Startseite » Allgemein »

„Qualität – ein Leben lang“

8. BQF Bergisches Qualitätsforum 2003
„Qualität – ein Leben lang“

„Qualität – ein  Leben lang“
Prof. Dr. rer. nat. Roland Keck eröffnet das 8. BQF
Das 8. Bergische Qualitätsforum fand am 25. und 26. November 2003 im Forum Niederberg in Velbert statt und sprach nicht nur die Fachleute aus den Produktionsbetrieben an, sondern ganz bewusst junge Menschen, d.h. Auszubildende und Schüler (sowie deren Lehrer). Damit sollte der Tatsache Rechnung getragen werden, dass der Faktor Qualität in unterschiedlichen gesellschaftlichen Feldern von Bedeutung ist.

Zweier historischer Ereignisse „140 Jahre“ und „50 Jahre“ wurde besonders gedacht: zum einen wurde an die 1863 in Barmen gegründete „Höhere und Niedere Gewerbeschule“ erinnert, aus der über mehrere Stufen hinweg im Jahre 1971 die heutige „Bergische Universität Wuppertal“ entstand. Zum anderen ist die Region stolz darauf, dass sie als Wiege der organisierten deutschen Qualitätsbewegung gelten darf. Vor wenig mehr als 50 Jahren (1952) kam es nach Vorläufern in Wuppertal zur Gründung der Arbeitsgemeinschaft Technische Statistik (kurz TESTA genannt) im Ausschuss für wirtschaftliche Führung (AWF/ASQ) aus der letztlich, 1968 ausgerufen und 1972 als Verein registriert, die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) hervorging.

Die zweitägige, kostenfreie Veranstaltung bot den Teilnehmern Fachvorträge und Ausstellervorträge, Workshops sowie eine Ausstellung, an der sich mehr als 50 Unternehmen und Institutionen beteiligten.
Die Organisation lag in den Händen von Prof. Dr. Roland Keck (MeteQ und ZQM), Dipl.-Ing. Thomas Stöber (Erbslöh AG) und Prof. Dr. Jürgen Schlingensiepen (Bergische Universität).
Mit dem Motto „Qualität – ein Leben lang“ wurden zwei Aspekte hervorgehoben. Zum einen ist Qualität – weder objektiv noch subjektiv – keine stabile Größe, sondern muss ständig neu erfahren, empirisch angewandt und täglich weiterentwickelt werden. Zum anderen gilt es zu erkennen und umzusetzen, dass nicht früh genug damit begonnen werden kann, das Qualitäts-Gedankengut in Erziehung und Ausbildung zu vermitteln, da Qualität ein Weg des Denkens ist und in den Köpfen der Beteiligten entsteht.
In seiner Eröffnungsansprache betonte Prof. Dr. Keck die Verpflichtung des Managements, das QM-System fortlaufend zu optimieren und den Mitarbeitern zu vermitteln, dass es gesicherte Arbeitsplätze nur durch Qualität, Produktivität und zufriedene Kunden gibt. Qualität in der Weiterbildung sei jedoch mehr als „Kundenorientierung“. Hier gälte es, als Grundlage für die berufliche Kompetenz außer dem Grundlehrstoff mehrdimensionale Qualitätsprofile zu vermitteln.
In einem dieses Thema aufgreifenden Vortrag wurde ausgeführt, dass bei der aktuellen Diskussion um die Leistungsqualität deutscher Schulen ein erweitertes Aufgabenspektrum im Zentrum der Interessen steht. Hierbei stellt sich die Frage nach dem Typ von QM-System, das den schulischen Anforderungen am ehesten genügt. An einem konkreten Beispiel wurde die Implementierung des QM-Systems der EFQM veranschaulicht.
Ein weiteres Referat gab Antworten auf die Frage, was die Unternehmen von Berufsanfängern erwarten. Dabei wurde darauf hingewiesen, dass viele Lehrstellen unbesetzt bleiben, weil geeignete Bewerber nicht zur Verfügung stehen. Zur Verbesserung dieser Situation wurde ein Modell der Zusammenarbeit von Unternehmen und Schulen erläutert.
Dem Qualitätsmanagement in der Dienstleistung war ein anderer Beitrag gewidmet. Der Kunde kauft heute nicht mehr nur ein Produkt, sondern er verlangt ganz wesentlich Attribute, die seine Zufriedenheit sicherstellen. Für den Dienstleister bedeutet dies, nicht allein Aufträge auszuführen, sondern Kundenprobleme zu lösen.
Zum Thema „Erfüllung von Kundenforderungen“ wurde die Planungs- und Kommunikationsmethode „Quality Function Deployment“ (QFD) vorgestellt. Der Beitrag schilderte die Erfahrungen und Probleme, die bei der Einführung der Methode in einem Unternehmen auftreten können und nannte verschiede Punkte, die zu beobachten sind, um die Einführung nicht scheitern zu lassen.
Mit besonderer Aufmerksamkeit nahmen die Besucher die Vorstellung der „Brose-Arbeitswelt“ zur Kenntnis. Dieses von der Unternehmensgruppe Brose entwickelte und installierte „Organisations- und Arbeitszeitmodell“ erregt durch seinen innovativen Ansatz Aufsehen: ein flexibles Bürokonzept in Verbindung mit modernster satellitengestützter Kommunikationstechnik, variable Arbeitszeit, ein leistungsorientiertes Beurteilungs- und Vergütungssystem sowie neuartige Sozialleistungen in den Bereichen Betriebsgastronomie, Gesundheit und Fitness.
In einem Referat „Business Excellence als Unternehmensspiel“ wurde der Wandel im Qualitätsmanagement aufgezeigt. Es wurden Prinzipien des Business Excellence genannt sowie der Anwendungsnutzen durch dieses Modell beschrieben.
Der letzte Beitrag beschäftigte sich mit der „Zukunft des Qualitätsgedankens“. Ausgehend von den Produktionsfaktoren Arbeitswelt, Technologie, Umfeld und Qualifikation wurde ein Szenario der künftigen Herausforderungen entwickelt. Bei den Technologien werden sich verstärkt diejenigen durchsetzen, deren Anwendungen interdisziplinär nutzbar sind. Hier können beispielhaft genannt werden die Informationstechnik, die Nanotechnologie, die optischen Technologien und die Mikrosystemtechnik. Diese Techniken und Technologien beeinflussen nicht nur die zukünftigen Produkte, sondern auch unsere Arbeitswelt. Spezialisten unterschiedlicher Fachrichtungen sind gemeinsam gefordert, ressourcenschonende Produkte mit nachhaltigen Eigenschaften zu entwickeln.
QE 503
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Quality Engineering
Titelbild QUALITY ENGINEERING Control Express 1
Ausgabe
Control Express 1.2024
LESEN
ABO
Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Whitepaper zum Thema QS


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de