„Es gibt überhaupt nichts zu beschönigen, wir haben im Moment absolut stürmische Zeiten in der Photovoltaik.“ Das sagt Frank Asbek, Vorstandschef des Solartechnik-Herstellers Solarworld. Und er hat Recht. Einschneidende Kürzungen bei den Förderungen und die aggressive Preispolitik der asiatischen Konkurrenz setzen die deutschen Anbieter unter Druck.
Diesen Kampf können die heimischen Hersteller nur mit ihren eigenen Waffen gewinnen. Durch den Boom der vergangenen Jahre konnten sie sich im Solargeschäft viel Kompetenz aneignen und ihre Technologien weiter entwickeln. Die Qualität ihrer Produkte ist das scharfe Schwert, mit dem sie sich gegen die Wettbewerber behaupten können. Sie bietet die Möglichkeit, sich vom restlichen Markt abzuheben.
Gleichzeitig müssen die Produktionskosten niedrig gehalten werden. Daher wird der Einsatz von möglichst vollautomatisierten Produktionsanlagen noch stärker an Bedeutung gewinnen – und die Integration von Systemen zur Qualitätssicherung. Die Anforderungen an diese Lösungen sind groß. Sie müssen eine besondere Prüfgenauigkeit und hohe Taktzahlen gewährleisten. Doch Technologien wie etwa moderne Machine-Vision-Systeme erfüllen die erforderlichen Kriterien.
Somit könnte die Krise der Solarindustrie eine Chance für Hersteller und Dienstleister werden, die sich im Markt für Qualitätssicherung tummeln. Beispiele aus anderen Branchen wie etwa der Automobilindustrie haben gezeigt, dass diejenigen Unternehmen am besten in den neuen Aufschwung starten, die während der Krise in die richtigen Technologiefelder investiert haben. Solarworld-Chef Asbek will laut eigener Aussage auf „deutsche Qualität“ setzen. Andere Unternehmen werden seinem Beispiel folgen.
Werner Götz
Chefredakteur
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