Im Vergleich zu Großunternehmen sind die Kontakte in mittelständischen Betrieben oft persönlicher. Mitarbeitende und Führungskräfte arbeiten enger zusammen, was zu einer familiäreren Atmosphäre führt. Dies kann den Trennungsprozess sowohl erschweren als auch erleichtern: Kündigungen, egal ob von Arbeitgeber- oder Arbeitnehmerseite ausgesprochen, werden oft emotionaler erlebt, da persönliche Bindungen stärker ausgeprägt sind. Dennoch können diese Verbindungen dazu beitragen, Trennungen respektvoller und einfühlsamer zu gestalten. Es ist wichtig, den betroffenen gekündigten Mitarbeitern das Gefühl zu geben, dass ihre Leistungen und ihr Beitrag geschätzt wurden, selbst wenn sie das Unternehmen nun verlassen müssen oder wollen.
Sehr wichtig ist eine klare und rechtzeitige direkte Kommunikation. Sie soll den zu kündigenden Mitarbeitern verständlicher machen, warum die Trennung notwendig ist – sei es aus wirtschaftlichen Gründen, Leistungsmängeln oder anderen Faktoren. Der offene Dialog hilft, Missverständnisse zu vermeiden und Unsicherheiten zu reduzieren.
Aber auch mit dem Mitarbeiter, der selbst gekündigt hat, sollte in ähnlicher Weise verfahren und ein wertschätzendes Gespräch gesucht werden. Es ist sinnvoll, sich ein Feedback einzuholen, warum er kündigt. Offboarding-Gespräche können wertvolle Einblicke in die Unternehmenskultur und mögliche Verbesserungsbereiche geben. Ehemalige Mitarbeiter können ein ehrliches und konstruktives Feedback geben, das für zukünftige Optimierungen genutzt werden kann.
Egal, ob einem Mitarbeiter gekündigt werden muss oder er von sich aus geht – wichtig ist, den im Unternehmen verbleibenden Mitarbeitern die Situation zu erklären sowie Unterstützung anzubieten. Dieses Vorgehen hilft, Unklarheiten zu verringern und das Vertrauen in das Unternehmen zu wahren.
Mittelständische Unternehmen sind häufig stark in ihrer Region verwurzelt und tragen eine besondere Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitenden und der Gemeinschaft. Eine faire Trennungskultur, die beispielsweise Outplacement-Unterstützung, Weiterbildungsangebote oder großzügige Abfindungen bietet, stärkt das Vertrauen der Belegschaft und erhält das positive Image des Unternehmens in der Region. Natürlich ist auch die Einbindung eines eventuell vorhandenen Betriebsrates hierbei förderlich und wichtig.
Eine respektvolle und transparente Trennungskultur wirkt sich nicht nur positiv auf das Unternehmensklima aus, sondern fördert auch die Motivation der verbleibenden Mitarbeitenden. Zudem wird das Unternehmen als verantwortungsvoll wahrgenommen, was die Rekrutierung neuer Fachkräfte erleichtern kann.