bislang läuft, wird unser Umsatz auch in diesem Jahr gut zweistellig wachsen. Dieser Erfolg basiert vor allem auch auf dem Leistungspotenzial unserer eigenen Hard- und Software. Um weiter technisch ganz Vorne zu sein, treiben wir natürlich einen großen Entwicklungsaufwand, aber der rechnet sich für uns – so oder so. Selbstverständlich wäre es schön, wenn künftig mehr visicontrol-Systeme quasi über den Ladentisch verkauft würden.“
Und warum geschieht das nicht längst? Vielleicht weil visicontrol dem mainstream trotzt, und statt auf PCs, konsequent auf extrem rechenschnelle DSP-basierte BV-Rechner schwört? Oder, weil die Schwaben ihren Systemanwendern keinen bunten Windows-Screen bieten, sondern die komplette, hardwarenah programmierte und extrem laufstabile BV-Betriebs- und die Bediensoftware in einem Flash-ROM unterbringen und ein eigenes, Windows-ähnliches, aber ballastfreies Grafikinterface favorisieren? Oder, weil die BV-Systeme preislich im oberen Segment angesiedelt sind? Oder stört es zum Beispiel OEMs, dass visicontrol eben gerade in der Applikation stark ist und damit als Wettbewerber in spe begriffen wird?
Das mit den OEM´s will Volker Jauch nicht ganz ausschließen, aber auch nicht so recht glauben: „Unsere Applikationsingenieure beschäftigen sich ja hauptsächlich mit Bildverarbeitungsaufgaben, die andere alleine nicht in den Griff kriegen. Wir sind für OEMs also weniger Wettbewerber, als vielmehr ein Lösungspartner.“ Zutreffender sind da wohl die anderen Spekulationen. Volker Jauch: „Es scheint wirklich so, dass alles, was nicht auf PC´s und unter Windows läuft, als nicht zeitgemäß begriffen wird, und vor allem Leute ohne tieferes Hintergrundwissen in der Bildverarbeitung das auch so klassifizieren. Einige Anbieter nutzen diese Voreingenommenheit ganz bewusst für ihre Vertriebsinteressen. Es werden oft Birnen mit Äpfeln verglichen. Wer sich die Mühe macht, erkennt aber schnell die Unterschiede. PCs und auch Windows sind für einen universellen Einsatz ausgelegt. Damit will ich nicht behaupten, dass unser Systemansatz der ultimo ratio ist. Fakt ist jedoch, dass gerade die industrielle Bildverarbeitung ein auf Verarbeitungsgeschwindigkeit und Systemstabilität optimiertes Zusammenspiel von Hardware, Software und Licht erfordert. Zudem sind zumeist mechanischen Baugruppen und deren steuerungstechnische Komponenten, wie Sensoren, Aktoren und Motoren teilweise unter Echtzeitanforderungen zu integrieren. Für unsere BV-Systementwicklung war, ist und bleibt, die industrielle Praxis das Maß aller Dinge. PCs soll man dort einsetzen, wo es Sinn macht.“
Zum Beispiel als Server für die komfortable Auswertung mittels BV gewonnener Prozess- und Messdaten. Hier wird visicontrol zur Motek die deutlich erweiterte Software visi-SPC für Windows-PCs präsentieren. Die aktuelle Version 3.000.3 bündelt unter einer effizient bedienbaren Bedieneroberfläche leistungsstarke Funktionen für die komfortable, wie kundenindividuell definierbare Auswertung, Visualisierung, Dokumentation und Archivierung von BV- Messdaten, wie sie im Rahmen einer SPC oder zur Ermittlung von Prozess- und Messmittelfähigkeit in der Industrie gefordert und üblich sind.
Zielgeführte Benutzerunterstützung
Als weiteres Software-News dürfen sich Anwender der MVS-Bildverarbeitungsrechner auf die jüngste Version der BV-Programmiersoftware visiTeach 5.2 freuen. Die neue Version bietet noch mehr Bedienkomfort, neue Funktionen sowie verfeinerte Algorithmen für die Beleuchtungssteuerung.
Bei der Benutzerführung denkt visiTeach 5.2 quasi immer einen Schritt voraus. Das heißt, wenn der Anwender eine Eingabe für die Parametrierung des BV-Systems abgeschlossen hat, wird ihm automatisch visualisiert, welcher Schritt sinnigerweise als nächstes auszuführen ist. Zahlreiche Versuche haben gezeigt, dass diese „Zielführung“ Anfängern einen deutlich schnelleren Einstieg ermöglicht, aber auch fortgeschrittenen Anwendern Zeitvorteile bringt.
Ein weiteres Highlight ist die adaptive Angleichung der Systemempfindlichkeit an wechselndes Umgebungslicht, respektive an Werkstückoberflächen mit schwankendem Reflexionsverhalten. Durch diese Softwarefunktion werden die Empfindlichkeitsschwellen automatisch nachgeführt, wodurch Oberflächeninspektionen oder Messaufgaben, die unter Auflichtbedingungen durchgeführt werden müssen, absolut problemlos programmierbar sind und vor allem prozesssicher ablaufen.
Ein weiteres News der Version visiTeach 5.2 ist die Statistik-Ausgabe sämtlicher Messergebnisse mit Angabe von Minimum, Maximum, Mittelwert sowie IO, NIO und Fehlerzähler. Eine langwierige Programmierung zur Ermittlung dieser Daten entfällt komplett. Aussagekräftige Datenprotokolle über die Qualität der geprüften Produkte stehen tabellarisch aufbereitet auf Knopfdruck als Textfile zur Verfügung.
Mit visiSPC lassen sich zum Beispiel auch die Daten aus mehreren MVS-Rechnern zentral, wie komfortabel weiter verarbeiten. Für Vernetzung und den Datenaustausch zwischen BV-System und anderen Rechnern ist zum Beispiel TCP/IP nutzbar.
Ohne mechanische Datenspeicher
Wie gehabt, bündelt auch visiTeach 5.2 alle für die Programmierung des Bildverarbeitungssystems erforderlichen Funktionen unter einer schnellen, stabilen, effizienten und anpassbaren Bedieneroberfläche. Die gesamte Betriebs- und Programmiersoftware ist in C und Assembler absolut hardwarenah programmiert und passt in einen Flash-ROM-Speicher auf dem Board der MVS-Rechner. Es braucht keine Festplatte! Als optionalen Massenspeicher integriert visicontrol ein CF-Card-Laufwerk, was in der Praxis immer völlig ausreicht. Das hochintegrierte Hardwarekonzept und der Verzicht auf mechanische Datenspeicher bedeutet schnelles booten und folgenlose Neustarts, zum Beispiel nach einem Stromausfall. Wenngleich der Quellcode von visiTeach 5.2 in einen Flash-ROM passt, bietet das Programmiersystem alle BV-Funktionen und Filter, die für das Erstellen von Messprogrammen erforderlich sind. Volker Jauch: „Die Software ist für uns kein Selbstzweck, sondern wie alle anderen Komponenten, ein Mittel zum Zweck. Wir entwickeln unser BV-System seit 15 Jahren kontinuierlich, stets auf der Basis konkreter Anforderungen aus der Praxis. In visiTeach 5.2 steckt das aktuelle Wissen und die gebündelte Erfahrung aus über 2000 eigene BV-Applikationen. Wenn es neue Anforderungen gibt, entwickeln und programmieren wir die passenden Algorithmen. Und wenn sich herausstellt, dass die Lösung von allgemeinem Interesse ist, implementieren wir sie als neue Standardfunktion in unser System.“
Mehr noch: Die MVS-Rechner bieten für die Applikation von Haus aus gleich noch eine stabile SPS, durch die sich ohne zusätzliche Kosten (und Schnittstellenprobleme) durchaus recht anspruchsvolle Maschinensteuerungen realisieren lassen, was visicontrol bei den eigenen visiSort-Maschinen dann auch selber konsequent nutzt. Die „Ansprache“ der 16 digitalen, potenzialfreien I/Os und des Drehgebereingangs ist ebenfalls komplett in visiTeach integriert. Auch hier gilt: kein zusätzliches Equipment, keine aufwändige Anpassung erforderlich. Die für anspruchsvolle BV-Lösungen eminent wichtige Beleuchtungssteuerung ist ebenfalls inklusive. Die von visicontrol anforderungsindividuell berechneten und inhouse gefertigten Beleuchtungskörper (visiLum) lassen sich mit visiTeach Software-gesteuert auf Blitzfrequenzen zwischen 15µs bis 60,2 ms einstellen. Das Zusammenspiel aller Komponenten und Funktionen gelingt, ohne dass der Anwender eine einzige Zeile Programmcode schreiben muss. Und: im Gegensatz zu BV-Entwicklungspaketen und BV-Software-Bibliotheken anderer Anbieter kostet visiTeach keinen Cent Lizenzgebühr. Die Einführungsschulung für neue Kunden ist zudem inklusive. Und wenn wir schon beim Thema Kosten sind: Auch für Applikationsberatung und Telefonsupport gilt der Nulltarif. Ebenso kostenlos: die nachfrageorientiert organisierten Schnupperkurse für interessierte BV-Aspiranten in der Firmenzentrale in Weingarten.
Berücksichtigt man bei einem Kostenvergleich verschiedener BV-Systeme neben den konzeptionellen Unterschieden auch noch die Services des Anbieters, kann so eine ganzheitliche Blickweise vermeintlich hohe Anschaffungspreise vermutlich manches Mal relativieren. Volker Jauch: „Wer bei Investitionen in Bildverarbeitungssysteme nur auf die reinen Anschaffungskosten guckt, gehört einfach bestraft. Qualität hat immer ihren Preis, aber auch ihren Wert.“
Außerdem gilt, ohne vernünftige Marge kein Fortschritt. Visicontrol betreibt einen hohen F&E-Aufwand wodurch auch die Kunden technologisch am Ball bleiben. So wird zur Motek als weiterer Evolutionsschritt erstmals öffentlich die hard-, wie auch softwaretechnische Integration einer Megapixelkamera demonstriert.
QE 530
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