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Zukunft des High-Tech-Arbeitsmarktes

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Zukunft des High-Tech-Arbeitsmarktes

Zukunft des High-Tech-Arbeitsmarktes
Udo Wirth beratungsgruppe wirth + partner, München Fon 089 - 4599580 info@wirth-partner.com
Seit geraumer Zeit ist das Thema Fachkräftemangel in aller Munde. Vor allem Technologie-Unternehmen sind aufgrund des bekannten Ingenieurmangels davon natürlich besonders betroffen. Wie wird sich dieses Problem weiterentwickeln?

Die folgenden 3 Szenarien zeigen auf, dass uns diese Fragestellung noch lange verfolgen wird:

1. Weiteres Wirtschaftswachstum
Der durch ein weiteres Wirtschaftswachstum entstehende Druck auf den Arbeitsmarkt verstärkt die Knappheit an Spezialisten/Ingenieuren. Daraus ergeben sich Kostenerhöhungen sowohl bei der Personalbeschaffung als auch durch steigende Gehaltsforderungen.
Nachdem sich das Problem der Personalknappheit nicht grundsätzlich und auch nicht kurzfristig lösen lässt, werden die Unternehmen alternative Wege beschreiten, zum Beispiel
  • Reduzierung ihrer Technologiekapazitäten in Deutschland generell
  • Verlagerung von Entwicklungsaktivitäten an andere Standorte im Ausland
Dies würde langfristig zur Folge haben, dass der High-Tech-Standort Deutschland geschwächt wird, mit negativen Folgen für die gesamte Wirtschaftsentwicklung in Deutschland und den Arbeitsmarkt.
2. Eintritt einer nächsten Wirtschaftskrise
Auch dieses Szenario wird keine Entspannung am High-Tech-Arbeitsmarkt mit sich bringen, da wie bekannt:
  • ein eklatanter Mangel herrscht
  • die qualifizierten Fachkräfte gebraucht werden, um eine Krise zu überwinden
Damit bleibt auch das Problem bestehen, dass diese Zielgruppe nach wie vor extrem stark gefragt sein wird. Allerdings tritt dann bereits ein gewisser Bereinigungsprozess ein, das heißt, man wird sich von Mitarbeitern trennen, die im Rahmen des vorangegangenen starken Aufschwungs und Bedarfs unkontrolliert, sprich nicht unbedingt den Anforderungen entsprechend eingestellt wurden.
3. Veränderung der Märkte
Weg vom Verbrennungsmotor – hin zum E-Car, Ausstieg aus der Atomindustrie, alternde Gesellschaft. Das sind, unabhängig von Konjunkturzyklen, erhebliche Veränderungen, die auch den Technologie-Arbeitsmarkt gravierend beeinflussen werden. Nur Fachkräfte und Spezialisten, die man hier überall für Lösungsansätze benötigt, fehlen eben.
Was fordert die Zukunft von uns?
Sich dem globalen Bildungswettbewerb stellen.
Wir müssen die Ausbildung der naturwissenschaftlichen Kompetenzen entscheidend erhöhen, denn die Absolventenzahlen in diesem Bereich sind im internationalen Vergleich (China, Indien, Korea) immer noch zu gering.
Bei dieser Diskussion wird ja oft behauptet, Masse ist nicht gleich Klasse. Dabei darf man aber nicht außer Acht lassen, dass sich das Bildungsniveau in China in den letzten 10 Jahren extrem verbessert hat und weiter verbessern wird. Indien spielt in der Software-Kompetenz schon seit vielen Jahren weltweit in der 1. Liga. Oder der extreme Bildungs- und Leistungsdruck in Korea. Wir lehnen dies bei uns zwar ab aber Korea ist nun mal international ein wichtiger Akteur und Wettbewerber.
Die Märkte der Zukunft akzeptieren
Wo sind die Märkte der Zukunft? Natürlich dort, wo die Menschen (Konsumenten) sind. Also in Asien, auch in Südamerika, etwas in Osteuropa und irgendwann einmal in Afrika. Aber nicht wesentlich in Zentraleuropa. Wenn wir unseren Wohlstand sichern wollen, müssen wir dort vertreten sein. Und zwar in jeder Hinsicht: als Lieferant, Kunde, Händler, Produzent, Lehrer, Lernender und nicht mehr als Ausbeuter, Weltverbesserer oder Lehrmeister. Wir müssen aufhören zu glauben, dass wir der Nabel der Welt sind. Weder Zentraleuropa noch die USA werden das in der Zukunft sein.
Ein Aspekt der hier auch beachtet werden muss, sind die Rohstoffressourcen. Wo sind sie? Auch diese haben wir in Deutschland kaum. Also sind wir angewiesen darauf, dass wir auf die Rohstoffreserven in anderen Teilen der Welt zugreifen können. Das bedeutet, dass das rohstoffarme Deutschland extrem von Importen abhängig ist.
Denkmuster ändern
Wir haben Denkstrukturen in unserer Gesellschaft, die die Entwicklung einer Reihe persönlicher Eigenschaften, die für das Bestehen im globalen Wettbewerb wesentlich sind, behindern. Diese Eigenschaften und Fähigkeiten sind unter anderem
  • Leistungsbereitschaft
  • Risikobereitschaft
  • Flexibilität, Mobilität
  • Empathie
  • Denken in größeren Zusammenhängen
  • Neugierde
Mit dem bis heute bei uns ungebrochenen Trend zur Spaß-Gesellschaft, in der Begriffe wie Arbeit, Leistung, Verantwortung eher negativ besetzt sind, werden wir im globalen Wettbewerb weiter an Boden verlieren. Wenn wir in der Zukunft erfolgreich sein wollen, müssen wir den Blick nach draußen richten.
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