Seit ihrem Einsatz in der Technik haben Kunststoffe dank ihrer Festigkeit auch breite Verwendung im täglichen Leben gefunden. Die normalerweise bei Raumtemperatur gute Festigkeit wurde als geeignet betrachtet. Bei einer Reihe von Einsätzen jedoch und vor allem bei der technischen Verwendung wie in den Bereichen der Automobiltechnik und der Luft- und Raumfahrt stellte sich heraus, dass dieses Merkmal allein nicht ausreichte, um allen Anforderungen des täglichen Einsatzes zu genügen.
Tatsächlich ist es in den zuvor erwähnten Bereichen sehr wichtig, das Rückprallvermögen der Kunststoffe auch bei niedrigen Temperaturen zu bewerten. Ein sehr gutes Beispiel sind Stoßstangen, bei denen die Festigkeit bei niedrigen Temperaturen, die in kalten Klimazonen sehr häufig auftreten, schnell ein wichtiges Thema wurde. Dementsprechend wurden Werkstoffprüfungen bei –30°C oder –40°C von allen Fahrzeugherstellern vorgeschrieben.
Wie die meisten Labormitarbeiter wissen, war der Pendelschlagversuch bei so niedrigen Temperaturen stets eine schwierige Aufgabe, insbesondere wenn eine große Anzahl Schlagversuche notwendig ist, um eine statistische Analyse der Ergebnisse durchzuführen und das mechanische Verhalten des Werkstoffs besser zu charakterisieren.
Großer Temperaturbereich
Ceast bietet nun die Lösung für dieses alte Problem an: Die Resilvis 125 Cryo, Resilvis 500 Cryo und Resilvis 500 Cryo Plus, vollautomatische Schlagpendel, die in der Lage sind, Schlagversuche bei Temperaturen von –80°C bis zu 100°C durchzuführen. Automatisierung bedeutet, dass alle Testaufgaben vom Gerät ausgeführt werden, einschließlich des normalerweise kritischen Positionierens der Proben auf dem Messtisch, sowohl für den Schlagversuch nach Charpy als auch für den Schlagversuch nach Izod, eine Aufgabe, die von dem Gerät in nur wenigen Sekunden automatisch erledigt wird. Zu diesem Zweck ist die Maschine mit einer speziell entwickelten Ladevorrichtung ausgestattet, die jeweils für die Resilvis 125 und Resilvis 500 bis zu 125 oder 500 Proben aufnehmen kann. Normalerweise sind diese Proben gekerbt und dieses Kerben kann mit der automatischen Notchvis von Ceast mühelos durchgeführt werden (Code 6867.000).
Zwei Mikrometer erfassen die Maße der Probe und die Größe der Kerbe, um mittels einer Präzisions-Software das Rückprallvermögen zu berechnen und automatisch die Proben auszusortieren, die nicht innerhalb der Toleranzen liegen.
Die Zykluszeit der Resilvis beträgt ca. 30 Sekunden pro Probe, was bedeutet, dass in einer 8-Stunden-Schicht idealerweise ca. 960 Proben im Schlagversuch getestet werden können.
Das Gerät kann sowohl den Schlagversuch nach Izod als auch den Schlagversuch nach Charpy gemäß der aktuellsten ISO- und ASTM-Standards in einem Energiebereich von 0,5 bis 25 J durchführen.
Genaue Temperaturverteilung
Sowohl beim Erwärmen als auch beim Kühlen wurde die Kammer für beste Temperaturverteilung ausgelegt, und zwar bei einer Genauigkeit von ±1°C. Der Bediener kann über den PC die in der Kammer gewünschte Temperatur auswählen, die automatisch während der gesamten Prüfdauer beibehalten wird. Es ist auch möglich, die Resilvis bei der Durchführung des Schlagversuchs nach Izod mit einem kontaktlosen Infrarot-Thermometer auszustatten, um die Temperatur der Probe direkt vor der Ausführung des Schlags messen zu können.
Die Versuche werden von einer speziellen Software gesteuert, die neben der Durchführung der Prüfung die statistische Verarbeitung der Ergebnisse erledigt und für ein benutzerfreundliches Speichern und Abrufen der Daten sowohl für instrumentierte als für nicht instrumentierte Prüfungen sorgt.
Integrierte Bilddokumentation
Durch Verwendung einer speziellen Option, die in einer Kamera neben der Klemmvorrichtung für den Schlagversuch nach Izod besteht, ist es möglich, das Bild der Proben direkt nach der Ausführung des Schlags aufzuzeichnen, so dass die Software automatisch die Art des Bruchs auswerten kann (Vollbruch, Scharnierbruch, Teilbruch und kein Bruch) wie es die ASTM- und ISO-Standards vorschreiben.
Auch für industrielle Labors zur Qualitätskontrolle von Herstellern von Rohmaterial, Formern und der Herstellungsindustrie können sich durch diese neue Option Vorteile ergeben.
Außerdem findet die Automobilindustrie möglicherweise endlich ein geeignetes Mittel, um die Übereinstimmung mit ihren technischen Angaben zu garantieren. Und auch Forschungslabors können in der Resilvis ein wertvolles Werkzeug für ihre Untersuchungen finden, insbesondere bei der Entwicklung neuer Polymermischungen.
QE 537
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