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„Die Control ist das Branchen-Highlight“

Bettina Schall im Interview
„Die Control ist das Branchen-Highlight“

„Die Control ist das Branchen-Highlight“
Es ist festzustellen, dass QS-Maßnahmen in vielen industriellen und nichtindustriellen Bereichen eine nie dagewesene Bedeutung erlangt haben“, sagt Bettina Schall. Bild: Schall
Die Control sei anerkannt als Top-Messeereignis in Sachen Qualitätssicherung, sagt Bettina Schall. Im Interview spricht sie außerdem über die aktuellen Branchentrends und erklärt, warum Präsenzveranstaltungen auch im digitalen Zeitalter noch eine wichtige Rolle spielen.

Markus Strehlitz

Welche Trends sehen Sie zur Zeit in der Qualitätssicherung und im Qualitätsmanagement?

Bettina Schall: Markttrends vor allem auch für die Qualitätssicherung und das Qualitätsmanagement sind die vernetzte Produktion, digitale Zwillingstechnologien, Virtualisierung, Automatisierung und Robotik. In aller Munde ist natürlich auch die Künstliche Intelligenz. Datenidentifizierung und Datenanalyse geschehen in vielen Fällen längst KI-gestützt, was die Erkennung und Auswertung von Messergebnissen schneller und zuverlässiger macht. Auch für die aktuellen Herausforderungen in der Produktion hinsichtlich Effizienz, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit sind QS-Lösungen von großer Bedeutung, weil moderne Messungen für einen Gewinn an Genauigkeit, Zeit und Produktivität sorgen, sodass fehlerhafte Teile, Ausschuss und Verschwendung von Rohstoffen vermieden werden können. Ein weiterer wichtiger Technologie-Trend in der Qualitätssicherung ist es, dass die Messmaschinen einfach und intuitiv bedienbar sein müssen. Hier liegt ein großes Augenmerk auf der Messesoftware, die Bediener bestmöglich unterstützen soll. Nicht zuletzt sind auch die Inline-Prüfungen ein großes Thema – Produkte müssen zur Messung nicht erst ausgeschleust werden, sondern werden im Produktionsprozess der Messung oder Prüfung unterzogen. Was allerdings neue Herausforderungen mit sich bringt, weil die Verfahren im rauen Herstellungsprozess sicher funktionieren müssen. Denken Sie nur an Vibrationen oder Lärm, die den Prüfvorgang nicht beeinflussen dürfen.

Ein Schaufenster für diese Trends ist die Control. Was ist die besondere Stärke der Messe? Warum sollten sich Besucher auf den Weg nach Stuttgart machen?

Schall: Die Control ist weltweit bekannt und anerkannt als Top-Messeereignis in Sachen Qualitätssicherung. Sie ist für viele Unternehmen seit Jahrzehnten die wichtigste Messe im Jahreskalender. Die Aussteller schätzen hier die besonders hohe Dichte an Fachbesuchern, die mit konkreten Projekten die Messe besuchen und das Fachgespräch suchen. Das hohe fachliche Niveau, die hohe Internationalität und die lösungsorientierte Ausrichtung dieser Messe machen sie zu einem unverzichtbaren Branchenevent. Die hervorragende Arbeitsatmosphäre macht die Control zu einem Branchen-Highlight.

Welche Bedeutung hat das Thema Software auf der Control? Werden die entsprechenden Anbieter wieder vor allem in Halle 8 gebündelt sein, wie es im vergangenen Jahr der Fall war?

Schall: Das Thema Software gewinnt auf allen Gebieten Bedeutung, natürlich auch bei den unterschiedlichen Lösungen zur Qualitätsüberprüfung und Qualitätssicherung. Eine spezielle und gesonderte Bündelung hat sich für die diesjährige Messe nicht empfohlen, weil Software in diversen Systemen und Applikationen in allen vier Hallen – also 3, 5, 7 und 9 – gleichermaßen thematisiert wird.

Welche Rolle spielt das Thema Bildverarbeitung auf der Control?

Schall: Seit Jahren ist festzustellen, dass bildgebende Verfahren und die Bildverarbeitung in der Qualitätssicherung einen wachsenden Stellenwert einnehmen. Dieser Bereich entwickelt sich rasant weiter. Das spiegelt auch die Control wider. Vision-Systeme sind im Rahmen der Automatisierung in allen Branchen zunehmend im Einsatz. Für die Weiterentwicklung dieser Technologie spielt natürlich auch die Software eine wichtige Rolle. Die Datenanalyse geschieht in vielen Fällen längst KI-gestützt, was die Datenauswertung schneller und zuverlässiger macht.

Seit der Corona-Krise finden viele Veranstaltungen nur noch online statt. Warum können Messen aus Ihrer Sicht den Besuchern nach wie vor einen wichtigen Mehrwert bieten?

Schall: Die messefreie Zeit hat zumindest für die Investitionsgüterindustrie deutlich gemacht, wie wichtig die Präsenzmessen sind. Sie waren jahrzehntelang ganz selbstverständlich, und dann plötzlich fehlten sie. Da ist allen Beteiligten erst richtig klar geworden, wie wichtig die Präsenzmessen sind. Ein persönlicher Messebesuch ist unverzichtbar für den fachlichen Austausch, für den Wettbewerbsvergleich, für die konkrete Lösungssuche, für die Kundenpflege. Bei den persönlichen Begegnungen auf Messen passiert das Business, hier passieren die Umsetzung neuer Lösungen und der Fortschritt. Das erfolgt weder am Telefon noch bei virtuellen Präsentationen. Die sind natürlich hilfreich und sinnvoll, ersetzen aber in keiner Weise eine Messe.

Gibt es ein zusätzliches elektronisches Angebot zur Präsenzmesse?

Schall: Einige Aussteller nehmen das Angebot auf der Control-Webseite sehr gerne wahr, um auf ihre Neuheiten und Messe-Highlights aufmerksam zu machen. Doch hat sich nach den notwendigen und auch sehr nützlichen virtuellen Angeboten während der messefreien Zeit deutlich herausgestellt, dass die Präsenz bevorzugt wird.

Wir erleben gerade schwierige Zeiten, Unternehmen sehen sich vielen Unwägbarkeiten ausgesetzt. Wie nehmen Sie die Stimmung in der QS-Branche wahr?

Schall: Hohe Preise für Rohstoffe und Energie, steigende Lohnkosten, stockende Lieferketten und der Fachkräftemangel sind Hürden, die aktuell in fast allen Bereichen beklagt werden. Produzierende Unternehmen sind deshalb dringend auf wirtschaftliche, kostensparende und reibungslose Abläufe angewiesen. Das ist auch in der QS-Branche so. Eine wirksame Qualitätssicherung an vielen unterschiedlichen Stellen kann wesentlich dazu beitragen, dass die Unternehmen effizienter und sparsamer fertigen können.

Hat sich die Bedeutung der Qualitätssicherung in den Firmen in den vergangenen Jahren verändert?

Schall: Es ist festzustellen, dass QS-Maßnahmen in vielen industriellen und nichtindustriellen Bereichen eine nie dagewesene Bedeutung erlangt haben. Die Forderung nach Null-Fehler-Produktion und nach Top-Qualität ist ein Treiber. Ein anderer Treiber ist die Automatisierung, die präzise Kontroll- und Prüfprozesse erfordert, sonst wären automatische Herstellungsabläufe gar nicht möglich. QS-Maßnahmen tragen auch dazu bei, die Produktionsherausforderungen Effizienz, Ressourcenschutz und Nachhaltigkeit zu bewältigen. Um effiziente Prozesse abbilden zu können, müssen die Zustände an jeder Stelle der Prozesskette bekannt sein. Für diese Transparenz ist eine verlässliche Qualitätssicherung unerlässlich. Am Ende dient das auch dem Ressourcenschutz und der Nachhaltigkeit. Fehlerhafte Teile können sofort ausgeleitet werden, es werden Energie und Produktionsmittel eingespart.


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