Startseite » Allgemein »

Qualität, Innovation, Six Sigma und QM

„Club der Besten“ bei Porsche in Leipzig
Qualität, Innovation, Six Sigma und QM

Auf Einladung von Porsche Leipzig traf sich der Club der Besten der Akademie für Qualitätsmanagement zu seinem 8. Erfahrungsaustausch am 2. Juli in Leipzig. Getagt und genächtigt wurde im Breitenfelder Hof in Leipzig.

Dr.-Ing. Manfred Jahn, AfQ Akademie für Qualitätsmanagement, Altdorf

Wie üblich trafen sich die Clubmitglieder am Donnerstag Abend bei einem exquisiten Buffet. Der Gastgeber dieses Abends, Herr Frank Tuch, Leiter Qualität bei Porsche Leipzig, hieß die Gäste in Leipzig herzlich willkommen. Begrüßt wurden die Teilnehmer auch vom Sprecher des Vorstandes der Technischen Akademie Wuppertal, Herrn Erich Giese. Einen herzlichen Dank für die perfekte Vorbereitung der Veranstaltung richtete der Leiter der AfQ, Herr Dr. Manfred Jahn, an die Qualitätsbeauftragte von Porsche Leipzig, Frau Grit Lippmann.
Das Highlight des Freitags (02. Juli) war natürlich der Besuch des Montagewerks von Porsche Leipzig. Hier findet die Endmontage und Auslieferung des Cayenne statt, der sich auf der Straße und im Gelände gleichermaßen wohl fühlt. Mit Motoren von 250 bis 450 Pferdestärken ist er zu haben.
Die fachkundigen Besucher waren beeindruckt vom Produktions- und Qualitätssteuerungssystem, das ihnen von Frau Lippmann erläutert wurde. Alle Montage- und Fahrzeuginformationen erhält der Mitarbeiter an seinem Arbeitsplatz über einen Touch-Screen-Monitor, über den auch alle qualitätsrelevanten Informationen erfasst werden. Der Porsche-Philosophie entsprechend ist die Montagestraße natürlich mit hochmodernsten Montagehilfen bestückt, es ist aber kein einziger Roboter im Einsatz.
Handarbeit in Reinstkultur findet in einem gesonderten Teil der Montagehalle statt – hier wird der neue Carrera GT gebaut. Ein zweisitziger Sportwagen mit 612 PS unter der Haube, der es auf stolze 330 km/h bringt. Dem Käufer ist eine limitierte Stückzahl von 1500 garantiert. Jedes einzelne Fahrzeug, das die Montagehalle verlässt – ob Cayenne oder Carrera GT – wird auf der werkseigenen Einfahr- und Prüfstrecke, die einem Formel 1 – Kurs ähnelt, – auf Herz und Nieren getestet.
QM als Managementsystem
Begonnen hatte der Freitag mit dem Thema „QM als Managementsystem“. Was man bei ING-DiBa darunter versteht präsentierten Ingrid Vollweiter, DiBa Nürnberg und Beate Barth, Abteilungsleiterin Total Quality Management der ING-DiBa Frankfurt.
Das ING-Flaggschiff im Direktbanking (3,7 Mio. Kunden) hat es sich zum Ziel gesetzt, durch konsequente Steigerung und Sicherung der Qualität auf dem Wachstumsmarkt des Direktbankengeschäftes eine Pionierrolle zu übernehmen. Um den hohen Qualitätsstandard zu sichern und weiter auszubauen, startete die ING-DiBa in 2004 eine Qualitätsoffensive: Die Abteilung Total Quality Management steht für die Umsetzung dieser umfassenden und ambitionierten Unternehmensstrategie. Qualitätsmanagement steht bei ING-DiBa für ein ganzheitliches Managementsystem. Der Fokus liegt auf der Qualitätssicherung aller Dienstleistungsprozesse.
Im „Erfolgsdreieck“ der ING-DiBa bilden Einfachheit (einfach verständliche Produkte) und Qualität (den hohen Qualitätsstandard sichern und weiter ausbauen) die Basis. An der Spitze dieses Dreiecks steht Fairness (Produkt-Transparenz, keine „Lockvogel-Angebote“). Eine der Devisen von ING-DiBa lautet „Qualitätssicherung ist Zukunftssicherung“. Bei ING-DiBa werden unternehmensweit Qualitätsziele gesetzt und verfolgt. Qualitätssicherung ist das oberste Gebot. Das Qualitätsmanagement unterstützt dabei das Unternehmen in seiner Gesamtheit.
Für die Qualitätspolitik heißt das: Qualität im Sinne des Kunden wird erreicht durch ständige und nachhaltige Verbesserung von Dienstleistungen und Prozessen. Diese ist Grundlage für 10 Commitments, die für ING-DiBa Mitarbeiter mit Führungsverantwortung gelten. Eines davon lautet: „Ich bin verantwortlich für das Qualitätsbewusstsein meiner Mitarbeiter und sorge für permanente Qualitätssteigerung.“ Frau Vollweiter und Frau Barth hatten viele wissbegierige Nachfragen der Teilnehmer, die von ihrer Präsentation sehr beeindruckt waren, zu beantworten.
Vom Qualitätsmanagement zum Innovationsmanagement
Nach dem Besuch bei Porsche und einer Stärkung im Casino setzte Dietmar Knabe von TQM2000 den Erfahrungsaustausch mit seinem Vortrag zum Thema „Vom Qualitätsmanagement zum Innovationsmanagement – Strategien für einen dauerhaften Wettbewerbsvorsprung“ fort. Als zentrale These formulierte er die Notwendigkeit einer stärkeren Fokussierung der Unternehmen auf das Innovationsmanagement als zukünftigen wettbewerbsentscheidenden Erfolgsfaktor.
Selbst professionell organisierte Qualitätsmanagementsysteme – und daraus resultierend qualitativ hochwertige Produkte – werden in Zukunft um neue Ansätze erweitert werden müssen, um langfristig Wettbewerbsvorteile zu realisieren und damit die Existenz der Unternehmen zu sichern. Die Fähigkeit von Unternehmen, ergänzend zu den bisherigen Produktverbesserungen neuartige, innovative Problemlösungen zu generieren und damit sowohl existierende als auch neue Kunden langfristig an sich zu binden, wird zunehmend zum entscheidenden Erfolgskriterium. Auf die QM-Verantwortlichen werden damit interessante zusätzliche Anforderungen zukommen.
Dietmar Knabe stellte ein Modell zur Implementierung eines Innovationsprozesses vor und ergänzte es mit verschiedenen Beispielen für die erfolgreiche Entwicklung neuer Geschäftsfelder und innovativer Produkte.
Die Tatsache, dass nur rund 5% aller innovativen Ideen zu Markterfolgen werden, zeigt, welche große, noch ungenutzte Potenziale – trotz Qualitätsmanagement und normativer Regelungen zur Produktrealisierung – in vielen Unternehmen erschlossen werden können und müssen. Die unsystematische Umsetzung von Innovationen, der ausbleibende Markterfolg und daraus folgend die Entwertung der personellen und finanziellen Investitionen führt in vielen Unternehmen zu einer Verschärfung der durch geringe Margen und Eigenmittel angespannten Situation. Aus diesem Grund wurden im Vortrag die Gründe für das Scheitern ebenso dargestellt wie die erfolgskritischen Faktoren eines Innovationsprozesses.
Die lebhafte Diskussion im Anschluss des Vortrages zeigte das große Interesse an diesem Thema.
Six Sigma in der Praxis
Zum Abschluss des Erfahrungsaustausches in Leipzig sprach Michael Wänke, ebenfalls TQM2000, zum Thema „Six Sigma in der Praxis“.
Von vielen Unternehmen wird heute Six Sigma auch von ihren Lieferanten gefordert, da der Kunde die Verschwendung in den Prozessen im kalkulierten Preis mitbezahlt. Dies insbesondere in den Positionen: Ausschuss, Nacharbeit, Reklamationen, Sonderfahrten, unnötige Änderungsschleifen in der Entwicklung, zu hohe Lagerkosten, zu hohe Prüfkosten. Um Verschwendungen vorzubeugen, bzw. diese zu reduzieren, bedarf es einer interdisziplinären Arbeit, der Beherrschung verschiedener Methoden und eines straff geleiteten Projektmanagements. Hier unterscheidet sich Six Sigma von Vorschlagswesen und KVP. Herr Wänke stellte dann noch ein Projekt der AfQ zur Implementierung von Six Sigma in einem Unternehmen vor, das er als Trainer betreut.
In 5 Modulen zu je 2 Tagen erlernen die „Prozessmanager“ die wesentlichen Methoden und Techniken für ihre, aus der Unternehmensdringlichkeit, festgelegten Projekte. In den 5 Modulen: Problembeschreibung, Messen, Analysieren, Verbessern/Umsetzen und Controlling, werden Methoden und Techniken geübt und umgesetzt. Zu Beginn des jeweils nächsten Moduls präsentieren die Projektleiter vor der Geschäftsführung die Ergebnisse und tragen bei Bedarf die notwendigen Unterstützungsmaßnahmen vor. Der Trainer gibt die fachliche Unterstützung. Der Controller der Firma unterstützt die Projekte mit der betriebswirtschaftlichen Beratung. Die Prozessmanager können diese Arbeit in den Projekten neben ihrem „Tagesgeschäft“ durchführen. Das Projekt wird im Herbst diesen Jahres zu einem ersten Abschluss kommen.
Ergänzt wurde der Vortrag von Michael Wänke durch die Beiträge von Teilnehmern zu ihren Erfahrungen im eigenen Unternehmen bei der Einführung und Umsetzung von Six Sigma.
Nächster Treff
Letzter Tagesordnungspunkt des Clubtreffens war wie immer die Abstimmung über die Themen für das nächste Clubtreffen, das im November im TAW-Weiterbildungszentrum in Wuppertal stattfinden wird.
Themen sind dann:
  • Wissensmanagement Referent: Herr Werner Neuhauser, Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG, Coburg
  • Rechtliche Auswirkungen von QS-Vereinbarungen
  • Risikomanagement (Basel II / Methoden)
Weitere Informationen:
AfQ Akademie für Qualitätsmanagement,
Herrn Dr.-Ing. Manfred Jahn,
Fritz-Bauer-Straße 13
90518 Altdorf
Tel.: 09187/931–300, Fax: 09187/931–301
e-Mail: afq@taw.de
Internet: www.afq-taw.de
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Quality Engineering
Titelbild QUALITY ENGINEERING Control Express 1
Ausgabe
Control Express 1.2024
LESEN
ABO
Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Whitepaper zum Thema QS


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de