Fertigende Unternehmen legen zunehmend Wert darauf, ihre Qualitätsprozesse zu strukturieren und zu dokumentieren. Langfristig soll so die Produktion noch effizienter werden, um wettbewerbsfähiger zu sein und nicht zuletzt dem aus der Finanzkrise resultierenden noch schärferen Kostendruck standzuhalten. Zudem: Eine hohe Qualität und guter Service binden Kunden.
Gerade mittelständische Unternehmen stehen in punkto Qualitätssicherung vor besonderen Herausforderungen, aber auch enormen Chancen. Ihre Kunden sind häufig größer als sie selbst, geben Einkaufspreise vor und haben höchste Anforderungen an Qualität und Service. In der Fertigung Probleme möglichst schon zu erkennen, bevor sie nach außen hin wahrgenommen werden, Reklamationen kundenorientiert zu handhaben, zugesagte Liefertermine zu halten und auf Kundenanfragen schnell zu reagieren, sind demnach wesentliche Anforderungen der Unternehmen an die eigenen Prozesse. Erreichen lassen sich die gesteckten Ziele mit einer sinnvoll geplanten CAQ-Lösung, wenn vor allem auch organisatorische Verfahren und Strukturen neugeordnet werden.
Die Integration von Qualitätsdaten und Workflow-Funktionalitäten in ERP-Systeme ist jedoch selten ohne Weiteres möglich. Geht es etwa darum, die Prozessüberwachung und Dokumentation der Ergebnisse ebenfalls im ERP-System abzubilden, müssen auch beim Microsoft-ERP-System Dynamics NAV – gedacht speziell für mittelständische fertigende Unternehmen (siehe Kasten) – entsprechende Lücken geschlossen werden.
Ein Beispiel für relevante Qualitätsprozesse ist die Arbeit mit Prüfplänen und Prüfmitteln. Diese können für einzelne Unternehmen sehr unterschiedlich ausfallen. So werden etwa bei einer Stücklisten-orientierten Produktion, etwa bei der Geräteherstellung in der Medizin- oder Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, andere Prüfmaßnahmen durchgeführt als in der Rezeptur-orientierten Produktion, wie beispielsweise in der Getränkeindustrie oder Pharmazie.
Als Microsoft-Gold-Partner bietet die Nürnberger prisma informatik für beide Produktionsvarianten eine Erweiterungskomponente zu Dynamics NAV an, die Applikation QSP-IT. Bei dieser können zu jedem Artikel oder jeder Artikelkategorie beliebig viele unabhängige Prüfpläne hinterlegt werden, die einen Zertifizierungsprozess durchlaufen müssen. Jeder Prüfplan umfasst wiederum zahlreiche Prüfmaßnahmen und Vorgabewerte. Als Grundlage für die festgelegten Prüfmaßnahmen – etwa im Rahmen von Logistik- und Lagerprozessen – dient der jeweilige Accepted Quality Level (AQL), der ein akzeptiertes Qualitätsniveau für ein Produkt oder eine Rezeptur definiert.
Die Maßnahmen aller Qualitätssicherungen werden in den Prüfplänen detailliert beschrieben. Automatisiert lässt sich über parametrierbare statistische Verfahren steuern, wie oft ein Produkt welchen Prüfungen unterzogen wird. Häufig schließen sich an bestimmte Ereignisse im Prozess – wie die Wareneingangs- und -ausgangsprüfung – konkrete Stichproben an. Erfüllen die Teile die definierten Kriterien, werden sie entsprechend freigegeben. Sind Fehler aufgetreten, werden sie zurückgewiesen. Prüfergebnisse können auch weitere automatisierte Schritte zur Folge haben: Hierzu gehören etwa die Sperrung von Chargen oder die Verwendung der Charge als Rohstoff nur noch in Stücklisten oder Rezepturen, die für das ermittelte Qualitätsniveau zugelassen sind.
Alle Ergebnisse der Messungen, Qualitätsprüfungen sowie auch sonstige elektronisch vorliegende Messdaten werden zu den jeweiligen Artikelchargen und Artikelseriennummern gespeichert. Sie sind Bestandteil einer ausführlichen Produktentstehungsdokumentation. Die Archivierung erfolgt revisionssicher und ist konform zu nationalen und internationalen gesetzlichen Anforderungen. Die Dokumente sind durch Passwörter und rollenbasierte Zugriffsberechtigungen geschützt.
Weitere Vorteile für ein effizientes Informations- und Kommunikationsmanagement im Unternehmen bietet darüber hinaus die Integration von Qualitätsdokumenten in ein Microsoft-SharePoint-Portal. Hierbei werden zusätzliche Anforderungen unterstützt, wie etwa eine detaillierte Versionierung, der Genehmigungs-Workflow mit der Dokumentation des Vier-Augen-Prinzips, elektronische Signaturen sowie die Erstellung von Prüfungszertifikaten.
Zahlreiche weitere Entscheidungen und Qualitätsverbesserungen in der Produktion, in der Lieferantenbewertung sowie bei folgenden, übergreifenden Analysen basieren auf diesem Datenmaterial aus den Qualitätsprozessen. Darüber hinaus liefern das PPS-Modul sowie weitere Systeme und Anlagen zusätzlich Daten und Informationen. Diese Sammlungen lassen sich in einen Regelkreis einbinden, bei dem anhand von Key Performance Indicators (KPI) Abweichungen und Trendveränderungen von qualitätsrelevanten Daten schnell zu erkennen sind, so dass der Anwender schnell reagieren kann. Qualitätskritische Prozesse lassen sich so regelmäßig und kontinuierlich justieren.
prisma informatik, Nürnberg www.prisma-informatik.de
Auswertungen liefern Entscheidungsgrundlagen
Tragfähige Basis
Zugrunde liegendes ERP-System
Die CAQ-Lösung QSP-IT setzt auf dem Microsoft-ERP-System Dynamics NAV auf. Diese speziell für mittelständische fertigende Unternehmen interessante Lösung unterstützt bereits einen wichtigen Teil der operativen Regelprozesse, wie etwa die Produktionsplanung und Produktionslogistik. Dynamics NAV bildet schon in der standardnahen Implementierung typische materialwirtschaftliche Prozesse sehr genau ab. Die neueste Version Dynamics NAV 2009 lässt sich zudem durch vorkonfigurierte rollenbasierte Clients (Role tailored Clients) schnell und mit niedrigem Anpassungsaufwand einführen.
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