Startseite » Allgemein »

Verhältnismäßig

Allgemein
Verhältnismäßig

Verhältnismäßig
Dipl.-Ing.(FH) Joachim Gold Redakteur
Ganz sicher ist ein gutes Management, und zuvorderst der oberste Chef, verhältnismäßig wichtig für den Erfolg eines Unternehmens. Ganz sicher soll er dafür verhältnismäßig viel verdienen. Soweit so klar. Alles Weitere ist schon eher Ansichtssache. Wie wichtig ist der oberste Chef wirklich im Einzelfall? Schon die Person selbst wird häufig in Zweifel gezogen, denn

wussten Sie, dass die Topmanager im Schnitt nur rund fünf Jahre im Amt sind? Wären Entwicklungsingenieure, Qualitätsmanager, Einkaufsleiter auch nur so kurz für ihr Unternehmen tätig, wäre wahrscheinlich schnell Schicht. Wie verhält es sich tatsächlich mit dem Beitrag für den Unternehmenserfolg und wird dieser individuelle Beitrag im richtigen Verhältnis honoriert? Viele meinen: Nein. Die FAZ zitiert Jean-Claude Trichet, Präsident der Europäischen Zentralbank über die Gehälter von Managern: „Wir müssen einige sehr hohe Vergütungen sehr, sehr aufmerksam untersuchen. Sie werden von den Menschen in unseren Demokratien auf beiden Seiten des Atlantiks nicht verstanden.“ Der ehemalige Betriebsratsvorsitzende Klaus Volkert sah diese Verhältnismäßigkeit auch nicht gewahrt, als er in einem Fernsehinterview die Prämienzahlung in Millionenhöhe an ihn rechtfertigte:“Es ist überhaupt nicht einzusehen, warum ein Betriebsratsvorsitzender, der die Dinge gleichwertig mitzuvertreten hat, nur ein Bruchteil von dem bekommen soll, was Manager verdienen.“ Den krassen Gegensatz zu diesen Vergütungen findet man in der Mittelschicht, deren Einkommen seit Jahren stagnieren.

Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung kommt in einer Studie zu dem Schluss, dass die Lohnzurückhaltung das Entstehen des Aufschwungs auf Grund der durch sie belasteten Binnennachfrage hinausgezögert hätte. Untermauert wird diese Aussage durch einen Rekord bei Verbraucherpleiten gegenüber einem Rückgang der Unternehmerinsolvenzen auf den niedrigsten Stand seit 1995. Das bedeutet Gefahr für unsere Wirtschaft, denn sie lebt zu vier Fünfteln von der internen Wirtschaftsleistung, nur ein Fünftel kommt aus dem Export.
Kritisch sind diese Verhältnisse auch für den Arbeitsmarkt: hoch qualifizierte, junge Fachkräfte gehen lieber gleich ins Ausland. Innovative Unternehmen in Deutschland müssen aus Personalmangel bereits Aufträge ablehnen.
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Quality Engineering
Titelbild QUALITY ENGINEERING Control Express 1
Ausgabe
Control Express 1.2024
LESEN
ABO
Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Whitepaper zum Thema QS


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de