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Qualität beginnt beim Anlagenkauf

Die Fertigungslinie – ein ganzheitliches Qualitätskonzept
Qualität beginnt beim Anlagenkauf

Qualität beginnt beim Anlagenkauf
CAQ-Systeme haben manchmal gravierende Nachteile, etwa gerade durch eine hohe Modularisierung, wenn es z.B. um ganzheitliche Lösungen für Fertigungslinien geht. Qualität beginnt mit der Abnahme der Anlage im Zuge der Bestellung und endet bei der Beobachtung einer nahezu 100%-igen Produktqualität.

Dr. Jörn Krautwurst, AHP GmbH, Glücksburg

Fertigungslinien findet man heute überall in der Serienproduktion. AHP hat mit dem Modul iQ-FL (Fertigungslinie) eine in dieser geschlossenen Form erstmalige Betreuungssoftware für Fertigungslinien entwickelt.
Im Folgenden werden die DV-technisch unterstützten Teilbereiche, die alle in einem einzigen Modul iQ-FL zusammengefasst werden, beschrieben.
Die Anschaffung
Die Anschaffung einer Fertigungslinie verlangt nach einem ausgefeilten Qualitätsmanagement.
Vor der Bestellung sind diverse Einzelprojekte mit betriebswirtschaftlichen, fertigungstechnischen, sicherheitstechnischen usw. Inhalten zu managen, terminlich abzustimmen, in vielen Besprechungen zu koordinieren und letztlich zu bewilligen.
Mit der Bestellung beginnt die Einführungsphase mit baulichen Maßnahmen, Prüfungen der Maschinenfähigkeiten, Installationen bis zur Produktionsfreigabe; das Gleiche gilt bei umfassenden Linienumbauten.
Für alle Phasen von technischen und betriebswirtschaftlichen Teilprojekten, die immer mit Entscheidungen und Freigaben verbunden sind, wird das Modul iQ-ECM (Engineering Change Management) in iQ-FL integriert.
Maschinen-Fähigkeitsanalysen werden im Zuge von Abnahmen mit der Ermittlung der klassischen Prozessindizes durchgeführt.
Dafür wird die vollständige Leistungsfähigkeit der Fertigungsprüfung (iQ-FEP) mit der Schnittstelle zu qs-STAT integriert.
Die Anlagen-Stammdaten
Für die genaue Qualitätsermittlung und für die Instandhaltung wird die Fertigungsanlage stationsgenau als Betriebsmittel erfasst. Jede Station innerhalb der Fertigungslinie kann bei Bedarf selbst wieder detailliert werden, bis hin zur Ersatzteil-Bevorratung.
Eine Fertigungslinie kann in der Regel eine überschaubare Zahl von Varianten eines Produktes herstellen. Für jede Produktvariante wird je Station erfasst:
  • welche Wertschöpfung auf dieser Stationen erfolgt, z. B. Prozesskosten je 100 Stück
  • welche Einzelteile in der Station zu dem Produkt verbaut werden
So lassen sich z.B. für die verbauten Teile von einzelnen Produkten, die an einer Station als fehlerhaft erkannt und ausgeschossen wurden, die Mengen ermitteln, um für die zu fertigende Menge die Ausschussanteile nachzubestellen.
Die Fertigungsaufträge
Die für die Linie anstehenden Fertigungsaufträge werden vom ERP-System (z. B. SAP R/3 PP) übernommen. Sie werden bei Produktionsbeginn aktiviert. Unterbrechungen und Auftrags-Splits sind möglich. Alle Betriebsdaten können über manuelle oder automatische Fertigmeldungen. (Gut-Menge, Ausschuss) für die Rückmeldung an das ERP zum Fertigungsauftrag erfasst werden. Eine Einplanung der Fertigungsaufträge kann unter Nutzung eines Schichtplanes erfolgen.
Die Produktqualität
Die Erfassung der Produkt Qualität ist sehr vielfältig. iQ-FL unterstützt folgende Formen:
Fehlersammelkarte (FSK)
Typischerweise wird die FSK an manuell betriebenen Stationen, bei denen eine 100% Kontrolle erfolgt, gepflegt.
Die in der Regel zu erfassenden Q-Daten je Teil sind verursachende Station und Fehlerart. Die Pflege der FSK kann am Bildschirm oder viel praktischer in Strichlistenform auf Papierbelegen erfolgen. Die Belege werden dann manuell oder bei einer ausreichend großen Anzahl wesentlich wirtschaftlicher durch Einscannen am PC nacherfasst.
SPC
Es können Prüfplätze für eine oder mehrere Linien eingerichtet werden. An diesen Plätzen prüfen die Werker attributive und variable Merkmale an Teilen einer Stichprobe. Die üblichen Techniken (Anschluss von Messmitteln, Führen von Regelkarten usw.) sind verfügbar.
Prüfautomaten
An einzelnen Stationen werden auch automatische Prüfungen erfolgen. In der Regel können die Q-Daten DV-technisch erfasst und z. B. über die Funktion des Moduls iQ-MESSDAT dem Prüfauftrag der Linie verbunden werden.
Prüfungen durch den Einsteller
Der Einsteller macht nach einer Justage oder Umrüstung eine Überprüfung der Prozess- und der Produktqualität der ersten danach gefertigten Teile. Er dokumentiert seine erfolgreichen Einstellungen der Stationen in einem eigenen oder in dem allgemeinen Prüfauftrag zur Linie.
Die Prozessqualität
Immer mehr Fertigungs- und Montageprozesse werden mit Sensoren ausgestattet, mit denen Temperaturen, Drücke, Drehmomente, Einpresskräfte usw. nun ständig ermittelt werden. Diese Daten der Prozesse sind genau so wichtig wie die Q-Daten des Produktes. Sie werden von den Herstellern der Fertigungsanlagen mit verschiedenen Schnittstellen-Techniken für integrierte Auswertungen (Korrelation Produkt/Prozess-Qualität) ausgestattet.
Mit dem Modul iQ-MESSDAT können die Daten je nach Bedeutung vollständig oder abgestuft übernommen werden. Die Daten werden in einen Linien-Prüfauftrag gebucht. Es stehen alle klassischen Auswertungen wie das Führen von Regelkarten, die online-Überwachung von Ausreißern, Auswertungen zu attributiven Merkmalen usw. zur Verfügung.
Die Kalibrierung
Die regelmäßige Kalibrierung von Prüfeinrichtungen, die Bereitstellung von Musterteilen für die Justage (Eichmeister) usw. werden vor allem aufgrund unterschiedlicher Werksverantwortlichkeiten nicht in das Modul iQ-FL einbezogen, sondern verbleiben im Prüfmittel-Management.
Die Störungen
Jeder beliebige Stillstand der Linie kann für Maßnahmen und Auswertungen erfasst werden. Meistens konzentriert man sich auf Störungsmeldungen. Es wird der Stillstandsgrund (mechanische Fehler, keine Teileverfügbarkeit, Justagearbeit usw.) angegeben.
Bei Störungen werden Station, Fehlerart, Fehlerursache, Behebungsmaßnahme usw. erfasst. Falls Maßnahmen, die über die Möglichkeiten des Werkers oder des Einstellers hinausgehen, erforderlich werden, kann der zuständige Instandhalter sofort benachrichtigt werden.
Betreut iQ-FL gleichzeitig mehrere Linien, so können Fehler aus Prüfaufträgen und Störungen an den Q-Leitstand gemeldet werden. Damit lässt sich die Qualität der werksweiten Produktion von einer zentralen Stelle aus ständig beobachten.
Auswertungen
Auswertungen können spontan ausgelöst werden, wenn z. B. bei einer SPC-Fehleranalyse Probleme durch Überschreiten von Eingriffgrenzen angezeigt werden.
In der Regel sind für turnusmäßige Besprechungen auf den unterschiedlichsten Entscheidungsebenen Berichte über den zurückliegenden Zeitraum zu erstellen.
  • Liniendurchsatz je Artikel
  • Linienverfügbarkeiten mit Stillständen
  • Häufigkeit und zeitliche Auswirkungen von Störungen
  • Ausschusskosten nach verbauten Teilen und Wertschöpfung bis zur Aussortierung in der Linie
  • Produktfehler
  • Liste über in Ausschussteilen verbaute, nachzubestellende Teile
  • Instandhaltungsberichte
  • Dokumentation der Prozessqualität nach Stationen, attributive und variable Merkmale
AHP GmbH, Glücksburg
QE 503
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