Fertigungsprozesse werden zunehmend mit digitalen Technologien optimiert, sagt Heiko Müller, Geschäftsführer, Renishaw, im Interview zur Control.
Welche Trends sehen Sie aktuell in der Qualitätssicherung?
Die Unterscheidung allein zwischen Gutteil und Ausschussteil wird der Vergangenheit angehören. Der Fokus wird stärker auf der Erfassung der Prozess-und Qualitätssicherungsdaten liegen. Nur so lässt sich die vernetzte Fertigung genau nach ihren Bedürfnissen steuern. Die Hersteller werden die Vorteile der Automatisierung nutzen und Fertigungsprozesse mit digitalen Informationstechnologien optimieren. Die Handhabung für den Anwender muss verständlich, bedienerfreundlich und schlüsselfertig zur Verfügung gestellt werden.
Wie hat sich der Markt im vergangenen Jahr entwickelt – und was erwarten Sie für 2022?
Wir blicken auf eine sehr erfreuliche Marktentwicklung zurück. Sowohl beim OEM-als auch beim End-Kundengeschäft konnten wir Erfolge erzielen. Insbesondere lag der Markt für 5-Achsentechnologie und fertigungsnahe Qualitätssicherung über unseren Erwartungen. Dies trifft auch auf Nachrüstungen von bestehenden Koordinatenmessgeräten zu. Der Trend setzt sich dieses Jahr fort und es bestätigt uns, dass wir in die richtigen Schlüsseltechnologien investiert haben.
Welches Highlight präsentiert Ihr Unternehmen auf der Messe in diesem Jahr?
Statt nur „schneller“ und „präziser“ geht es bei uns um die Vereinfachung und Flexibilisierung von Prozessen bei minimalem logistischem Aufwand. Wir haben das bewährte Equator-Prüfgerät für zahlreiche Messsoftwareanbieter geöffnet. Das bedeutet: Sie können zukünftig den Equator mit ihrer existierenden Messsoftware betreiben und für die flexible Werkstückprüfung in ihre Produktion nahtlos einfügen.
Eine weitere Neuerung betrifft das 5-Achsen-Multisensorsystem Revo für Koordinatenmessgeräte. Dieses System steht für die weltweit umfangreichste taktile und optische Erfassung von dimensionellen Daten und Oberflächendaten in einer einzigen Aufspannung. Nun wird unser Revo-System um einen Ultraschallsensor erweitert und ermöglicht ohne Hilfsmittel eine hervorragende Kopplung zwischen der Sonde und dem Material.
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