Schonend inline messen

Benzinpumpen müssen hohe Anforderungen erfüllen. Da die Betriebssicherheit in starkem Maße von der Formgenauigkeit und der Oberflächenstruktur der Pumpenkomponenten abhängt, müssen diese Größen während der Produktion überprüft werden, und das berührungslos, um Oberflächenbeschädigungen prinzipiell auszuschließen.

Verschiedene Oberflächeneigenschaften von Werkstücken mit konventionellen Methoden zu prüfen, ist sehr arbeitsintensiv und zeitaufwändig. Konventionelle taktile Verfahren sind dafür nicht mehr zeitgemäß. Außerdem dürfen sie vielfach nicht mehr verwendet werden, weil garantiert sein muss, dass während des Messvorganges die Oberfläche der Prüfteile nicht beschädigt wird. Bestens geeignet für diese Aufgaben ist das Weißlichtinterferometer NewView 7300 nach EN ISO 25178 des Prüfgeräteherstellers ZygoLOT.

Das berührungslos arbeitende Gerät lässt sich universell und flexibel einsetzen und kann in einem Arbeitsgang vollautomatisch mehrere unterschiedliche Messungen durchführen und auswerten.

Ein Anwendungsbeispiel für das NewView 7300 ist die Prüfung von Benzinpumpen aus beschichtetem Aluminium, die in moderne Kraftstofftanks aus Kunststoff während der Herstellung eingegossen werden. Wie andere Benzinpumpen auch, müssen diese Pumpen dauerhaft funktionieren, um den Motor zuverlässig mit Kraftstoff zu versorgen. Beim Ausfall einer Pumpe käme erschwerend hinzu, dass nicht nur die Pumpe, sondern der komplette Tank ausgetauscht werden müsste. Deshalb werden an die Fertigung hohe Anforderungen gestellt, die Kriterien der Oberflächenprüfung ähneln sogar denen, die bislang nur für die Prüfung von Hochdruckpumpen galten. Die Oberflächenprüfung muss berührungslos erfolgen, weil Kratzer in der Prüfteiloberfläche zur Folge hätten, dass die modernen, mit aggressivem Bioethanol vermischten Kraftstoffe den Pumpenwerkstoff angreifen und die Pumpe rasch unbrauchbar machen würden.

Neu am Prüfsystem NewView 7300, das ZygoLOT dieses Jahr auf der Fachmesse Control vorführt, ist der Einsatz einer 2D-Software, die bislang verwendet wurde, um Prüfteile korrekt auszurichten. In ihrer modifizierten Form misst die Software jetzt beispielsweise an Prüfteilen die Lage von Bohrungen zueinander. Das Weißlichtinterferometer NewView 7300 ist so konzipiert, dass es sich direkt in die Teileproduktion eingliedern lässt. In ein und derselben Aufspannung und in einem Arbeitsgang kann es rasch eine große Zahl von Teilen erfassen und dabei gleichzeitig mehrere unterschiedliche Oberflächeneigenschaften wie Ebenheit und Rauigkeit, aber auch Winkel, Radien, Konen, Stufenhöhen, Formabweichungen, zurückgesetzte Flächen sowie Abstände und Durchmesser messen. Das Gerät führt auch SPC-Messungen durch und überträgt die Messergebnisse direkt in eine Statistik. Mit der MetroPro-Software lassen sich die von jedem Teil gewonnenen Prüfergebnisse auf einem Bildschirm oder einem Papierausdruck farbig und in 3D-Form darstellen, was die Anschaulichkeit fördert. Das Gerät hilft dem Bediener, laufend die Produktionsqualität zu beurteilen, um, falls nötig, Maschinen-Einstelldaten rasch korrigieren zu können und somit kostspieligen Ausschuss zu vermeiden.

Das nach einem Baukastensystem modular aufgebaute Messgerät NewView 7300 eignet sich für Prüfteile aus praktisch allen Werkstoffen mit einem Durchmesser von weniger als 1 mm bis mehr als 130 mm und ersetzt bis zu drei andere Messgeräte. Der Hersteller bietet darüber hinaus an, für jede Prüfaufgabe kundenspezifische Vorrichtungen zur Aufnahme der Prüfteile anzufertigen. Die Kosten für Wartungs- und Kalibrierarbeiten sind deutlich geringer als bei einem taktilen System.

ZygoLOT, Darmstadt www.zygolot.de

Control Halle 1 Stand 1224